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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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peruanischen Medien zuzutrauen, daß sie den Vorfall kräftig aufbauschten. Die Folgen könnten sich durchaus als verhängnisvoll erweisen.
    »Alles, was wir jetzt gebrauchen können«, murmelte er vor sich hin, »sind zwei tote Archäologen in dem Loch.«Dann griff er mit zitternden Händen zum Funkgerät und schickte einen dringenden Notruf in den Äther.
2
    Eine Stunde und fünfundvierzig Minuten waren verstrichen, seit Shannon und Miles in den Opferbrunnen hinabgetaucht waren. Jeder Versuch, sie jetzt noch zu retten, schien müßig.
    Nichts konnte Shannon und Miles nun noch helfen. Ihre Atemluft war längst verbraucht, sie mußten einfach tot sein.
    Zwei weitere Tote, die zu den unzähligen Opfern, die im Laufe der Jahrhunderte in diesem düsteren Gewässer verschwunden waren, hinzukamen.
    Mit vor Verzweiflung schriller Stimme hatte Chaco Dr. Miller mitgeteilt, daß die peruanische Marine nicht auf einen Notfall vorbereitet war. Ihr Rettungs- und Bergungsteam befand sich auf einer Übung weit im Süden, nahe der chilenischen Grenze.
    Sie waren nicht in der Lage, ihre Taucher samt Ausrüstung vor Sonnenuntergang per Flugzeug zu dem Wasserloch zu befördern. Chaco reagierte auf diese Zeitverzögerung ebenso ohnmächtig und hilflos wie Dr. Miller. Man befand sich in Südamerika, und Geschwindigkeit war hier selten oberstes Gebot.
    Eine der Studentinnen hörte es zuerst. Sie legte die Hände an die Ohren und drehte sich hin und her wie eine Radarantenne.
    »Ein Hubschrauber!« verkündete sie aufgeregt und deutete durch die Baumwipfel in Richtung Westen.
    Erwartungsvolle Stille kehrte ein, als am Rand des Loches jeder lauschte. Das gedämpfte Knattern der Rotorblätter näherte sich und wurde von Minute zu Minute lauter. Einen Augenblick später kam ein türkisfarbener Helikopter mit den Buchstaben NUMA auf dem Rumpf in Sicht.
    »Wo kommt der denn her?« fragte sich Dr. Miller, der neuen Mut faßte. Der Kennzeichnung nach zu urteilen, gehörte er offensichtlich nicht der peruanischen Marine. Es mußte sich um ein ziviles Fluggerät handeln.
    Die von den Rotorblättern verdrängte Luft peitschte die umstehenden Bäume, als der Helikopter auf einer kleinen Lichtung neben dem Wasserloch zur Landung ansetzte. Die Landekufen waren noch in der Luft, als die Tür im Rumpf aufging und ein großer Mann mit welligen schwarzen Haaren behende zu Boden sprang. Er trug einen dünnen, beinfreien Neopren-Anzug zum Tauchen in warmen Gewässern. Ohne die jungen Leute zu beachten, ging er direkt auf den Anthropologen zu.
    »Dr. Miller?«
    »Ja, ich bin Miller.«
    Mit einem freundlichen Lächeln streckte der Fremde die schwielige Hand aus. »Tut mir leid, daß wir nicht schneller kommen konnten.«
    »Und wer
sind
Sie?«
    »Mein Name ist Dirk Pitt.«
    »Sie sind Amerikaner«, stellte Miller mit einem Blick in das kantige Gesicht fest, in dem selbst die Augen zu lächeln schienen.
    »Leiter für Spezialprojekte bei der NUMA, der U.S. National Underwater and Marine Agency. Meines Wissens werden zwei Ihrer Taucher in einer Unterwasserhöhle vermißt.«
    »In einem Einbruchtrichter«, korrigierte ihn Dr. Miller. »Dr. Shannon Kelsey und Miles Rodgers verschwanden vor zwei Stunden im Wasser und sind nicht wieder aufgetaucht.«
    Pitt ging zu dem Rand des Loches, starrte auf das stehende Gewässer hinab und stellte sofort fest, daß die Bedingungen für einen Tauchgang alles andere als reizvoll waren. Das Loch war außen schleimgrün und wurde zur Mitte hin pechschwarz, was auf eine große Tiefe schließen ließ. Alles deutete darauf hin, daß bei dem Unternehmen allenfalls Leichen geborgen werden konnten. »Nicht gerade einladend«, sagte er nachdenklich.
    »Woher kommen Sie eigentlich?« fragte Dr. Miller.
    »Die NUMA führt derzeit westlich von hier eine geologische Untersuchung des Küstenschelfes durch. Das Hauptquartier der peruanischen Marine hat über Funk Taucher für eine Rettungsaktion angefordert, und wir haben uns gemeldet.
    Offensichtlich sind wir als erste eingetroffen.«
    »Wie wollen Sie als Ozeanograph, als Wissenschaftler, ein Rettungs- und Bergungsunternehmen in einem solchen Höllenloch durchführen?« versetzte Dr. Miller, der auf einmal wütend wurde.
    »Unser Forschungsschiff verfügt über die notwendige Tauchausrüstung«, erklärte Pitt ungerührt. »Ich bin kein Wissenschaftler, sondern Spezialist für Unterwassertechnologie.
    Ich hatte zwar nur ein paar Unterrichtsstunden in Unterwasserrettung, bin aber ein ziemlich

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