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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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fragte Pitt, der durchaus merkte, daß ihn der starre Blick des Killers einschüchtern sollte. Er durchbohrte ihn seinerseits mit Blicken.
    »Oder möchten Sie lieber ein kleines Tänzchen mit mir machen?«
    Sarason schüttelte den Kopf. »Ich sehe keinerlei Grund, weshalb ich mit Ihnen verhandeln sollte. Sie haben nichts anzubieten. Ihnen kann man offensichtlich nicht trauen. Und ich habe alle Karten in der Hand. Kurzum, Mr. Pitt, Sie haben das Spiel verloren, noch bevor Sie Ihr Blatt ziehen.«
    »Dann können Sie als großmütiger Gewinner es sich ja leisten, meine Freunde herzuschaffen.«
    Sarason zuckte nachdenklich mit den Schultern, hob die Hand und winkte kurz. »Das mindeste, was ich für Sie tun kann, bevor ich Ihnen ein paar schwere Gewichte an die Füße hänge und Sie über Bord werfen lasse.«
    Vier kräftige, dunkelhäutige Männer, die wie die Rausschmeißer der örtlichen Cantinas aussahen, trieben die Gefangenen mit vorgehaltenen automatischen Gewehren aus einem Durchgang und ließen sie hinter Sarason antreten.
    Gordo Padilla kam zuerst, gefolgt von Jesus, Gato und dem Maschinenmaat, dessen Namen Pitt, soweit er wußte, noch nie gehört hatte. Die blauen Flecke und das getrocknete Blut auf ihren Gesichtern verrieten, daß man sie verprügelt hatte, aber keiner war ernsthaft verletzt.
    Gunn war nicht so glimpflich davongekommen. Er mußte regelrecht aus dem Durchgang geschleift werden. Er war übel zusammengeschlagen worden – Pitt sah die Blutspuren auf seinem Hemd und die groben Lappen, die um seine Hände gewickelt waren. Dann stand Loren da. Ihr Gesicht war abgespannt, die Wangen und Lippen waren verquollen und geschwollen, als wäre sie von einer Biene gestochen worden.
    Ihre Haare waren zerzaust, und an Armen und Beinen hatte sie bläulich verfärbte Striemen. Dennoch hatte sie den Kopf stolz erhoben und schüttelte die Wachen ab, als diese sie roh vorwärts stießen. Ihre Miene war voller Trotz, bis sie Pitt sah. Enttäuscht verzog sie plötzlich das Gesicht und stöhnte verzweifelt auf.
    »O nein, Dirk!« rief sie. »Dich haben sie also auch.«
    Gunn hob mühsam den Kopf und stieß etwas zwischen seinen aufgeplatzten, blutenden Lippen hervor. »Ich wollte dich warnen, aber…« Seine Stimme wurde zu leise, als daß man ihn hätte verstehen können.
    Sarason lächelte gefühllos. »Ich glaube, Mr. Gunn wollte sagen, daß er und die Besatzung von meinen Männern überwältigt wurden. Dabei waren sie vorher so freundlich, uns an Bord zu lassen, als wir in einem gemieteten Fischerboot längsseits gingen und darum baten, ihr Funkgerät benutzen zu dürfen.«
    Pitt wäre am liebsten auf die Männer losgegangen, die seine Freunde so brutal mißhandelt hatten. Er holte tief Luft, um sich zu beherrschen. Er schwor sich insgeheim, daß der Mann, der da vor ihm stand, dafür büßen würde. Nicht jetzt. Aber wenn er keine Dummheiten machte, würde der Zeitpunkt mit Sicherheit noch kommen.
    Wie beiläufig schielte er zur nächsten Reling und schätzte Entfernung und Höhe ab. Dann wandte er sich wieder an Sarason. »Ich mag es nicht, wenn große, harte Männer wehrlose Frauen verprügeln«, sagte er ruhig. »Und aus welchem Grund? Ihnen ist doch bekannt, wo sich der Schatz befindet.«
    »Dann stimmt es also«, sagte Sarason mit zufriedener Miene.
    »Sie haben auf dem Cerro el Capirote das Fabeltier gefunden, das das Gold bewacht.«
    »Wenn Sie etwas runtergegangen wären, statt hinter den Wolken Verstecken zu spielen, hätten sie das Tier selbst gesehen.«
    Bei Pitts letzten Worten kniff sein Gegenüber verwundert die leblosen Augen zusammen.
    »Sie wußten, daß Sie verfolgt wurden?« fragte Sarason.
    »War doch selbstverständlich, daß Sie nach unserer Begegnung gestern Ausschau nach dem Helikopter halten würden. Ich nehme an, Sie haben beiderseits des Golfes nach unserem Landeplatz gesucht und allerlei Fragen gestellt, bis irgendein nichtsahnender Zeitgenosse in San Felipe Sie auf unsere Fährte aufmerksam gemacht hat.«
    »Sie sind sehr scharfsinnig.«
    »Eigentlich nicht. Ich habe den Fehler gemacht, Sie zu überschätzen. Ich hätte nicht gedacht, daß Sie sich wie ein blutiger Anfänger aufführen und unseren kleinen Wettstreit verhunzen würden. Eine Handlungsweise, für die es keine Entschuldigung gibt.«
    An Sarasons Augen konnte man erkennen, wie verblüfft er war. »Was geht hier vor sich, Pitt?«
    »Das gehört alles zum Plan«, antwortete Pitt beinahe freundlich. »Ich habe Sie

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