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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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schien wieder ein halbwegs umgänglicher Mensch geworden zu sein.
    » Ich sollte Rachael Ray nächstes Jahr mit hierhernehmen«, sagte Patrick.
    » Du kennst sie?«
    » Sie war die niedliche kleine Brünette, die ich dir auf der Party vorgestellt habe.«
    » Wer war noch mal der große Typ?«
    » Nathan Fillion.«
    » Er war sexy.«
    Patrick, den erneut seine Unsicherheit befiel, sehnte sich augenblicklich nach Softeis und dem Wohlgefühl, das nur Zucker und Fett einem geben konnten. Dann wurde ihm bewusst, dass ihn noch etwas anderes verunsicherte.
    Es schien hier eine Menge aufgeregter Leute an ihren Handys zu geben, die um eine Wiederholung von Informationen baten, nach anderen fragten, die ans Telefon kommen sollten, und ihre Gesprächspartner baten, sich zu beruhigen. Der Empfang war extrem schlecht in den Bergen, aber es war mehr als das. Es erinnerte Patrick vage an den Tag, an dem Prinzessin Diana starb, als die schockierende Nachricht überall mit der gleichen Ungläubigkeit aufgenommen worden war. Mit Michael Jackson war es anders gewesen.
    Wahrscheinlich war es nichts Wichtiges, nur eine zufällige Ähnlichkeit der Situation. Patrick hatte eine feine Antenne, Missstimmungen in seinem Umfeld wahrzunehmen, das war alles. Weaver war im Allgemeinen viel ungerührter und folglich auch viel zufriedener. Patrick wünschte, er wäre selbst so.
    » Die Leute verhalten sich komisch«, bemerkte Weaver, und Patrick begann zu schwitzen.
    Er lag mit dem Gesicht nach unten im Wald, fast eine Viertelmeile unterhalb der Main Street, wo der Berg zu steil war, um ihn zu bebauen, jedoch ideal, um schwer entsorgbares Zeug loszuwerden wie Fensterglas, abgefahrene Reifen, Waschmaschinen und herausgerissene Gipskartonwände. Über den gesamten Hang verteilt lagen Schrott und zahlreiche Abfälle, die auf den Baumwurzeln, die sich an den steinigen Untergrund schmiegten, gelandet waren. Danny erinnerte sich daran, dass sie als kleines Mädchen ermahnt worden war, dort nicht zu spielen, und folglich fast ausschließlich in dieser Gegend gespielt hatte. Für Kinder war weggeworfener Müll eine Art Schatz. Das Zeug, das die Erwachsenen loswerden wollten, ließ sich in Raumschiffe und Festungen verwandeln und war das Rohmaterial Hunderter unvollendeter Ideen. Was bedeuteten ein paar Nähstiche und Tetanusspritzen gegenüber solchen Reichtümern?
    Danny war seit Jahren nicht dort gewesen, und was sie als Kind an verzauberten Dingen gefunden hatte, war verschwunden. Doch die junge Generation hatte den Ort nicht aufgegeben: Sie entdeckte ein großes Fort aus rostigem Blech und Bauholz, das zwischen zwei Bäumen errichtet worden war, und dort gab es auch eine Art Unterschlupf aus Reifen und Sperrholz. Ein kleines Stück unterhalb der Konstruktion sah Danny ein paar Kinder, die sich hinter einem Baum versteckten und den Hang hinabblickten. Officer Park war bei ihr, und Mike Bixby (der Zwilling, der eine Minute nach seinem Bruder Carl zur Welt gekommen war) trottete hinter ihnen her.
    Danny folgte der Blickrichtung der Jungen und sah etwas, das ausgestreckt auf einem Stück nackten Felsen lag, der am steilsten Abschnitt des Hangs hervorsprang. Sie wusste sofort, dass es sich um eine Leiche handelte. Jeder Kriegsveteran kann einen toten Körper ohne Zögern erkennen, unabhängig von seiner Haltung oder seinem Zustand. Es gab eine Art entspannter Schwere bei einem Toten, die es sonst nirgends gab, egal, ob es sich um eine Schaufensterpuppe, eine umgefallene Vogelscheuche oder einen Sack Laub handelte.
    Zwei Fragen kamen Danny augenblicklich in den Sinn. Erstens, wer war das? Und zweitens, wie waren die Kinder auf die Leiche gestoßen? Danny hatte trotz des säuerlichen Geruchs nach Erbrochenem bemerkt, dass Mike Bixby nach Schießpulver stank. Wenn die Jungen in gerader Linie von der Rückseite des Baumarkts aus hierhergerannt waren …
    » Ein Toter«, sagte Park. Es war keine Frage, doch Danny hörte die Unsicherheit in seiner Stimme. Bevor sie dem Bixby-Zwilling gefolgt waren, hatten sie von der Polizeiwache aus zuerst einen Krankenwagen gerufen, mit der Anweisung, den State Forest Trail am Fuß des Bergs entlangzufahren und nicht den direkten Weg über die Main Street zu nehmen. Wegen der Menschenmenge und der unerwünschten Aufmerksamkeit dachte Danny, dass es für die Sanitäter einfacher wäre, von unten heraufzukommen.
    » Behalten Sie die Kinder im Auge, ja?«, sagte Danny, schob sich an den anderen Jungen vorbei und kletterte hinunter

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