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Infernoclub 2 Mein verwegener Duke

Titel: Infernoclub 2 Mein verwegener Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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allem eine, die anzurühren er sich selbst verboten hatte.
    Aber das Merkwürdigste war, dass ihm gerade dieser Punkt nichts auszumachen schien. Wenn auch sein wachsendes Begehren nicht zu leugnen war, so sah er es bald als nahezu selbstverständlich an, sie jeden Tag um sich zu haben. Es dauerte nicht lange, und er wachte am Morgen voller Vorfreude auf, in dem Wissen, in ihr lächelndes Gesicht blicken zu können. Er fragte sich, welch seltsame Dinge sie ihm wohl an diesem Tag sagen würde. Das Mädchen amüsierte ihn.
    Ihr Einfluss in seinem Haus ließ sich nicht leugnen. Sie verbreitete Leichtigkeit und Fröhlichkeit und hatte eine entwaffnende Herzlichkeit, die Kilburn Castle, ansonsten kalt und abweisend, als einen etwas behaglicheren Ort erscheinen ließ.
    Dennoch fand er seine eigenen Empfindungen ihr gegenüber weiterhin etwas beunruhigend. Es hätte seinem Seelenfrieden sehr geholfen, wenn er sicher gewusst hätte, dass das, was er für sie empfand, rein körperlicher Natur war. Wenn er sie hätte betrachten können, wie er gewöhnlich eine Frau betrachtete: als wenig mehr als einen kurvenreichen Körper, den es zu erforschen galt.
    Doch bei Kate schien ihm dies unmöglich. Er fand zu vieles an ihr bewundernswert - ihren Mut, ihre Unabhängigkeit. Bei all den anspruchsvollen Damen in London, die doch reichlich anhänglich waren, gefiel ihm besonders ihre Selbstgenügsamkeit. Gerald Fox’ Tochter war so klug wie ein Gelehrter und gleichzeitig sehr bodenständig.
    Sie ermüdete ihn nicht mit pausenlosem Geplapper, jammerte, klagte und bedrängte ihn nicht. Sie schien nicht einmal zu wissen, wie man einen Mann seines Rangs verführte. Sie tat nicht kokett - eine Taktik, die er bei Frauen oft genossen, der er aber nie getraut hatte. Stattdessen sagte sie ihre Meinung beinahe so offen wie ein Mann, und daher waren ihre Gespräche immer interessant für ihn.
    Kate würzte ihre Unterhaltungen mit geistreichen Beobachtungen, gelegentlich auf seine Kosten. Ihre kühnen Bemerkungen erschienen ihm äußerst erfrischend, und statt sie ihr übel zu nehmen, rechnete er es ihr hoch an, dass sie frech auf ihn reagierte. Es war unterhaltsam, einander zu necken und sich gegenseitig herauszufordern, so wie sie es bei jenem ersten Abendessen schon getan hatten. Gemeinsam war ihnen die Bereitschaft, sich über die eigenen Schwächen zu amüsieren. Kate lachte über sich, weil sie ein Blaustrumpf war, während er nur zu gut wusste, dass er ein abergläubischer Narr war.
    Aber all das erklärte noch immer nicht ihre Wirkung auf ihn.
    Sie war draußen im Moor aufgewachsen, abgeschieden von der Welt, und sie besaß etwas Unschuldiges, das ihn auf eine Weise nach ihr verlangen ließ, die er sich nicht erklären konnte.
    Er fühlte sich sehr zu ihr hingezogen.
    Kein Wunder, dass ihm ein solches Gefühl Unbehagen bereitete. Doch an jenem Abend, als sie die Einsamkeit, ihres Lebens im Moor beschrieben hatte, war ihm bewusst geworden, dass sie, anders als viele andere, die Einsamkeit verstehen würde, die er nur allzu gut kannte.
    Tief in seinem Innern wusste er, dass sein Herz noch nie in solcher Gefahr gewesen war, und in Anbetracht ihrer verfeindeten Familien war das eine denkbar schlechte Ausgangssituation. Instinktiv erfasste er, dass ihre Ankunft auf dem Schloss eine Bestimmung des Schicksals war. Es würde sich allerdings noch zeigen, ob sie sein Verhängnis werden würde oder die Antwort auf seinen Fluch.
    Bedachte man den Ruf, den er im Orden unter seinen Mitbrüdern genoss, wären sie ehrlich erstaunt, sähen sie, in welcher Weise er hier mit einer Frau zusammenlebte.
    Mit Sicherheit wären sie auch ziemlich entsetzt, würden sie erfahren, dass das kleine Geschenk, das ihn so in Anspruch nahm, von den Prometheusianern abstammte. Aber natürlich wusste niemand im Orden bisher etwas von Kate, eine Tatsache, die ihm ein schlechtes Gewissen bereitete.
    Längst hätte er seinen Vorgesetzten in London über sie informieren müssen. Den Brief an Virgil hatte er bereits aufgesetzt und sich auch der Mühe unterzogen, gewisse Abschnitte zu codieren. Doch kaum hatte er ihn geschrieben, da hatte er ihn auch schon zusammengeknüllt und ins Feuer geworfen. Er wollte Virgil keine Gelegenheit geben, ihm zu befehlen, Kate zur Befragung in die Hauptstadt zu bringen.
    Er hatte versprochen, sie zu beschützen.
    Eine Prüfung durch seine Kollegen wäre keine angenehme Erfahrung, und das Mädchen hatte wahrhaftig schon genug erlebt. Wenn er sie den

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