Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
Vom Netzwerk:
mich um Sie kümmern soll«, sagte Danny. Es stimmte nicht. Das Letzte, was er gesagt hatte, war Scheiße gewesen. Danny war eine schlechte Lügnerin, und es klang auch ziemlich unglaubwürdig.
    Patrick lächelte, obwohl ihm Tränen in den Augen standen. » Das hätte er nie gesagt. Er hätte gesagt, dass ich mich um Sie kümmern soll.«
    » Richtig, so war es«, sagte Danny und nickte.
    Zum Glück glaubte Patrick es. Er nahm einen tiefen Atemzug und ging mit gestrafften Schultern zurück zum Wohnmobil, und Danny fühlte sich, als hätte sie soeben einen Blutsschwur geleistet, den sie nie brechen durfte. Ihr Herz tat ihr gemeinsam mit dem Rest ihres Körpers weh. Sie schuldete Patrick mehr, als sie geben konnte. Weaver wäre vielleicht noch am Leben, wenn sie die Dinge anders angepackt hätte. Doch sie stopfte die Gewissensbisse dahin, wo all die anderen unpassenden Gefühle hinkamen. Sie konnte sich ein andermal über ihre Fehler grämen. Sie hatte schon genug mit der aktuellen Situation zu tun.
    Sie waren seit fünfzehn Minuten auf dem Rastplatz. Die Sonne ging auf, strahlend und warm, und tauchte die Berge in der Ferne in goldenes Licht. Danny quälte sich aus dem Interceptor, ging einmal herum und blieb vorsichtshalber in der Nähe, falls sie zusammenbrach. Amy war auf der Treppe des Wohnmobils mit Michelles Knien beschäftigt, die sie mit einer Flüssigkeit behandelte.
    Die Leute kamen einigermaßen zurechtgemacht von den Toiletten zurück. Danny wusste, dass sie es ebenfalls nötig hatte, so unmöglich das für sie im Augenblick auch klingen mochte. Doch genau jetzt, bevor die Zivilisten anfangen würden, sich über das weitere Vorgehen zu streiten, war es Zeit für eine kurze Versammlung. Danny steckte zwei Finger in den Mund und pfiff durchdringend. Ihre Unterlippe platzte auf. Köpfe drehten sich. Einen Moment lang glaubte sie, ebenfalls Zombies zu sehen, die sich umdrehten, doch dann war das Bild schon wieder verschwunden. Es war lediglich ein Phantom in ihrem Kopf.
    » Hören Sie«, flüsterte sie. » Hören Sie«, versuchte sie es erneut, und diesmal hörten die Leute sie und gingen auf sie zu. Bald hatte die gesamte Gruppe der Überlebenden die Toiletten verlassen und sich um den Interceptor versammelt, außer Amy und Michelle, die noch immer beim Wohnmobil waren. Und Wulf. Er war einfach ein zweites Mal verschwunden, das schien seine Art zu sein, also strich Danny ihn aus dem Gedächtnis. Die Überlebenden, die sie nicht persönlich kannte, blickten sie mit Furcht in den Augen an, genau wie die Iraker. Äußerste Wachsamkeit und Zurückhaltung schienen geboten, als hätten sie es mit einem knurrenden Hund zu tun. Danny wurde wütend. Ihr schuldet mir was, ihr Vollidioten, lächelt gefälligst, dachte sie, beließ es jedoch bei einem Räuspern.
    Amy kam und stellte sich in die hintere Reihe. Es waren um die fünfundzwanzig, dreißig Personen. Danny konnte Patrick, Maria und Michelle sehen, die den Arm um ihren Bruder gelegt hatte. Troy stand in der Nähe von Amy. Vertraute Gesichter. Zumindest hatte Danny dazu beigetragen, ihre Leben zu retten.
    Beim Anblick der beiden Kinder musste Danny an Kelley denken. Aber sie sollte anfangen zu reden, sonst hatte sie verspielt.
    » Sie müssen alle ziemlich müde sein, und ein paar von Ihnen sind verletzt, doch wir sind in einer schwierigen Lage. Ich würde selbst gern an einen Festnetzanschluss kommen und herausfinden, ob es ein paar meiner Leute geschafft haben. Und ich nehme an, dass es Menschen gibt, denen es mit Ihnen genauso geht. Hat irgendjemand seit gestern Abend Telefon- oder Mailkontakt gehabt?«
    Die Leute schüttelten den Köpf.
    » Ich hab den Kontakt zu allen verloren, kurz nachdem es angefangen hat«, sagte ein Mann.
    Wieder musste Danny an Kelley denken; sie schob den Gedanken beiseite und fuhr fort: » Also haben wir keine Möglichkeit herauszufinden, was vor uns liegt. Und wir haben ein ziemliches Problem. Sehen Sie diese Wolke dort am westlichen Horizont?«
    Danny zeigte auf die Hügel, hinter denen sich etwas wie eine dunkle Gewitterwolke erhob. Die Ränder leuchteten lachsfarben im Licht des Sonnenaufgangs, aber das Zentrum war schwarz wie Teer. Die Leute blickten darauf und drehten sich dann wieder zu Danny um.
    » Hier draußen regnet es von Juni bis Oktober nicht. Das ist Rauch. Das ist Los Angeles.«
    Eine Frau wandte sich ab, und ein Mann legte den Arm um sie. Alle redeten durcheinander. Danny räusperte sich erneut und versuchte sich mit

Weitere Kostenlose Bücher