Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
Vom Netzwerk:
tatsächlich ein Pathogen entwickelt haben könnte.« Er verstummte kurz. »Und Sie haben ständig etwas gemurmelt, das wie ›Very sorry, very sorry‹ klang.«
    Vasari . Das war wahrscheinlich so ziemlich das Einzige, was ich bis dahin herausgefunden hatte. Cerca trova . »Aber … aber ich dachte, meine Amnesie sei eine Folge meiner Kopfverletzung. Irgendjemand hat doch auf mich geschossen.«
    Der Provost schüttelte den Kopf. »Niemand hat auf Sie geschossen, Professor. Das ist keine Schussverletzung.«
    »Was?« Langdon tastete nach den Nähten und der Schwellung an seinem Hinterkopf. »Was zum Teufel ist das dann?« Er zeigte dem Provost die kahl geschorene Stelle mit der Wunde.
    »Das gehörte alles zur Illusion. Wir haben einen kleinen Schnitt in ihre Kopfhaut gemacht und ihn mit wenigen Stichen genäht. Sie sollten glauben, dass Sie angegriffen wurden.«
    Es gibt keine Schussverletzung?
    »Als sie aufgewacht sind«, sagte der Provost, »mussten wir Sie davon überzeugen, dass jemand Sie umbringen will … und dass Sie in Gefahr schweben.«
    »Jemand hat versucht, mich umzubringen!«, brüllte Langdon so laut, dass sich alle zu ihm umdrehten. »Ich habe gesehen, wie Dr. Marconi, der Krankenhausarzt, kaltblütig niedergeschossen wurde!«
    »Ja, genau. Das haben Sie gesehen «, erwiderte der Provost in sachlichem Ton. »Aber das ist nicht passiert . Vayentha hat für mich gearbeitet. Sie war die perfekte Agentin für diese Art von Job.«
    »Menschen zu töten?«
    »Nein«, antwortete der Provost. »Es so aussehen zu lassen.«
    Langdon starrte den Mann an und dachte daran zurück, wie der bärtige Arzt mit den buschigen Augenbrauen zusammengebrochen war. Das Blut war ihm aus der Brust geströmt und hatte den Kittel durchtränkt.
    »Vayenthas Pistole war mit Platzpatronen geladen«, erklärte der Provost. »Sie hat beim Schuss über Funk eine winzige Sprengladung ausgelöst, die einen Beutel mit Kunstblut auf Marconis Brust zum Platzen brachte. Es geht ihm übrigens sehr gut.«
    Langdon schloss die Augen. Ihm war, als hätte ihm jemand mit einem Hammer vor den Kopf geschlagen. »Und … und das Krankenhauszimmer?«
    »Ein ziemlich überstürzt improvisiertes Set«, antwortete der Provost. »Professor, ich weiß, das alles ist schwer zu verdauen. Zum Glück waren Sie benommen, deshalb musste auch nicht alles perfekt sein. Als Sie aufgewacht sind, haben Sie gesehen, was Sie sehen wollten: Krankenhausrequisiten, ein paar Schauspieler und einen choreografierten Überfall.«
    In Langdons Kopf drehte sich alles.
    »Genau damit verdient das Konsortium sein Geld«, sagte der Provost. »Wir sind sehr gut im Erschaffen von Illusionen.«
    »Was ist mit Sienna?«, fragte Langdon und rieb sich die Augen.
    »Ich musste eine Entscheidung treffen und habe beschlossen, mit ihr zusammenzuarbeiten. Mein Primärziel war, das Projekt meines Klienten vor Dr. Sinskey zu schützen, und dieses Ziel verfolgte auch Sienna. Um Ihr Vertrauen zu erlangen, hat Sienna Sie vor der ›Attentäterin‹ gerettet und Ihnen zur Flucht verholfen. Das wartende Taxi gehörte ebenfalls zu uns. An der Heckscheibe war eine funkgesteuerte Minisprengladung angebracht, um die Flucht ein wenig dramatischer zu gestalten. Das Taxi brachte Sie dann zu einer Wohnung, die wir kurz zuvor präpariert hatten.«
    Siennas spärlich möblierte Wohnung , dachte Langdon. Jetzt verstand er, warum dort alles wie vom Flohmarkt ausgesehen hatte. Und es war auch kein ›glücklicher Zufall‹ gewesen, dass ihr Nachbar Kleidung in seiner Größe gehabt hatte.
    Das alles war nur Schau gewesen.
    Selbst der verzweifelte Anruf von Siennas »osteuropäischer« Freundin aus dem Krankenhaus war gespielt gewesen. Sienna, ist Danikova hier!
    »Als Sie im US -Konsulat angerufen haben«, fuhr der Provost fort, »haben Sie eine Nummer gewählt, die Sienna für Sie herausgesucht hat. Das Telefon zu dieser Nummer befindet sich an Bord der Mendacium .«
    »Ich habe nie mit dem Konsulat telefoniert …?«
    »Genau.«
    Rühren Sie sich nicht von der Stelle , hatte der falsche Konsulatsbeamte ihn angewiesen. Ich schicke sofort jemanden zu Ihnen. Und als dann Vayentha aufgetaucht war, hatte Sienna sie natürlich sofort entdeckt und die Illusion perfekt gemacht.
    Robert, die Regierung der Vereinigten Staaten hat gerade jemanden geschickt, der Sie töten soll.
    Der Provost und seine geheimnisvolle Organisation hatten es tatsächlich geschafft, dass Langdon nicht länger für Sinskey arbeitete,

Weitere Kostenlose Bücher