Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)
der Schaden ist.«
»War sie mal deine Freundin?«
Ein kleines Lachen kam tief aus Shias Brust. »Nein, Ewa«, er warf ihr einen zärtlichen Blick zu und schüttelte leicht den Kopf, »ich habe deine Eifersucht gespürt, aber sie ist völlig unbegründet, und sie macht mich sehr stolz.«
Ewa sah ihn verständnislos an. »Meine Zweifel machen dich stolz?«, wiederholte sie fragend.
»Wäre ich dir egal, würdest du nichts für mich empfinden, hättest du nicht mit Eifersucht auf Phoebe reagiert. Je eifersüchtiger du bist, umso mehr kann ich mir deiner Liebe sicher sein.«
»Soso, du glaubst also zu wissen, dass ich dich liebe?«
Shia wandte den Blick kurz vom Straßenverkehr ab. »Dessen bin ich mir so sicher, wie man es nur sein kann.«
Eine Zeitlang schwiegen sie, und Ewas Gedanken wanderten wieder zu Phoebe.
»Warum arbeitet sie in einem Kellergeschoss einer Bank, es gibt bestimmt wesentlich schönere Orte – auch ohne eindringendes Tageslicht.«
»Phoebe arbeitet dort nicht nur, sie lebt auch dort.«
»In der Bank?«
Shia nickte. »Du hast es richtig erkannt, Phoebe ist keine Kriegerin des Glaubens, daher muss sie das Tageslicht meiden, aber sie hat sich uns angeschlossen, nur leidet sie an starker Anthropophobie.«
»Sie hat Angst vor Menschen?«
»Ja, seit ihrem Überfall ist sie äußerst menschenscheu und umgibt sich nur mit Leuten, die sie gut kennt. Phoebe verlässt ihre Räume nie, und Pete Brown ist ihre einzige Verbindung zur Außenwelt, auch wenn er ihr gehörig auf die Nerven geht.«
»Aber er ist ein Mensch!«
Shia nickte abermals. »Ja, er ist über unsere wahre Spezies nicht informiert. Er dient Phoebe, indem sie von ihm trinkt, doch er weiß es nicht. Sie lässt ihn im Glauben, dass sie auf ihn steht, vielleicht tut sie es auch ein wenig. Sie ist ein wirkliches Finanzgenie, wir verfügen über unermessliche Ressourcen dank ihrer Arbeit, was unsere Aktivitäten erheblich erleichtert. Phoebe ist uns trotz ihrer Probleme von ungeheurem Nutzen, wir können uns wirklich glücklich schätzen, sie in unserer Mitte zu wissen.«
»Daher kannst du es dir auch leisten, ein zweihunderttausend Dollar teures Auto zu fahren?«
Shia lächelte wie ein kleiner Junge. »Du hast dich informiert!«
»Nein, Esposito hat es mir erzählt. Shia, du solltest vorsichtiger sein, wir müssen besonnener handeln, du erregst Aufsehen, und das ist riskant«, gab Ewa zu bedenken.
Er parkte den Wagen in der Garage unter dem Haus. »Seit über hundert Jahren lebe ich mit der Gefahr, aber das wird mich nicht davon abhalten, etwas Spaß zu haben.«
Brennendes Seattle
Kapitel 15
D ie Krieger warteten ungeduldig im Besprechungsraum, und Shias Blick in das Gesicht seiner Schwester sprach Bände. Aragón war und blieb verschwunden. Sie versammelten sich alle wortlos um den Stadtplan, der immer noch an der Wand hing.
»Phoebe konnte Aragóns Handy lokalisieren. Es befindet sich in der Nähe der Union Bay, Laurelhurst. Es liegt in dem Bereich, in dem das S.P.D. den toten Geschäftsführer des Empires gefunden hat.« Er zeigte den exakten Punkt auf der Landkarte. »Ob er dort auch zu finden ist, müssen wir herausbekommen.«
»Worauf warten wir dann noch?«, rief Ruben und sprang von seinem Stuhl auf. Jôrek hielt ihn aufgeregt zurück. »Du willst kopflos dort rein und ihn herausholen? Darauf warten diese Bastarde doch nur, verlier jetzt nicht die Nerven.«
Alle starrten Ruben an, dessen Fangzähne ausgefahren waren und der seine Faust krachend gegen die Wand sausen ließ. »Ich will ihn nicht verlieren.«
»Ruben, das möchte niemand«, Channing legte ihm beruhigend die Hände auf die Schultern, »wir werden einen Plan ausarbeiten und Aragón dann dort herausholen, wir brauchen einen klaren Kopf und jeden Mann.«
Ruben nickte einsichtig und beruhigte sich wieder. Shia warf Ewa, die sich leise mit Sara unterhielt, einen beunruhigten Blick zu. Sobald diese beiden Frauen die Köpfe zusammensteckten, konnte nur etwas Gefährliches dabei herauskommen.
»Wer ist Phoebe?«, fragte Channing in die Runde.
»Sie kümmert sich um die Finanzen und unsere Ausstattung. Sie sorgt sich um alles, was man mit einem Computer erledigen kann. Phoebe ist eine Vampirin, aber keine Kriegerin des Glaubens, also muss sie das Tageslicht meiden», erklärte Shia und wurde von dem Klingelton seines Handys unterbrochen. Gebannt starrten ihn alle an.
»Phoebe!«, rief er, nickte einige Male und hörte konzentriert zu, dann legte er
Weitere Kostenlose Bücher