Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
guter Taucher.«
    Bevor der entmutigte Miller etwas erwidern konnte, erstarb der Motor des Helikopters, die Rotorblätter kamen zum Stillstand, und ein kleiner, breitschultriger Mann mit dem mächtigen Brustkasten eines Hafenarbeiters zwängte sich durch die Ausstiegsluke und kam näher. Er wirkte wie das genaue Gegenstück zu dem großen, schlanken Pitt.
    »Mein Freund und Kollege Al Giordino«, stellte Pitt ihn vor.
    Giordino neigte die dunkle Lockenmähne und sagte einfach:
    »Hallo.«
    Dr. Miller schaute an ihnen vorbei durch die Cockpitverglasung und stöhnte verzweifelt auf, als er keine weiteren Passagiere darin sitzen sah. »Zwei Mann, nur zwei Mann. Mein Gott, man braucht mindestens ein Dutzend Männer, wenn man sie da herausholen will.«
    Pitt blieb bei Dr. Millers Ausbruch völlig ungerührt.
    Verständnisvoll blickte er den Anthropologen mit seinen grünen Augen an, von denen eine geradezu magnetische Kraft ausging.
    »Vertrauen Sie mir, Doc«, sagte er in einem Ton, der jeden weiteren Einwand unterband. »Al und ich können es schaffen.«
    Innerhalb weniger Minuten und nach einer kurzen Einsatzbesprechung war Pitt bereit zum Abstieg in das Loch. Er trug eine Vollgesichtsmaske vom Typ
Exo-26
von Diving Systems International mit einem besonders für das Tauchen in verschmutzten Gewässern geeigneten exothermischen Lungenautomaten. Die Kopfhörer waren an ein Tauchfunkgerät vom Typ MKI-DCI von Ocean Technology Systems angeschlossen. Er trug ein Zweiflaschentauchgerät mit einem Volumen von zweimal achtundzwanzig Litern, eine Tarierweste und eine Reihe von Instrumenten, die die Wassertiefe, den Luftdruck und die Himmelsrichtung anzeigten.
    Während er letzte Vorbereitungen traf, verband Giordino eine starke Kermantle-Kommunikations- und Sicherheitsleine aus Nylon mit Pitts Funkgerät und einem um seine Taille geschnallten Gurt mit Schnellabwurfverschluß. Diese Leine endete an einer großen Winde im Inneren des Hubschraubers und war an einen externen Verstärker angeschlossen.
    Nach einer letzten Überprüfung von Pitts Ausrüstung tätschelte Giordino ihm den Kopf und sprach in das Mikrofon des Kommunikationssystems.
    »Sieht gut aus. Hörst du was?«
    »Als ob du in meinem Kopf wärst«, antwortete Pitt, dessen Stimme dank des Verstärkers gut hörbar war. »Wie steht’s mit mir?«
    Giordino nickte. »Klar und deutlich. Ich überwache von hier aus deine für die Dekompression nötigen Austauchstufen und die Tauchzeit.«
    »Verstanden.«
    »Ich verlasse mich drauf, daß du mich ständig über deinen Standort und die Tauchtiefe auf dem laufenden hältst.«
    Pitt schlang die Sicherheitsleine um den einen Arm und ergriff sie mit beiden Händen. Dann zwinkerte er Giordino durch das Glas der Tauchermaske zu. »Okay, packen wir’s an.«
    Giordino winkte vier von Dr. Millers Studenten zu, die daraufhin die Winde abspulten.
    Anders als bei Shannon und Miles, die entlang der Dolinenwand hinuntergelassen worden waren, hatte Giordino die Nylonleine über das Ende eines abgestorbenen Baumstumpfes geschlungen, der etwa 2 Meter (6 Fuß) über den Rand der steilen Grube ragte, so daß Pitt hinabgelangte, ohne mit dem Kalkstein in Berührung zu kommen.
    Für einen Mann, der seinen Freund unter Umständen vorzeitig in den Tod schickte, dachte Dr. Miller, wirkte Giordino unglaublich ruhig und tüchtig. Er kannte Pitt und Giordino nicht, hatte noch niemals etwas von dem legendären Paar gehört. Er wußte nicht, daß es sich um außerordentliche Männer handelte, die seit beinahe zwanzig Jahren allerlei Abenteuer unter Wasser bestanden und einen fast untrüglichen Sinn für die Einschätzung der damit verbundenen Risiken entwickelt hatten. Frustriert verfolgte er daher diesen seiner Meinung nach vergeblichen Einsatz. Er beugte sich über den Rand der Doline und sah gespannt zu, wie Pitt sich der grünen Schicht auf der Wasseroberfläche näherte.»Wie sieht’s aus?« fragte Giordino über Funk.
    »Wie die Erbsensuppe meiner Großmutter«, erwiderte Pitt.
    »Probier sie lieber nicht.«
    »Wäre mir nie in den Sinn gekommen.«
    Sie beendeten ihr kurzes Gespräch, als Pitts Füße in die schleimige Flüssigkeit eintauchten.
    Als sie sich über seinem Kopf schloß, gab Giordino mehr Leine, damit Pitt genügend Bewegungsfreiheit hatte. Das Wasser war nur etwa zehn Grad kühler als bei einem heißen Bad. Pitt atmete durch den Lungenautomaten, drehte sich um, schlug mit den Flossen und tauchte hinab in die schlierige Welt des

Weitere Kostenlose Bücher