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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gelitten, und durch Angst ließ er sich nur selten beirren.
    Natürlich war ihm nicht ganz wohl in seiner Haut, aber dadurch wurden gerade in kitzligen Situationen alle seine Sinne für eventuelle Gefahren geschärft.
    Tatsache war, daß er sich keineswegs darauf freute, ohne Führungs- und Sicherheitsleine zu tauchen. Ihm war durchaus bewußt, daß ihr Unternehmen jählings ein verhängnisvolles Ende nehmen konnte, vor allem dann, wenn sie unerwartet in die Strömung des unterirdischen Flusses gerieten. Dann gab es kein Entrinnen mehr, bis sie die Schatzkammer erreicht hatten.
    Der horizontale Zufluß führte durch eine Reihe geräumiger Kammern, die sich immer wieder, wie hintereinanderliegende Sanduhren, zu schmalen Tunneln verjüngten. Etwa 100 Meter (328 Fuß) hinter der Doline waren neunzig Prozent des Tageslichts verschwunden. Sie schalteten die an ihren Helmen befestigten Lampen ein. Ein weiterer rascher Blick auf den Tiefenmesser verriet Pitt, daß sie allmählich bis auf 20 Meter
(
66 Fuß) Wassertiefe aufgestiegen waren.
    Giordino hielt inne, drehte sich um und winkte mit einer Hand.
    Sie hatten die Einmündung in den unterirdischen Flußlauf erreicht. Pitt gab ihm das Taucherzeichen für »Alles in Ordnung«.
    Dann steckte er den Arm durch einen Riemen am Transportbehälter, damit er ihm nicht durch einen Strudel unversehens aus der Hand gerissen werden konnte.
    Giordino schwamm mit mächtigen Flossenschlägen schräg stromaufwärts und versuchte mit aller Kraft, den Behälter so weit wie möglich in den Fluß hineinzuziehen, ohne dabei von der Strömung erfaßt und abgetrieben zu werden, ehe Pitt aus dem Zufluß zur Doline herauskam.
    Sein Timing war fast perfekt. Gerade als er den Schwung verlor und von der Strömung erfaßt wurde, stieß sich Pitt, der den hinteren Teil des Behälters hielt, aus der Nebengrotte.
    Wie zuvor abgesprochen, bliesen sie nun in aller Ruhe ihre Tarierwesten auf, lösten die Bleigewichte an dem Behälter, so daß er Auftrieb bekam, und stiegen langsam auf, während sie gleichzeitig stromabwärts gezogen wurden. Nach etwa 50 Metern (164 Fuß) tauchten sie auf. Im Lichtschein ihrer Lampen tat sich eine weitläufige Höhlengalerie auf, deren Decke nicht aus Kalkstein, sondern aus einem seltsamen schwarzen Fels bestand. Erst als Pitt seine Lampe darauf richtete, erkannte er, daß es sich um vulkanisches Gestein handelte.
    Glücklicherweise lagen keine Felsen im Strom, doch die Wände der Höhle ragten steil aus dem Wasser auf und boten keinerlei Möglichkeit zum Anlegen.
    Pitt spie das Mundstück seines Lungenautomaten aus und rief Giordino zu: »Halte dich sofort seitwärts, sobald du ein flaches Stück Ufer siehst.«
    »Wird gemacht«, rief Giordino zurück.
    Wenig später ging der vulkanische Basalt in Kalkstein mit einem merkwürdig grauen Überzug über, der die Lichtstrahlen ihrer Lampen schluckte, so daß sie den Eindruck hatten, ihre Batterien seien bereits aufgebraucht. Ein stetes Donnern, das immer lauter wurde, hallte in der Felskammer wider. Ihre Befürchtungen, sie könnten durch tobende Stromschnellen gerissen werden oder über einen Wasserfall hinunterstürzen, bevor sie das Ufer erreichten, schienen mit einem Mal Wirklichkeit zu werden.
    »Halt dich gut fest«, schrie Giordino. »Sieht so aus, als ob wir gleich Achterbahn fahren.«
    Pitt senkte den Kopf ein Stück, so daß die Lampen an seinem Helm genau nach vorne leuchteten. Vergeblich. Bald schon hing die Felskammer voller Dunst, der wie Dampf aus dem Wasser aufstieg. Pitt kam sich fast so vor, als müßte er die Niagarafälle ohne Faß überwinden. Das Brüllen des Wassers war jetzt ohrenbetäubend, zumal es durch die Akustik der Felsengrotte um ein Vielfaches verstärkt wurde. Und dann wurde Giordino in den Dunst hineingesogen und verschwand.
    Pitt konnte sich lediglich an dem Behälter festhalten und ebenso hilflos wie staunend zusehen, wie ihn die Gischt umhüllte. Er bereitete sich auf einen Sturz ins Bodenlose vor.
    Doch der kam nie. Das Donnern stammte nicht von dem Fluß, sondern von einem wilden Sturzbach, der von oben heruntergeschossen kam.
    Ein mächtiger Wasserschwall, der wie eine Rauchfahne bis zur Kalksteindecke der Höhle reichte, prasselte auf ihn herab.
    Vermutlich stammte das Wildwasser aus einem Nebenfluß, der von einer anderen Quelle gespeist wurde und hier in den unterirdischen Strom mündete.
    Pitt war mehr als verblüfft angesichts dieser riesigen Wassermenge, die gerade mal einen

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