Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
goldenen Artefakten.
    Als die Strahlen der Taschenlampen und der Sturmlaterne auf den goldenen Hort fielen, verschlug es den Forschern die Sprache. Überwältigt und unfähig, sich zu bewegen, standen sie da und nahmen den großartigen Anblick in sich auf.
    Hier lag Huascars goldene Kette, zu einer 10 Meter (33 Fuß) hohen Spirale aufgerollt. Hier lag auch die große goldene Scheibe aus dem Sonnentempel, herrlich gearbeitet und mit Hunderten von Edelsteinen besetzt. Sie sahen goldene Pflanzen, Mais und Wasserlilien, und aus massivem Gold geschaffene Statuen von Herrschern, Göttern, Frauen und Lamas, es gab Dutzende von Zeremonialgegenständen, wunderschön geformt und mit riesigen Diamanten besetzt. Außerdem waren hier, wie in einen Umzugswagen gepackt, tonnenweise goldene Statuen, Möbel, Tische, Stühle und Betten, alles kunstvoll verziert. Im Mittelpunkt aber prunkte ein mächtiger Thron aus reinem Gold und mit silbernen Blumen besetzt.
    Und das war noch nicht alles. In Reih und Glied standen dort, aufrecht wie Phantome, die mit Gold überzogenen Mumien von zwölf Herrschergenerationen der Inkas. Neben jedem lagen sein Panzer, der Kopfschmuck und kunstvoll gewebte Kleidung.
    »Nicht einmal in meinen kühnsten Träumen«, murmelte Shannon leise, »hätte ich mir eine so riesige Kollektion vorstellen können.«
    Giordino und Rodgers waren wie gelähmt. Beide standen mit offenem Mund da, ohne ein Wort herauszubringen.
    »Schon erstaunlich, wie sie es fertigbrachten, die Hälfte aller Reichtümer der Neuen Welt auf Flößen aus Balsaholz und Schilf Tausende von Kilometern weit zu transportieren«, sagte Pitt bewundernd.
    Shannon schüttelte langsam den Kopf, während sie voller Ehrfurcht und Trauer zugleich den Schatz betrachtete.
    »Versuchen Sie es sich doch nur einmal vorzustellen, wenn Sie können. Das, was wir hier sehen, ist nur ein winziger Teil all der Reichtümer, über die die letzte große präkolumbianische Zivilisation verfügte. Wir können kaum ermessen, welch gewaltige Menge an Objekten die Spanier geraubt und zu Goldbarren eingeschmolzen haben.«
    Giordinos Gesicht strahlte fast so hell wie das ganze Gold.
    »Da wird einem doch warm ums Herz, wenn man bedenkt, daß sich die schmierigen Spanier das Beste vom Besten haben entgehen lassen.«
    »Meinen Sie, ich kann zu der Insel gelangen und die Artefakte untersuchen?« fragte Shannon.
    »Und ich muß zum Fotografieren näher ran«, warf Rodgers ein.»Nur, wenn Sie fünfzehn Meter weit durch Wildwasser waten können«, sagte Giordino.
    Pitt ließ den Lichtstrahl über den kahlen Boden der Grotte schweifen. »Sieht so aus, als hätten die Inkas und die Chachapoyas die Brücke wieder mitgenommen. Sie werden die Sachen wohl oder übel von hier aus untersuchen und knipsen müssen.«
    »Ich nehme mein Teleobjektiv und bete, daß mein Blitz so weit reicht«, sagte Rodgers.
    »Was schätzt du, was das alles wert ist?« fragte Giordino.
    »Dazu müßte man’s wiegen«, meinte Pitt, »auf den derzeitigen Goldpreis umrechnen und alles mal drei nehmen, weil man den Sammlerwert der Kunstgegenstände berücksichtigen muß.«
    »Ich bin sicher, der Schatz ist doppelt soviel wert, wie wir erwartet haben«, sagte Shannon.
    Giordino schaute sie an. »Das wären ja dann um die dreihundert Millionen Dollar.«
    Shannon nickte. »Vielleicht sogar noch mehr.«
    »Er ist keinen Pfifferling wert«, warf Pitt ein, »solange er nicht nach oben gebracht wird. Keine leichte Aufgabe, die größeren Stücke, vor allem die Kette, von einer wildwasserumtobten Insel wegzuschaffen und durch den engen Gang auf den Berg hinaufzuschleppen. Ab dort braucht man dann alleine für die goldene Kette einen schweren Transporthubschrauber.«
    »Sie reden da von einer großen Aktion«, sagte Rodgers.
    Pitt richtete seine Lampe auf die riesige aufgerollte Kette.
    »Niemand hat gesagt, daß es ein Kinderspiel wird. Außerdem müssen nicht wir uns den Kopf zerbrechen, wie der Schatz nach oben gebracht wird.«
    Shannon warf ihm einen fragenden Blick zu. »Ach nein? Und wer wird das Ihrer Meinung nach besorgen?«
    Pitt starrte sie an. »Haben Sie das etwa schon vergessen? Wir sollen uns doch zurückhalten und ihn unseren guten alten Freunden von der
Solpemachaco
überlassen.«
    Über der Betrachtung des reichen Schatzes war ihr diese unangenehme Anweisung völlig entfallen. »Eine Ungeheuerlichkeit«, stieß Shannon aufgebracht hervor, als sie ihr Selbstbewußtsein wiedergefunden hatte. »Eine

Weitere Kostenlose Bücher