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Ingrid

Ingrid

Titel: Ingrid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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Hauptverkehrsmittel auf Ibiza. Ich hatte fast das Dorf Jesu erreicht, als kurz vor mir ein paar kleine, schwache Rücklichter auftauchten, wie sie zu einem Panda passten.
    Ich fuhr näher heran, bis ich mir sicher war, den blonden Hinterkopf auf der Rückbank zu erkennen. Tommy sah ich nicht. Ingrid blickte sich nicht um. Vielleicht waren sie anfangs vorsichtiger gewesen und hatten sich öfter einmal umgeschaut. Da sie keine Verfolger bemerkt hatten, weil ich sie eine Zeit lang verloren hatte, wähnten sie sich jetzt wohl in Sicherheit. Ich prägte mir das Aussehen der Rücklichter ein und ging wieder etwas mehr auf Abstand.
    Wir erreichten Ibiza, und ich musste näher auffahren. Die Leute waren auf dem Weg nach Hause oder zu Restaurants, und der Verkehr war viel dichter. Amrita bog in die Avenida de Santa Eulalia ein, folgte den breiten Boulevards an den Jachthäfen vorbei und ließ sich vom Verkehrsstrom in Richtung Ufer unterhalb der Altstadt treiben.
    Fahrzeuge bogen in Seitenstraßen ab. Die Pandalichter waren nicht gerade die Stärksten, und mir fiel das Blinken erst auf, als sich Amrita bereits einordnete. Ich konnte ihr gerade noch folgen. Ich dachte, sie wolle in eine Seitenstraße einbiegen, doch sie setzte den linken Blinker und wechselte kurz vor einem Taxi auf die Spur für den langsameren Verkehr.
    Ich musste drei Autos abwarten, bevor ich ihr folgen konnte, aber ich behielt sie im Auge. Amrita stoppte in der Mitte des Häuserblocks in einer Ladezone vor einem Hotel. Ich konnte nicht auch dort anhalten, ohne aufzufallen. Ich setzte den Blinker, fuhr quälend langsam an einer geschlossenen Reihe geparkter Autos vorbei und schaute in den Rückspiegel. Ich sah, wie Amrita einen Koffer aus dem Panda holte und ihren Sitz nach vorn zog, um Ingrid aussteigen zu lassen. Ungeduldige Fahrer begannen, mich links zu überholen. Kurz bevor ich die Seitenstraße erreichte und rechts abbiegen musste, sah ich aus dem Augenwinkel heraus, wie Tommy aus dem Panda gehoben wurde.
    Ich fand einen Parkplatz vor der überdachten Terrasse eines Restaurants, das voll besetzt mit speisenden Gästen war. Ich rannte zurück zur Straßenecke. Ingrid und Tommy waren nirgends mehr zu sehen, doch der Panda schwamm im Verkehrsstrom mit in meine Richtung. Der Blinker ging, Amrita reihte sich ein.
    Ich trat zurück, als sie auf meiner Höhe angekommen war, aber ich brauchte mir keine Sorgen zu machen, denn sie war mit den Augen und den Gedanken ganz beim Verkehr, während sie links abbog und versuchte, auf der Hauptverkehrsstraße eine Lücke zu erwischen. Sie war allein und fuhr zurück auf den Boulevard, nach Hause zu Peter, nahm ich an.
    Ich rannte den Bürgersteig entlang zum Hotel Don Toni. In der Eingangshalle war es voll. Ingrid wartete zusammen mit anderen Gästen neben einem Hotelboy an der Rezeption, und ich blieb versteckt zwischen den Topfpalmen am Eingang stehen. Tommy war an Ingrids Seite, klammerte sich mit einem Händchen an ihrem Leinenrock fest und sah verschlafen aus. Die junge Frau an der Rezeption reichte Ingrid lächelnd einen Schlüssel. Der Hotelboy trug ihren Koffer. Ingrid nahm Tommy an der Hand und folgte dem Boy zu den Aufzügen. Kurz darauf beobachtete ich die Leuchtanzeige des Lifts, in den nach Ingrid noch weitere Gäste hineingegangen waren. Der Aufzug hielt in der zweiten, der vierten und zum Schluss in der fünften Etage. Ich holte eine Banknote aus meiner Brieftasche und hoffte, mit zwanzig Dollar die verwöhnten Hoteljungen im luxuriösen Ibiza noch beeindrucken zu können.
    Zwei Minuten später kam der Boy aus dem anderen Aufzug, ein magerer junger Mann um die Zwanzig mit Pickeln im Gesicht. Seine Uniform hing ihm schlampig um den Körper, und der Rand seiner Piccolomütze war dunkel vor Schweiß oder Haarfett. »Excuse me?«
    Ich sah, dass die Zwanzig-Dollar-Note ihn interessierte. »Welche Zimmernummer hat die Lady mit dem kleinen Jungen?«, fragte ich auf Englisch.
    Er wollte nicht wissen, warum. Wahrscheinlich hatten die Hotelboys bereits sämtliche Ausreden ehebrecherischer Gatten und hartnäckiger Liebhaber gehört und waren nur noch scharf auf das Geld. Er zupfte mir den Geldschein mit Daumen und Zeigefinger aus der Hand, steckte ihn ein und sagte: »Vierhundertsechzehn.«
    Er war schon weg, bevor ich thanks sagen konnte.
    Es gab kein anderes Hotel in der Nähe, und ich hatte genug von verzwickten Manövern. Ich behauptete, meine Frau leide an Höhenangst und einigte mich mit der Dame am Empfang

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