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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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und versuchte sich an einen Unfall zu erinnern.
    Nichts. Völlige Leere.
    Denk nach.
    Nichts außer Dunkelheit.
    Ein Mann in einem OP -Kittel stürmte herein, offensichtlich alarmiert durch Langdons rasenden Herzmonitor. Er hatte einen zottigen Bart mit buschigem Schnäuzer und freundliche Augen, die unter den dichten Brauen eine besonnene Ruhe ausstrahlten.
    »Was … was ist passiert?«, stieß Langdon hervor. »Hatte ich einen Unfall?«
    Der bärtige Mann legte den Zeigefinger an die Lippen, eilte auf den Korridor hinaus und rief nach einer zweiten Person.
    Langdon drehte den Kopf, doch die Bewegung sandte einen brennenden Schmerz durch seinen Schädel. Er atmete tief durch und wartete, bis der Schmerz nachließ. Dann nahm er seine sterile Umgebung sehr, sehr vorsichtig und methodisch in Augenschein.
    Das Krankenzimmer hatte nur ein einziges Bett. Keine Blumen, keine Karten. Langdon entdeckte seine Kleidung auf einem Tresen, ordentlich gefaltet und in einer transparenten Plastiktüte verstaut. Alles war voller Blut.
    Mein Gott. Es muss schlimm gewesen sein.
    Behutsam wandte Langdon den Kopf zum Fenster. Draußen war es dunkel. Nacht. Hinter der Scheibe war nichts zu erkennen, er sah nur sein Spiegelbild – das Bild eines aschfahlen Fremden, bleich und erschöpft, angeschlossen an Schläuche und Drähte und umgeben von medizinischen Apparaten.
    Auf dem Gang näherten sich Stimmen, und Langdon richtete den Blick zur Tür. Der Arzt kehrte zurück, in Begleitung einer Frau.
    Sie sah aus wie Anfang dreißig, trug den gleichen blauen Kittel wie ihr Kollege und hatte die blonden Haare zu einem dicken Pferdeschwanz zurückgebunden, der beim Gehen rhythmisch pendelte.
    »Mein Name ist Dr. Sienna Brooks«, stellte sie sich vor und lächelte Langdon an. »Dr. Marconi und ich arbeiten heute Nacht zusammen.«
    Langdon nickte schwach.
    Sie war groß und schlank und bewegte sich energisch wie eine Athletin. Selbst in ihrem unförmigen Kittel strahlte sie eine geschmeidige Eleganz aus, und sie schien völlig ungeschminkt zu sein, was ihre ungewöhnlich glatte Haut zusätzlich betonte. Ihr einziger Makel war ein winziger Schönheitsfleck dicht über der Oberlippe. Die Augen der Ärztin waren von einem sanften Braun und wirkten ungewöhnlich ernst, als habe die junge Frau in mehr dunkle Abgründe geblickt als die meisten Menschen ihres Alters.
    »Dr. Marconi spricht nicht so gut Englisch«, sagte sie und setzte sich neben ihn. »Er hat mich gebeten, Ihr Aufnahmeformular auszufüllen.« Sie schenkte ihm ein weiteres Lächeln.
    »Danke«, krächzte Langdon.
    »Okay, fangen wir an«, fuhr sie in geschäftsmäßigem Ton fort. »Wie heißen Sie?«
    Er brauchte einen Augenblick. »Robert … Robert Langdon.«
    Sie leuchtete ihm mit einer Stiftlampe in die Augen. »Beruf?«
    Diese Information kam noch langsamer an die Oberfläche. »Wissenschaftler. Professor für Kunstgeschichte … und Symbolologie. Harvard University.«
    Dr. Brooks senkte die Lampe und sah ihn verblüfft an. Der Arzt mit den buschigen Augenbrauen wirkte gleichermaßen überrascht.
    »Sie … Sie sind Amerikaner?«
    Langdon blickte verlegen drein.
    »Es ist so …« Sie zögerte. »Sie hatten keine Papiere bei sich, als Sie heute Nacht hergekommen sind. Sie trugen Harris-Tweed und Somerset-Slipper, deswegen dachten wir, Sie seien Brite.«
    »Ich bin Amerikaner«, versicherte Langdon ihr. Er war zu erschöpft, um seine Vorliebe für gut sitzende Maßkleidung zu erklären.
    »Schmerzen?«
    »Mein Kopf«, antwortete Langdon. Das Pochen war von dem grellen Licht der Stiftlampe noch schlimmer geworden. Er war heilfroh, als sie die Lampe einsteckte und ihm den Puls fühlte.
    »Sie sind schreiend aufgewacht«, sagte die Ärztin. »Erinnern Sie sich an den Grund?«
    Langdon dachte an die merkwürdige Vision von der verschleierten Frau in dem Meer aus sich windenden Leibern. Suche, und du wirst finden. »Ich hatte einen Alptraum.«
    »Worum ging es?«
    Langdon erzählte ihr alles.
    Dr. Brooks’ Gesichtsausdruck blieb neutral, während sie sich auf einem Klemmbrett Notizen machte. »Irgendeine Idee, was die Ursache sein könnte für einen derartigen Angsttraum?«
    Langdon dachte nach, dann schüttelte er den Kopf, der protestierend hämmerte.
    »Okay, Mr. Langdon«, sagte die Ärztin, ohne mit dem Schreiben innezuhalten. »Noch ein paar Routinefragen. Welcher Wochentag ist heute?«
    Langdon überlegte einen Moment. »Samstag. Ich erinnere mich, dass ich am

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