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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Provost mitten ins Auge des Sturms und begab sich auf die Jagd nach einem Pathogen, das möglicherweise die Welt aus den Angeln heben würde. Selbst wenn er diese Katastrophe überlebte: das Konsortium war in jedem Fall am Ende. Es würde endlose Untersuchungen und Anschuldigungen geben.
    Niemand wird mir je wieder vertrauen.

KAPITEL 83
    Ich brauche Luft , dachte Robert Langdon. Ich muss etwas sehen … irgendwas .
    Er hatte das Gefühl, als würde sich der fensterlose Rumpf immer enger um ihn zusammenziehen. Und die seltsame Geschichte, die er soeben gehört hatte, war seiner geistigen Verfassung auch nicht zuträglich. Er hatte Kopfweh von den vielen offenen Fragen … die meisten davon kreisten um Sienna.
    Seltsamerweise vermisste er sie.
    Sie hat alles nur gespielt , ermahnte er sich. Mich benutzt .
    Wortlos erhob sich Langdon und ging am Provost vorbei in den vorderen Teil des Flugzeugs. Durch die offene Cockpittür fiel Sonnenlicht in die Kabine und zog ihn magisch an. Unbemerkt von den Piloten stellte er sich in die Tür und ließ sein Gesicht von der Sonne wärmen. Der weite, offene Raum vor ihm war eine wahre Wohltat. Der klare blaue Himmel sah so friedlich aus … so ewig .
    Nichts ist ewig. Langdon konnte noch immer nicht ganz fassen, dass sie vor einer potenziellen Katastrophe standen.
    »Professor«, sagte eine leise Stimme hinter ihm.
    Langdon wandte sich um … und wich erschrocken zurück. Vor ihm stand Dr. Ferris. Als Langdon den Mann zum letzten Mal gesehen hatte, hatte er sich auf dem Boden des Markusdoms gewunden und nach Luft geschnappt. Und jetzt lehnte er an einer Flugzeugluke, trug eine Baseballkappe, und sein rosafarbenes Gesicht war mit einer Zinksalbe eingerieben. Sein gesamter Rumpf war bandagiert, und er atmete flach. Falls Ferris mit dem Pathogen infiziert war, so schien sich zumindest hier an Bord niemand Gedanken über die damit verbundene Ansteckungsgefahr zu machen.
    »Sie … leben ?«, fragte Langdon und starrte ihn an.
    Ferris nickte müde. »Mehr oder weniger.« Das Verhalten des Mannes hatte sich dramatisch verändert. Er wirkte nun wesentlich entspannter.
    »Aber ich dachte …« Langdon hielt inne. »Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll.«
    Ferris lächelte mitfühlend. »Sie haben heute viele Lügen gehört. Da dachte ich mir, ich nehme mir wenigstens kurz die Zeit, um mich bei Ihnen zu entschuldigen. Wie Sie vielleicht schon vermutet haben, arbeite ich nicht für die WHO , und ich habe Sie auch nie in Cambridge besucht.«
    Langdon nickte. Er war zu müde, als dass ihn jetzt noch etwas überraschen konnte. »Sie arbeiten für den Provost.«
    »Ja. Er hat mich geschickt, um Sie und Sienna zu unterstützen und um Ihnen bei der Flucht vor dem SRS -Team zu helfen.«
    »Dann haben Sie Ihren Job ja perfekt gemacht.« Langdon erinnerte sich daran, wie Ferris im Baptisterium aufgetaucht war und ihn davon überzeugt hatte, dass er für die WHO arbeitete. Und dann hatte er Siennas und seine Flucht aus Florenz organisiert. »Vermutlich sind Sie auch kein Arzt.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe diese Rolle nur gespielt. Ich sollte Sienna Brooks dabei helfen, die Illusion so lange aufrechtzuerhalten, bis Sie herausgefunden hätten, wohin die Suche führt. Der Provost wollte unbedingt als Erster vor Ort sein, um Zobrists Arbeit vor Sinskey zu schützen.«
    »Und Sie hatten keine Ahnung, dass es sich dabei um ein Pathogen handelt?«, hakte Langdon nach. Er war noch immer skeptisch, was Ferris’ seltsamen Ausschlag und die inneren Blutungen betraf.
    »Natürlich nicht! Als Sie das Pathogen zum ersten Mal erwähnten, nahm ich an, Sienna hätte Ihnen die Geschichte nur erzählt, um Sie zu motivieren. Also habe ich einfach mitgespielt. Ich habe uns in den Zug nach Venedig gebracht … und dann hat sich unsere Mission geändert.«
    »Wie das?«
    »Der Provost hat Zobrists bizarres Video gesehen.«
    Ja, das kann einen ganz schön aus dem Konzept bringen . »Er hat erkannt, dass er es bei Zobrist mit einem Wahnsinnigen zu tun hat?«
    »Genau. Der Provost erkannte mit einem Mal, auf was das Konsortium sich eingelassen hatte. Er war entsetzt. Er wollte unverzüglich mit der Person sprechen, die Zobrist am besten kannte: FS -2080. Er wollte wissen, ob sie über Zobrists Plan informiert war.«
    » FS -2080 … Sie meinen …«
    »Entschuldigung, ich meine Sienna Brooks. FS -2080 war der Codename, den sie sich für diese Operation ausgesucht hat, offenbar irgend so ein

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