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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Unterirdische Gasleitungen explodierten und verwandelten die Straßen in Feuerschluchten. Fenster schmolzen und tropften auf die Gehwege, und die Fahrzeuge, Briefkästen, Bäume und Leichen wurden zu spröden Skeletten.
    Aber die Flammen würden auch die verfluchten fleischfressenden Zombies verbrennen. Je mehr von den Flammen verschlungen wurden, desto weniger mussten unschädlich gemacht werden. Die Stadt sollte bis auf die Grundmauern abbrennen, wenn es ein paar Hunderttausend von diesen Dingern erwischte. Lass bloß Kelley nicht dabei sein. Bete, dass sie dorthin gefahren ist, wo du sie vermutest, falls sie noch am Leben ist.
    » Was?«, fragte Amy.
    » Ich habe nichts gesagt.«
    » Du hast gegrummelt.«
    » Hab ich nicht.« Doch Danny wusste, dass es stimmte. Die Jungs im Irak hatten sie häufig nachgeahmt.
    Ihr wurde bewusst, dass ihre verbundene linke Hand zu der zerfetzten linken Brusttasche ihres Uniformhemds hinaufgewandert war und Kelleys Nachricht berührte. Sie brachte es nicht fertig, sie zu lesen, obwohl sie gern gewusst hätte, wohin Kelley vielleicht gefahren war. Sie kannte Kelley gut genug – beziehungsweise kannte Kelley ihre große Schwester gut genug –, um zu wissen, dass sie Danny nicht erzählen würde, wohin sie wollte, wenn sie den Mustang genommen hatte.
    Danny wusste nicht, was sie über Kelley denken sollte. Wenn ihre Schwester jetzt eins von diesen Wesen war, wünschte Danny ihr dann eine erfolgreiche Jagd? Oder würde sie ihr lieber eine Kugel in den Kopf schießen? Danny war sich lediglich sicher, dass sie es in Erfahrung bringen musste. Sie konnte den Rest ihres Lebens nicht mit der Ungewissheit verbringen, was mit ihrer Schwester passiert war.
    » Es geht um Kelley, stimmt’s?«
    Danny blickte Amy an, die den Interceptor mit laufender Klimaanlage und heruntergelassener Scheibe fuhr, den Ellbogen in der Fensteröffnung. Ihr Haar wirbelte gegen die Acryl-Trennwand hinter ihren Köpfen. Es fühlte sich an wie ihre allererste Autofahrt, nachdem beide den Führerschein gemacht hatten und Danny ihren ersten Mustang bekommen hatte, eine weiße Schrottkarre aus dem Jahr 1981. Es hatte fast etwas Entspannendes. Wider besseres Wissen hatte Danny beschlossen, ihre Stiefel auszuziehen. Ihr war bewusst, dass sie sie vielleicht nicht wieder anbekam, aber schließlich war sie nicht im Krieg. Ihre Zehen schrien beinahe vor Erleichterung. Sie zog die feuchten graubraunen Socken aus, die sie seit dem Abend trug, an dem Kelley verschwunden war, und ihre Füße rochen säuerlich und wiesen überall Blasen auf. Die kühle Luft der Klimaanlage fühlte sich auf der Haut himmlisch an. Und Amy war damit beschäftigt, Dannys Gedanken zu lesen.
    » Ja, Kelley«, sagte Danny. » Woher …?«
    » Du betastest die Nachricht in deiner Tasche.«
    Danny ließ die Hand sinken.
    » Woher weißt du, dass ich Kelleys Nachricht in der Tasche habe?«
    » Weil du wegen eines Strafzettels keine feuchten Augen bekommen würdest.«
    Danny wischte sich mit dem weichen weißen Verband über die Augen. Sie konnte noch mit beiden sehen. Zum Glück schien das Veilchen doch nicht ganz zuzuschwellen. Sie hatte das Gefühl, es wäre ein schlechter Moment, den Vorteil beidäugigen Sehens zu verlieren.
    » Lies die Nachricht«, sagte Amy. » Danny, warum zum Teufel liest du sie nicht einfach?« Amy schlug mit der flachen Hand aufs Lenkrad, was den Streifenwagen von der Fahrspur abbrachte. Verärgert blickte Danny zurück zum Wohnmobil, das hinter ihnen herrumpelte. Wäre sie gefahren, wäre so etwas nie passiert. Doch sie war nicht verärgert über Amy, sondern über sich selbst. Etwas in ihrem Kopf hinderte sie daran, und sie konnte es nicht verstehen.
    » Was ist, wenn sie tot ist?«, bemerkte Danny.
    » Ihre Ausreißernachricht zu lesen würde nichts daran ändern.«
    » Verdammt noch mal, Amy, zwing mich nicht, es aussprechen.« Danny spürte, wie sie errötete. Es brannte unter der wunden Haut. Doch sie musste es sagen. » Ich habe eine Heidenangst, diese Nachricht zu lesen. Ich habe Angst vor dem, was drinsteht.«
    Amy nickte. Dann grinste sie. » Wenn Diggler überlebt hat, hat auch Kelley überlebt.«
    Danny wurde von einer Welle der Verzweiflung ergriffen. Sie brauchte eine zurechnungsfähige Amy an ihrer Seite und nicht die Weltmeisterin der unlogischen Schlussfolgerungen.
    » Verdammt, Amy, wovon redest du?«
    » Von Diggler. Es ist ein Schwein. Kelley ist ungefähr zehnmal so intelligent wie Diggler.«
    » Wie soll

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