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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Da er auf Beute und Sklaven aus war, ließ er eine Flotte bauen und ausrüsten und segelte in Begleitung seiner Soldaten los, vermutlich zu den Galapagos-Inseln. Neun Monate später kehrte er mit zahllosen schwarzen Gefangenen und einer Menge Gold zurück.«
    »Von den Galapagos-Inseln?« staunte Pitt.
    »Oder von sonstwoher.«
    »Gibt es Aufzeichnungen darüber, wie sie ihre Schiffe bauten?« erkundigte sich Sandecker.
    »Bartholome Rufz, Pizarros Navigator, sah große, mit Masten und riesigen, viereckigen Segeln ausgerüstete Flöße. Andere spanische Seeleute berichteten, daß sie Flößen aus Balsaholz, Bambus und Binsen begegneten, die bis zu sechzig Menschen und über vierzig große Kisten mit Handelsgütern befördern konnten. Neben den Segeln hatten die Flöße auch Rudermannschaften. Abbildungen, die man auf präkolumbianischen Keramiken fand, zeigen Zweidecker, die über ein hochgezogenes Heck samt Achtersteven mit geschnitzten Schlangenköpfen verfügten, ähnlich den Drachengestalten an den Langschiffen der Wikinger.«
    »Dann gibt es also keinen Zweifel, daß sie tonnenweise Gold und Silber über lange Strecken per Schiff transportieren konnten?«
    »Nicht den geringsten Zweifel, Admiral.« Yeager tippte mit dem Zeigestab auf eine andere Linie, die die Reise von Naymlaps Schatzflotte darstellte. »Vom Ausgangspunkt bis zu ihrem Bestimmungsort im Norden dauerte die Reise insgesamt sechsundachtzig Tage. Für primitive Schiffe nicht gerade eine kurze Fahrt.«
    »Könnten sie nicht auch nach Süden gefahren sein?« fragte Giordino.
    Yeager schüttelte den Kopf. »Mein Computer hat herausgefunden, daß eine Knotenschnur die vier Himmelsrichtungen darstellt, wobei ein obenliegender Knoten für Norden und ein untenliegender für Süden steht. Osten und Westen wurden durch untergeordnete Schnüre dargestellt.«
    »Und wo sind sie schließlich an Land gegangen?« hakte Pitt nach.
    »Jetzt kommt der kitzlige Teil. Da ich nie das Vergnügen hatte nachzumessen, wie lange ein Balsafloß unter Segeln für eine Seemeile braucht, konnte ich die Geschwindigkeit der Flotte nur erraten. Ich will jetzt nicht auf die Einzelheiten eingehen – ihr könnt später den vollständigen Bericht lesen. Aber Brunhilda hat ihr Meisterstück vollbracht, als sie beim Errechnen der Reisedauer die Strömungen und Windrichtungen im Jahr 1533 mit einbezog.«
    Pitt verschränkte die Hände im Nacken und kippte seinen Stuhl nach hinten. »Laß mich raten. Irgendwo im nördlichen Teil vom Meer des Cortez, auch als Golf von Kalifornien bekannt einem riesigen Meeresarm, der das mexikanische Festland von der Baja California trennt –, gingen sie an Land.«
    »Auf einer Insel, was wir bereits eingehend besprochen haben«, fügte Yeager hinzu. »Die Schiffsbesatzungen brauchten volle zwölf Tage, um den Schatz in einer Höhle zu verstecken, einer großen, den Maßangaben des
Quipu
nach zu urteilen. Vom höchsten Punkt der Insel führt ein Zugang, meiner Ansicht nach eine Art Tunnel, hinunter zur Schatzhöhle.«
    »Und das schließen Sie alles aus einer Reihe von Knoten?« fragte Sandecker ungläubig.
    Yeager nickte. »Und noch viel mehr. Eine rote Schnur repräsentiert Huascar, ein schwarzer Knoten kennzeichnet den Tag seiner Hinrichtung auf Befehl Atahualpas, dessen Strang lila ist. General Naymlaps ist türkis. Brunhilda und ich können Ihnen auch eine vollständige Auflistung aller Schätze liefern.
    Glauben Sie mir, der Gesamtwert macht ein Vielfaches dessen aus, was in den letzten hundert Jahren aus gesunkenen Schatzschiffen geborgen wurde.«
    Sandecker wirkte skeptisch. »Ich hoffe doch, Sie beziehen da auch die
Atocha
, die
Edinburgh
und die
Central America
mit ein.«
    »Und noch viele andere mehr.« Yeager lächelte selbstbewußt.
    Gunn sah verdutzt aus. »Eine Insel, sagst du, irgendwo im Meer des Cortez?«
    »Und wo ist nun der Schatz?« fragte Giordino, der damit genau den heiklen Punkt anschnitt.
    »Abgesehen davon, daß er in einer Höhle auf einer Insel im Meer des Cortez ist«, sagte Sandecker zusammenfassend.
    »Gesungen nach der Melodie von ›My Darlin’ Clementine‹«, witzelte Pitt.
    »Kommt mir so vor«, sagte Giordino seufzend, »als kämen verdammt viele Inseln in Betracht. Im Golf wimmelt’s nur so davon.«
    »Mit Inseln unterhalb des achtundzwanzigsten Breitengrades brauchen wir uns gar nicht erst zu befassen.« Yeager kreiste mit dem Zeigestab ein Gebiet auf der Karte ein. »Wie Dirk bereits geraten hat, nehme ich an,

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