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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sind wichtiger als ein Ehegelübde.«
    Was für eine seltsame Frau, dachte Zolar. Sie hätte furchtsam und gedemütigt wirken müssen, doch davon war nichts zu sehen. »Dann wäre das also geklärt«, sagte er. »Da wir nun Partner sind, sehe ich keine Notwendigkeit, weiterhin diese Skimasken zu tragen.« Er zog sie sich vom Kopf und strich sich mit den Fingern durch die Haare. »Und jetzt sollte jeder versuchen zu schlafen. Sie werden morgen in aller Frühe mit unserem Firmenjet nach Guaymas in Mexiko fliegen.«
    »Wieso nach Guaymas?« fragte Micki Moore.
    »Aus zweierlei Gründen. Es befindet sich in zentraler Lage am Golf. Und außerdem besitzt ein Freund und Kunde von mir gleich nördlich des Hafens eine Hazienda, die mir jederzeit zur Verfügung steht. Das Anwesen verfügt über eine Landebahn, wodurch es ein idealer Ausgangspunkt für unsere Suchaktion ist.«
    »Kommst du nicht mit?« fragte Oxley.
    »Ich stoße zwei Tage später zu euch. Vorher habe ich noch eine geschäftliche Besprechung in Wichita, Kansas.«
    Zolar wandte sich an Sarason. Er befürchtete, sein Bruder könnte seine Wut erneut an den Moores auslassen. Doch er brauchte sich keine Sorgen zu machen.
    Sarason hatte das Gesicht zu einem teuflischen Grinsen verzogen. Schließlich konnten seine Brüder keine Gedanken lesen, konnten nicht erkennen, daß er sich genüßlich ausmalte, was Tupac Amaru mit Henry Moore machen würde, sobald der Schatz erst gefunden war.
29
    »Brunhilda ist bis an die Grenzen ihres Leistungsvermögens gegangen«, sagte Yeager und meinte seinen geliebten Computer.
    »Gemeinsam haben wir in mühseliger Arbeit etwa neunzig Prozent des Schnurcodes zusammengepuzzelt. Aber es gibt da ein paar Permutationen, aus denen wir noch nicht ganz schlau geworden sind –«
    »Permutationen?« murmelte Pitt, der Yeager im Konferenzraum gegenübersaß.
    »Die unterschiedliche Anordnung der einzelnen Drahtschnüre des
Quipu
nach Farbe und Größe.«
    Achselzuckend schaute sich Pitt in dem Zimmer um. Vier weitere Männer waren zugegen:
    Admiral Sandecker, Al Giordino, Rudi Gunn und Hiram Yeager. Alle hatten sich auf Yeager konzentriert, der aussah wie ein Kojote, der die ganze Nacht lang ununterbrochen den Mond angeheult hat.
    »Ich muß wirklich mal an meinem Wortschatz arbeiten«, murmelte Pitt. Er lümmelte bequem auf seinem Stuhl und blickte zu dem Computerexperten, der an einem Pult unter einer großen Leinwand stand.
    »Wie ich gerade erklären wollte«, fuhr Yeager fort, »lassen sich ein paar Knoten und Schnüre nicht entziffern. Auch nachdem ich die modernsten und höchstentwickelten Informations- und Datenauswertungstechniken angewandt habe, die der Mensch kennt, kann ich bestenfalls einen groben Abriß der Geschichte liefern.«
    »Ein Superhirn wie du?« fragte Gunn lächelnd.
    »Nicht einmal Einstein wäre da weitergekommen. Ohne ein Handbuch aus dem sechzehnten Jahrhundert über die Kunst der
Quipu
-Herstellung hätte auch er in der Luft gehangen.«
    »Falls du uns damit mitteilen willst, daß die Vorstellung ohne großen Höhepunkt endet«, sagte Giordino, »dann geh’ ich jetzt was essen.«
    »Das Drake-
Quipu
ist eine komplexe Darstellung von Zahlenmaterial«, fuhr Yeager fort, ohne sich von Giordinos Sarkasmus entmutigen zu lassen. »Aber es schildert die Ereignisse nicht Schritt für Schritt. Mit ein paar farbigen Drahtschnüren und willkürlich angebrachten Knoten kann man weder Dramatik noch Handlungsabläufe wiedergeben. Das
Quipu
kann nur skizzenartige Berichte der Menschen liefern, die an dieser speziellen historischen Begebenheit beteiligt waren.«
    »Wir haben Sie verstanden«, sagte Sandecker und wedelte mit seiner fetten Zigarre. »Warum verraten Sie uns jetzt nicht, was Sie aus dem Gewirr herausgeholt haben?«
    Yeager nickte und dämpfte das Licht im Konferenzzimmer. Er schaltete einen Diaprojektor ein und warf eine alte spanische Landkarte von Nord- und Südamerika auf die Leinwand.
    Dann nahm er einen Zeigestab aus Metall, der sich wie eine Autoantenne ausziehen ließ, und deutete lässig auf die Karte.
    »Ohne zu langatmigen historischen Ausführungen ausholen zu wollen, möchte ich festhalten, daß Huascar, der legitime Thronerbe der Inkas, der im Jahr 1532 von seinem Halbbruder, dem Bastard Atahualpa, besiegt und entmachtet wurde, den Königsschatz und andere fürstliche Reichtümer hoch in den Anden verstecken ließ. Eine kluge Maßnahme, wie sich herausstellen sollte. Im Kerker mußte Huascar tiefste

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