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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Jungakademikern gesichert wurden. Sie hatten gerade ihr Studium der Archäologie an der Universität abgeschlossen und sich freiwillig zu dem Projekt gemeldet.
    »Runterlassen, Leute«, befahl Dr. Miller den sechs Jungen und vier Mädchen.
    Langsam ließen sie die Leinen durch die Hände gleiten, als die Taucher zu ihrem Abstieg in das unheilschwangere Loch ansetzten. Shannon und Rodgers streckten die Beine aus und stießen sich mit den Spitzen ihrer Schwimmflossen von den scharfkantigen Kalksteinwänden ab. Deutlich konnten sie die zähflüssige Schicht an der Wasseroberfläche erkennen, die etwa so einladend wirkte wie eine Wanne voll grünem Schleim. Der Geruch nach Moder und Verwesung war schier überwältigend.
    Shannons Aufregung angesichts des Ungewissen schlug jählings in eine düstere Vorahnung um. Als sie nur mehr 1 Meter (etwa 3 Fuß) von der Wasseroberfläche entfernt waren, nahmen sie beide die Mundstücke ihrer Lungenautomaten zwischen die Zähne und gaben den besorgt von oben herabstarrenden Gesichtern ein Zeichen.
    Dann schlüpften Shannon und Miles aus dem Geschirr und verschwanden in dem abstoßenden Schleim.
    Nervös lief Dr. Miller am Rande des Wasserloches auf und ab und blickte alle paar Minuten auf seine Uhr, während die Studenten fasziniert in den grünen Schleim hinabspähten.
    Fünfzehn Minuten vergingen, ohne daß ein Zeichen von den Tauchern zu sehen war. Plötzlich verschwanden die Blasen der Ausatmungsluft aus ihren Lungenautomaten. Verzweifelt rannte Dr. Miller am Brunnen auf und ab. Hatten sie etwa eine Höhle entdeckt, in die sie eingedrungen waren? Er wartete zehn Minuten, dann rannte er zu einem nahe gelegenen Zelt und stürzte hinein. Fieberhaft machte er sich an einem tragbaren Funkgerät zu schaffen und rief das Hauptquartier und Nachschublager der Expedition in der kleinen, etwa 90 Kilometer (56 Meilen) weiter südlich gelegenen Stadt Chachapoyas. Beinahe augenblicklich vernahm er die Stimme von Juan Chaco, dem Generalinspekteur für archäologische Forschungen in Peru und Direktor des Museo de la Nación in Lima.
    »Juan hier. Sind Sie das, Doc? Was kann ich für Sie tun?«
    »Dr. Kelsey und Miles Rodgers wollten unbedingt einen ersten Tauchgang in den Opferbrunnen unternehmen«, entgegnete Dr. Miller. »Ich glaube, wir haben es mit einem Notfall zu tun.«
    »Die sind in diese Jauchegrube gestiegen, ohne auf das Taucherteam der Universität zu warten?« fragte Chaco in einem seltsam gleichgültigen Ton.
    »Ich wollte es ihnen ausreden.«
    »Wann sind sie ins Wasser gegangen?«
    Dr. Miller blickte erneut auf seine Uhr. »Vor siebenundzwanzig Minuten.«
    »Wie lange wollten sie unten bleiben?«
    »Sie wollten nach dreißig Minuten wieder auftauchen.«
    »Dann ist ja noch Zeit.« Chaco seufzte. »Und wo liegt das Problem?«
    »Wir haben seit zehn Minuten keine Luftblasen mehr gesehen.«
    Chaco hielt den Atem an und schloß eine Sekunde lang die Augen. »Klingt gar nicht gut, mein Freund. So war das nicht geplant.«
    »Können Sie vielleicht das Taucherteam per Hubschrauber vorausschicken?« fragte Dr. Miller.
    »Nicht möglich«, erwiderte Chaco hilflos. »Die sind noch auf der Anreise aus Miami. Ihr Flugzeug soll erst in etwa vier Stunden in Lima eintreffen.«
    »Wir können keine Einmischung durch die Regierung riskieren. Jedenfalls nicht jetzt. Können Sie dafür sorgen, daß schleunigst ein Trupp Rettungstaucher zu dem Wasserloch gebracht wird?«
    »Der nächste Marinestützpunkt befindet sich in Trujillo. Ich werde den Kommandeur alarmieren und die erforderlichen Schritte unternehmen.«
    »Viel Erfolg, Juan. Ich bleibe in der Nähe des Funkgeräts.«
    »Halten Sie mich auf dem laufenden, falls es etwas Neues geben sollte.«
    »Das werde ich garantiert tun«, sagte Dr. Miller grimmig.
    »Mein Freund?«
    »Ja?«
    »Sie werden schon durchkommen«, versuchte Chaco ihn zu trösten, doch seine Stimme klang hohl. »Rodgers ist ein erstklassiger Taucher. Er macht keine Fehler.«
    Miller sagte nichts. Es gab nichts mehr zu sagen. Er unterbrach die Verbindung mit Chaco und eilte zurück zu der Gruppe schweigender Studenten, die voller Entsetzen in das Wasserloch hinabstarrte.
    In Chachapoyas zog Chaco ein Taschentuch heraus und wischte sich über das Gesicht. Er war ein ordnungsliebender Mensch. Unvorhergesehene Schwierigkeiten irritierten ihn. Falls die beiden törichten Amerikaner ertrunken waren, würde die Regierung eine Untersuchung einleiten. Trotz Chacos Einfluß war es den

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