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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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der Hand durchs Haar zu streichen. Aber da war nur irgendein verfilztes, knotiges Zeug auf ihrem Kopf. Sie zupfte etwas davon ab und schaute es an. Verbranntes Haar. Kein Wunder, dass man sie anstarrte. Sie musste schlimmer aussehen als die meisten Zombies. Das war eine der sehr seltenen Gelegenheiten, bei denen Danny das Bedürfnis hatte, sich in einem Spiegel zu betrachten.
    » Ich vermute mal, ich sehe nicht besonders schick aus«, sagte Danny, und ein paar Leute lachten laut auf. Gut. Mach weiter, solange du ein bisschen Sympathie hast. » Jedenfalls sollten wir lieber nicht in die dichter besiedelten Gegenden zurückkehren. Wir werden unseren Weg entlang der Wüstengrenze fortsetzen.«
    Jetzt reagierten sie wie aufgescheuchte Hornissen. Bestürzung, Einwände, Besorgnis. Danny winkte ungerührt ab.
    » Hören Sie zu. Hören Sie mir zu! Maria hat gestern stundenlang die Notruffrequenzen abgehört. Das ist das einzige Kommunikationsmittel, das noch funktioniert.« Danny zögerte. War das wirklich erst gestern gewesen? » Sie hat mit Polizisten und Einsatzkräften in der gesamten südlichen Region gesprochen. Sie wurden überrannt. Ich meine, sie konnten nichts mehr tun, noch bevor diese Wesen wieder zum Leben erwacht sind. Falls hier irgendjemand glaubt, er kann jetzt einfach nach Hause fahren, sollte er sich das ganz schnell abschminken.«
    Maria hob die Hand. » Ich glaube, ich habe alle verloren«, sagte sie.
    Jetzt sahen die Überlebenden krank und erbärmlich aus. Es war besser, es hinter sich zu bringen, wenn alle gleichzeitig zusammenbrachen. Das würde auch das Bedürfnis nach Führung verstärken, und Danny könnte sich nervige Grabenkämpfe mit den Machotypen ersparen.
    » Ich nenne Ihnen noch einen Grund, weshalb wir nicht nach Los Angeles fahren werden«, fuhr Danny fort, » und warum wir für eine Weile auch San Diego oder andere größere Städte in der Umgebung meiden sollten. Noch vor zwei Tagen lebten zehn Millionen Menschen im Großraum Los Angeles. Was auch immer all die Leute in Forest Peak getötet hat, soll angeblich seinen Anfang nicht weit von Downtown L. A. genommen haben. Ich habe mir in der Polizeiwache die Landkarte angeschaut und festgestellt, dass man östlich von Forest Peak einen Kreis vielleicht bis Banning ziehen kann, dann nach Westen um den gesamten Bereich bis zum Meer und südlich bis Temecula. Was den Norden betrifft, kann ich nicht sagen, ob es über die Berge gekommen ist, doch wenn das der Fall ist, sind auch Lancaster und Apple Valley betroffen. Ich kann das nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, aber auf der Landkarte sieht es ganz danach aus.«
    Nicht jeder konnte sich wie Danny die Landkarte von Südkalifornien vorstellen, aber sie sah auf mehreren Gesichtern die Wahrheit heraufdämmern. Die Berge bildeten einen natürlichen Schutzwall gegen die Ausbreitung der Todeswelle in Richtung Norden, doch es gab nichts, was sie aufhalten konnte – beziehungsweise die Horden hungriger, gehfähiger Leichen. Nur das Meer, und das hielt genauso die Lebenden auf. Danny sah die ersten Fragen in den Gesichtern der Leute auftauchen. Sie musste weitersprechen, solange sie noch in Schwung war, auch wenn sich ihre Kehle anfühlte, als wäre sie mit Bleiche und einer Drahtbürste geschrubbt worden.
    » Wir haben also dicht besiedelte Gebiete, die zu gefährlich für uns sind. Falls es irgendwelche Anstrengungen auf Bundesebene geben sollte, werden wir uns so schnell wie möglich einklinken. Bis dahin will ich, dass wir uns nach Norden bewegen, wo es weniger Menschen gibt und wahrscheinlich auch eine geringere Infektionsrate, wenn man es so nennen kann, und im Idealfall können wir uns mit anderen Überlebenden zusammentun. Noch zehn Minuten, dann geht’s weiter. Wir können Scobie Tree in zwei Stunden erreichen. Versuchen Sie keine Alleingänge. Wir wissen nicht, was da draußen los ist.«
    Es gab mehr Diskussionen, als Danny lieb war, nachdem sie zu Ende gesprochen hatte. Im Dienst wurde es als Ungehorsam angesehen, offen die Befehle eines Cops zu diskutieren. Diese Zivilisten gaben sich keine Mühe, ihre Skepsis zu verbergen. Sie erwarteten eine Abstimmung oder so was, dachte Danny. Zum Teufel mit ihnen, sie konnten im November ihre Stimme abgeben! Sie musste sie auf Trab halten.
    Amy stand am Rand, als das Durcheinander losging, und betrachtete Danny aus zusammengekniffenen Augen. Amy dachte über etwas nach, und ihr Ausdruck verriet, dass es etwas mit Dannys Bemerkungen zu

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