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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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endgültig auf die Palme. »Dieser Mistkerl, der erpreßt uns ja!« Er ging zu Moore, packte ihn, hob ihn hoch und rammte ihn gegen die Wand. »Soviel zu Ihren Forderungen«, schrie er. »Wir haben die Nase voll von Ihren Sperenzchen. Sagen Sie uns, was wir wissen wollen, oder ich prügle es aus Ihnen heraus. Und glauben Sie mir: Es würde mir einen Heidenspaß machen, Ihr Blut zu sehen.«
    Micki Moore blieb so ruhig, als stünde sie am Küchenherd.
    Ihre unheimliche Gelassenheit kam Zolar nicht ganz geheuer vor. Jede andere Frau wäre ängstlich oder besorgt gewesen, wenn man ihren Mann derart bedrohte.
    Es war unglaublich, aber Moore lächelte. »Nur zu! Brechen Sie mir die Beine, töten Sie mich. Dann finden Sie Huascars goldene Kette auch in tausend Jahren nicht.«
    »Er hat recht, weißt du«, sagte Zolar mit einem Seitenblick auf Micki.
    »Wenn ich mit ihm fertig bin, eignet er sich nicht mal mehr als Hundefutter«, sagte Sarason und holte aus.
    »Hör auf!« Oxleys Stimme hielt ihn zurück. »Wenn du etwas erreichen willst, solltest du deine Wut lieber an Micki Moore auslassen. Kein Mann sieht gerne zu, wie seine Frau vergewaltigt wird.«
    Sarason ließ Moore langsam herunter, und mit dem Gesichtsausdruck eines plündernden Hunnen wandte er sich Micki zu. »Es wird mir ein Vergnügen sein, Mrs. Moore von den Vorteilen der Fügsamkeit zu überzeugen.«
    »Sie vergeuden Ihre Zeit«, sagte Moore. »Meine Frau durfte mir beim letzten Teil der Deutung nicht mehr helfen. Sie hat keine Ahnung, wo sich der Schatz befindet.«
    »Was sagen Sie da?«
    »Es ist die Wahrheit«, sagte Micki ungerührt. »Henry wollte mir das Endergebnis nicht zeigen.«
    »Wir haben trotzdem noch alle Trümpfe in der Hand«, sagte Sarason mit kalter Stimme.
    »Schon klar«, sagte Oxley. »Du nimmst dir Micki Moore so lange vor, bis
er
klein beigibt.«
    »Auf jeden Fall bekommen wir eine Antwort.«
    Zolar blickte Moore an. »Nun, Doktor, Sie haben das Wort.«
    Moore schaute sie mit kühl abschätzendem Blick an. »Machen Sie mit ihr, was Sie wollen. Es ändert gar nichts.«
    Die Zolar-Brüder schwiegen erstaunt. Sarason, der Draufgänger der Familie, stand ungläubig und mit aufgerissenem Mund da. Was war das für ein Mann, der seine Frau seelenruhig und ohne die geringste Scham oder Angst den Wölfen zum Fraß vorwarf?
    »Sie könnten wortlos zusehen, wie Ihre Frau geschlagen, vergewaltigt und getötet wird?« fragte Zolar, während er auf Moores Reaktion achtete.
    Moores Miene veränderte sich nicht. »Mit barbarischem Unsinn erreichen Sie gar nichts.«
    »Er blufft.« Sarason warf Moore einen tödlichen Blick zu.
    »Sobald er sie schreien hört, bricht er zusammen.«
    Zolar schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht.«
    »Ich auch nicht«, sagte Oxley. »Wir haben seine unendliche Gier und Skrupellosigkeit unterschätzt. Für Ruhm und Ansehen in der akademischen Welt wäre er zu allem bereit. Habe ich recht, Doktor?«
    Moore reagierte auch auf diesen Vorwurf völlig ungerührt.
    Dann sagte er: »Fünfzig Prozent von etwas sind besser als hundert Prozent von nichts, meine Herren.«
    Zolar warf seinen Brüdern einen Blick zu. Oxley nickte kaum wahrnehmbar. Sarason ballte die Fäuste so fest, daß sie schneeweiß wurden – er wandte sich ab, aber man konnte ihm ansehen, daß er Moore am liebsten die Lunge aus dem Leib gerissen hätte.
    »Ich meine, wir können uns weitere Drohungen ersparen und das hier auf anständige Art und Weise beilegen«, sagte Zolar.
    »Bevor wir aber Ihren erhöhten Forderungen zustimmen, brauche ich Ihre vorbehaltlose Zusicherung, daß Sie uns zu dem Schatz führen können.«
    »Ich weiß, wie der Eingang zu der Grotte gekennzeichnet wurde. Ich habe die Beschreibung des Orientierungspunktes entziffert.« Moore sprach langsam und entschieden. »Ein Irrtum ist ausgeschlossen. Ich kenne die Ausmaße und die Gestalt. Ich kann ihn aus der Luft erkennen.«
    Seine Beteuerung stieß auf Schweigen. Zolar ging zu der Mumie und blickte auf die in die goldene Hülle eingeritzten Glyphen. »Dreißig Prozent. Damit müssen Sie sich zufriedengeben.«
    »Vierzig oder gar nichts«, sagte Moore entschieden.
    »Möchten Sie es schriftlich?«
    »Hätte es denn vor Gericht Gültigkeit?«
    »Vermutlich nicht.«
    »Dann müssen wir einander einfach beim Wort nehmen.«
    Moore wandte sich an seine Frau. »Tut mir leid, meine Liebe.
    Ich hoffe, das hier hat dich nicht zu sehr aufgeregt. Aber ich bitte dich um Verständnis. Manche Dinge

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