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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Steinwurf weit unter einer dürren und ausgetrockneten Wüste dahinfloß. Seiner Ansicht nach mußte das lebensspendende Naß aus wasserführenden Gesteinsschichten stammen und unter hohem Druck in den Fluß gepreßt werden.
    Sobald er den Vorhang aus Dunst hinter sich gelassen hatte, konnte er erkennen, daß die Wände breiter wurden und die Höhlendecke immer weiter anstieg, bis sie schließlich eine Grotte von riesigen Ausmaßen bildeten. Es war eine eigenartige Höhle voller grotesk geformter Heliktiten, einer Art Stalaktiten, die scheinbar schwerelos in alle möglichen Richtungen wuchsen. Durch Mineralablagerungen waren überdies wunderschön geformte und über einen Meter hohe Pilze und kunstvolle Gipsblumen mit zarten Blütenblättern entstanden.
    Die steinernen Gebilde waren so spektakulär, daß selbst abgebrühte Höhlenforscher von dieser Grotte bezaubert gewesen wären.
    Unwillkürlich fragte sich Pitt, wie viele unterirdische Höhlensysteme es wohl auf Erden geben mochte, die in ewiger Dunkelheit lagen und darauf warteten, entdeckt und erforscht zu werden. Leicht konnte man der Phantasie die Zügel schießen lassen und sich vorstellen, daß ein mittlerweile längst ausgestorbenes und längst in Vergessenheit geratenes Menschengeschlecht hier unten gelebt und diese großartigen Kalksteinbildnisse geschaffen hatte.
    Giordino tat es nicht. Er hatte keinen Blick für die Schönheit dieser Höhle. Er drehte sich um, warf Pitt einen Blick zu, als wollte er sagen: »Bin ich froh, daß ich noch lebe«, und schrie:
    »Sieht aus wie die Stammkneipe vom Phantom der Oper.«
    »Ich glaube aber kaum, daß wir hier unten Lon Chaney an der Orgel finden.«
    »Dreißig Meter weiter ist am linken Ufer eine Möglichkeit zum Anlegen«, rief Giordino, dessen Stimmung sich gleich deutlich besserte.
    »Stimmt. Schwimm erst in flacheres Wasser und rudere dann wie verrückt, damit du aus der Strömung kommst.«
    Giordino ließ sich das nicht zweimal sagen. Er bog abrupt ab, zog den Behälter hinter sich her und schlug wie wild mit den Flossen. Pitt ließ den Halteriemen los, schwamm mit ein paar kräftigen Stößen bis zur Mitte der Aluminiumröhre, setzte seinen Körper wie einen Schleppanker ein und schob sich hinter Giordino her.
    Es funktionierte genau so, wie Pitt gehofft hatte. Giordino befreite sich aus der Strömung und geriet in ruhigeres Wasser.
    Als seine Flossen den Boden berührten, stieg er an Land und zog den Behälter hinter sich her.
    Nun, da ihn nichts mehr behinderte, kraulte Pitt mühelos zum Ufer und landete etwa zehn Meter flußabwärts von Giordino. Er kroch aus dem Wasser, setzte sich hin, nahm Flossen und Tauchmaske ab und lief, während er sich der Preßluftflaschen entledigte, vorsichtig zwischen den glatten Felsen stromaufwärts.
    Giordino tat es ihm nach, bevor er den Behälter auseinandernahm. Höchst befriedigt blickte er zu Pitt auf. »Nett hast du’s hier.«
    »Entschuldige das Durcheinander«, murmelte Pitt, »aber die sieben Zwerge machen gerade Urlaub.«
    »Fühlst du dich auch so gut, weil wir schon so weit gekommen sind?«
    »Ich bin traurig, daß ich noch am Leben bin, falls du das meinst.«
    »Wie weit
sind
wir denn gekommen?«
    Pitt tippte einen Befehl in den Computer ein, der an seinem Arm festgeschnallt war. »Laut meinem getreuen Wunderwerk der Technik sind wir zwei Kilometer weit durch die Verdammnis gerauscht und dann noch mal zwei Meter tief in die Hölle gestürzt.«
    »Bleiben noch achtundzwanzig übrig.«
    »Genau«, sagte Pitt und lächelte wie ein Zauberkünstler, der sein Publikum alsbald verblüffen will. »Aber von jetzt an reisen wir mit Stil.«
    Fünf Minuten später waren alle acht Luftkammern der
Wallowing Windbag
gefüllt und der Rumpf vollständig aufgeblasen, so daß sie den Kampf mit dem Fluß aufnehmen konnten. Bei dem äußerlich wenig eleganten Boot handelte es sich um ein Hovercraft, das eigens für Rettungseinsätze entwickelt worden war und auf Luftkissen mühelos kochende Stromschnellen, Treibsand, dünnes Eis und tückische Sümpfe bewältigen konnte. Derartige Fahrzeuge, die von Polizeieinheiten und Feuerwehren im ganzen Land benutzt wurden, hatten schon zahllose Menschen vor dem Ertrinkungstod bewahrt. Nun wurde dieses hier einem Belastungstest unterzogen, wie er von seinen Konstrukteuren niemals vorgesehen war.
    Das gedrungene, 3 Meter (10 Fuß) lange und anderthalb Meter (5 Fuß) breite Boot war mit einem fünfzig PS starken Vierzylindermotor

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