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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Leben lang weggerannt sind, und jetzt haben Sie endlich erkannt, dass Sie nicht länger davonlaufen können.«
    Sie schien vor ihm zu schrumpfen. »Welche andere Wahl habe ich denn?«, fragte sie leise, während sie den Helikopter beobachtete, der das Wasser absuchte. »Die Behörden stecken mich ins Gefängnis, sobald sie mich finden.«
    »Sie haben nichts Falsches getan, Sienna. Sie haben diesen viralen Vektor nicht erschaffen … und Sie haben ihn auch nicht freigesetzt.«
    »Schön. Aber ich habe alles getan, damit die World Health Organization ihn nicht findet. Abgesehen davon verkündet Bertrand in seinem Video vor aller Welt, dass ich seine Inspiration war. Wenn ich nicht in einem türkischen Gefängnis ende, dann vor einem internationalen Tribunal mit einer Anklage wegen biologischem Terrorismus.«
    Das Schlagen der Rotorblätter wurde lauter, und Langdon spähte zu den Docks. Der Hubschrauber schwebte in geringer Höhe auf der Stelle. Seine Rotoren wühlten das Wasser auf, während der Lichtkegel eines Suchscheinwerfers über die festgemachten Boote glitt.
    Sienna sah aus, als wolle sie jeden Moment losrennen.
    »Bitte hören Sie mich an«, drängte Langdon sie. »Ich weiß, dass Sie eine Menge durchgemacht haben, und ich weiß auch, dass Sie Angst haben, aber Sie müssen das große Ganze sehen. Bertrand Zobrist hat den viralen Vektor erschaffen. Sie haben versucht, ihn zu stoppen.«
    »Ich habe versagt.«
    »Ja. Und jetzt, nachdem das Virus freigesetzt wurde, braucht die medizinische und wissenschaftliche Gemeinde Hilfe, um es zu verstehen. Sie sind die einzige Person auf der Welt, die irgendetwas darüber weiß. Vielleicht gibt es einen Weg, es zu neutralisieren … oder sich vorzubereiten.« Langdon sah ihr mit flehendem Blick tief in die Augen. »Sienna, die Welt braucht Ihr Wissen. Sie dürfen nicht einfach verschwinden!«
    Sienna zitterte, als würde ihre Angst sie jeden Moment überwältigen. »Robert, ich … ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß nicht einmal mehr, wer ich bin. Sehen Sie mich an.« Sie legte die Hand auf ihren kahlen Kopf. »Ich bin zu einem Monster geworden. Wie um alles in der Welt soll ich …«
    Langdon trat einen Schritt vor und umarmte sie. Er spürte ihr Zittern, ihre ganze Zerbrechlichkeit an seiner Brust. Er flüsterte ihr leise ins Ohr.
    »Sienna, ich weiß, dass Sie am liebsten weglaufen würden, aber ich lasse Sie nicht. Früher oder später müssen Sie anfangen, jemandem zu vertrauen.«
    »Ich kann nicht …« Sie schluchzte. »Ich bin nicht sicher, ob ich weiß, wie das geht.«
    Langdon drückte sie fester an sich. »Wir fangen klein an. Ein erster winziger Schritt. Sie vertrauen mir .«

KAPITEL 100
    Das laute Hämmern von Metall auf Metall dröhnte durch den Rumpf der fensterlosen C-130 und ließ den Provost zusammenfahren. Draußen schlug jemand mit dem Kolben einer Pistole gegen die Luke der Maschine und verlangte Zutritt.
    »Alle bleiben sitzen!«, befahl der Pilot der C-130, als er zur Luke ging. »Das ist die türkische Polizei. Sie ist über das Vorfeld gekommen.«
    Der Provost und Ferris wechselten einen raschen Blick.
    Das WHO -Personal an Bord tuschelte seit einer Weile aufgeregt miteinander, und der Provost schloss daraus, dass die Eindämmungsmission gescheitert war. Zobrist hat seinen Plan umgesetzt , dachte er. Und meine Firma hat es ermöglicht.
    Draußen vor der Luke wurden gebieterische Rufe laut. Türkische Rufe.
    Der Provost sprang auf. »Nicht öffnen!«, befahl er dem Piloten.
    Der Pilot hielt inne und funkelte den Provost an. »Warum zum Teufel nicht?«
    »Die WHO ist eine internationale Hilfsorganisation«, antwortete der Provost. »Dieses Flugzeug ist ausländisches Territorium.«
    Der Pilot schüttelte den Kopf. »Sir, diese Maschine parkt auf einem türkischen Flughafen, und solange sie sich im türkischen Luftraum befindet, ist sie den Gesetzen des Landes unterworfen.« Der Pilot ging zur Luke und öffnete.
    Zwei uniformierte Männer streckten die Köpfe herein. Ihre Blicke verrieten nicht die leiseste Spur von Milde. »Wer hat das Kommando an Bord dieser Maschine?«, fragte einer der beiden mit starkem Akzent.
    »Das bin ich«, sagte der Pilot.
    Der Beamte reichte dem Piloten zwei Dokumente. »Das sind Haftbefehle. Diese beiden Passagiere müssen mit uns kommen.«
    Der Pilot überflog die Haftbefehle und sah dann zum Provost und zu Ferris.
    »Rufen Sie Dr. Sinskey an!«, befahl der Provost. »Wir befinden uns auf einer

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