Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
Vom Netzwerk:
größeren Verletzungen auf. Er hatte einen Schuh verloren, und seine weiße Socke war schmutzig, zerrissen und blutgetränkt. Er hatte den Schuh also nicht verloren, als er gestürzt war. Er musste eine Weile ohne ihn durch den Wald gerannt sein.
    » Hat er die Hände ausgestreckt?«, fragte sie.
    » Nein. Deshalb hat es ja so komisch ausgesehen.«
    » Er hatte die Hände noch am Kopf, als er gestürzt ist«, fasste Danny zusammen. » Hm.«
    Es ergab keinen Sinn. Vielleicht war er betrunken gewesen, und seine Reflexe waren ausgeschaltet. Oder er hatte Amphetamine oder etwas Vergleichbares genommen – jemand in der Gegend dealte damit, aber Danny hatte noch nicht herausgefunden, wer –, was seine Reflexe ebenfalls durcheinandergebracht hätte und erklären würde, weshalb er nicht angehalten hatte, um seinen Schuh an sich zu nehmen. Wahrscheinlich war es ein harmloser Unfalltod. Jedenfalls bezweifelte Danny stark, dass er hinter den Jungen her gewesen war.
    Welche Umstände auch immer dazu geführt hatten, sie würde sich den Rest eines bereits anstrengenden Tages mit einem Toten beschäftigen müssen, was bedeutete, dass sich ihre Deputys um alles andere zu kümmern hatten. Der Gedanke daran ließ sie beinahe verzweifeln. Sie brauchte einen Drink, mehr als je zuvor.
    Das Funkgerät knarzte, und die Stimme von Deputy Ted erklang: » Sheriff, bitte kommen! Wir haben einen Bericht von der Chevron-Tankstelle.«
    » Schießen Sie los«, sagte Danny. » Zur Information, die Kinder sind hier«, fügte sie noch hinzu, für den Fall, dass es etwas Unappetitliches zu berichten gab, wie das eine Mal, als ein Mann seinen Wagen vollgetankt und dabei seine Hosen in Brand gesetzt hatte. Das hatte die Zeitungen gefüllt, bis hinunter in die Tiefebene.
    Ted musste erst nachdenken – er war mit den Codes nicht vertraut, und Danny hatte nicht von ihm verlangt, sie zu lernen, weil sie langsam überflüssig wurden. » 10-53«, sagte er schließlich.
    Ein Betrunkener und eine Ordnungswidrigkeit, dachte Danny. Die Mittagszeit war kaum vorbei, und schon waren Säufer unterwegs.
    » Darum müssen Sie sich kümmern«, antwortete sie. » Ich habe hier einen 10-105. Unfalltod.«
    Ausnahmsweise war Danny völlig nüchtern. Also war dies ihre Chance, sich überlegen zu fühlen. Ihr Funkgerät erwachte erneut zum Leben.
    » Sind Sie noch da?«, fragte Ted und fuhr fort, ohne eine Antwort abzuwarten. » Die Sache ist, dass er gerannt ist und wie verrückt geschrien hat. Er ist mir entwischt, und ich glaube nicht, dass ich ihn noch kriege. Er ist in Richtung Nordwesten gerannt.«
    In die gleiche Richtung wie dieser, dachte Danny. » Nick, hören Sie mit?«, fragte sie.
    » Zehn-vier«, antwortete Nick augenblicklich, der ganz mit dem Durcheinander, das über Funk hereinkam, beschäftigt war.
    » Halte ihn bitte für mich auf, ja? Ich kann die Leiche nicht unbeaufsichtigt lassen.«
    Nick war in der Polizeiwache am richtigen Ende der Main Street. Aber dann wäre die Wache selbst unbesetzt.
    » Sheriff?« Officer Park kam ein paar Meter den Hang herunter und sagte leise: » Ich kann hierbleiben, wenn Sie zurückmüssen.«
    Danny war dankbar. Sie salutierte flüchtig und kletterte den Berg hinauf.
    » Ihr Gentlemen kommt mit mir«, sagte sie zu den Jungen. Sie marschierten hinter ihr her. Auf halbem Weg Richtung Main Street blickte Danny über die Schulter und sah Park in sein Funkmikro sprechen. Wahrscheinlich machte er seinen Vorgesetzten Meldung. Was auch immer im Gange war, es hatte Danny einen Extra-Deputy verschafft, und das war ein großer Vorteil. Wie es aussah, konnte sie ihn gut gebrauchen.
    Was sie an der 10-53 am meisten beunruhigte, war das Rennen und Schreien, wie es Ted beschrieben hatte. Heute schon der zweite Fall, wenn sie den Jungen Glauben schenken sollte.
    Er saß im Streifenwagen von Forest Peak, einem Crown Victoria, der schon vor langer Zeit an ein Taxiunternehmen hätte versteigert werden sollen. Er hatte schulterlanges braunes Haar und trug kein Hemd, seine Haut war mit Brand- und Schnittwunden übersät. Der Rücksitz des Vic war, wie der des Explorer, ein Plastikguss, ähnlich den Bänken in einem Fast-Food-Restaurant. Er war blutverschmiert. Der Mann war völlig außer Kontrolle, er kreischte und schlug sich auf die Schenkel – es war, als würde er selbst noch im Fahrzeug versuchen zu rennen. Die Plastikbänder, die seine Handgelenke umschlossen, schnitten ihm tief in die Haut.
    Danny schwitzte stark und war außer

Weitere Kostenlose Bücher