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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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allgegenwärtigen Felsen auszuweichen. Dann fuhren sie durch eine riesige Kammer, die fast drei Kilometer lang und voller atemberaubender Kristalle war, die im Licht der Landescheinwerfer glitzerten und funkelten.
    Zweimal reichte die Decke der Höhle bis aufs Wasser herab, so daß der ganze Gang überflutet war. Dann ließen sie aus der
Wallowing Windbag
etwas Luft ab, damit der Auftrieb des Bootes neutralisiert war, atmeten aus ihren Preßluftflaschen, trieben mit der Strömung durch den Felstunnel und zogen das flache Hovercraft mitsamt der Ausrüstung hinter sich her, bis sie in eine geräumige Höhle kamen, wo sie es wieder aufbliesen.
    Keiner beschwerte sich ob dieser zusätzlichen Mühe. Beiden Männern war von vornherein klar gewesen, daß sie alles andere als eine beschauliche Reise auf einem friedlichen Fluß erwartete.
    Um die Anspannung zu mindern, gaben sie den einzelnen Grotten und besonders auffälligen Felsformationen sinnlose Namen: das Kuriositätenkabinett, das Wachsfigurenmuseum, Giordinos Gymnastikkeller. Ein kleiner Quell, der in eine Höhle plätscherte, wurde Triefnase getauft. Den Fluß selbst tauften sie den alten Schluckspecht.
    Nachdem sie das zweite überflutete Gangstück hinter sich gebracht und das Boot wieder aufgepumpt hatten, stellte Pitt fest, daß die Strömung um gut zwei Knoten schneller geworden war und das Gefalle des Flusses stetig zunahm. Wie Blätter im Rinnstein wurden sie in die ewige Dunkelheit gerissen, ohne zu wissen, welche Gefahren hinter der nächsten Biegung lauerten.
    Immer furchterregender wurden die Stromschnellen, und dann befand sich das Luftkissenboot plötzlich inmitten eines tobenden Wasserfalls. Das smaragdgrüne Wasser verwandelte sich in brodelnd weiße Gischt, als es durch einen mit Felsbrocken übersäten Gang schäumte. Jetzt bäumte sich die
Wallowing Windbag
auf wie ein Rodeopferd, während sie zwischen den Felsen dahinschoß und hinab in die nächste Flußterrasse stürzte.
    Jedesmal, wenn Pitt sich sagte, daß die Stromschnellen auf keinen Fall noch wilder werden könnten, wurde das Hovercraft erneut in einen kochenden Mahlstrom gerissen, der es mehr als einmal unter sich begrub. Doch immer wieder befreite sich das zuverlässige kleine Boot aus dem Strudel und kämpfte sich an die Oberfläche.
    Pitt arbeitete wie ein Wahnsinniger, um das Hovercraft auf geradem Kurs zu halten. Er wußte genau, daß sie keine Überlebenschance hatten, wenn sie sich auch nur ein bißchen drehten und den Wassermassen ihre Breitseite darboten.
    Giordino schnappte sich die Ruder und versuchte das Boot mit aller Kraft zu stabilisieren. Sie schossen um eine scharfe Biegung herum und befanden sich plötzlich inmitten mächtiger Steinblöcke, die teils überflutet waren, so daß das Wasser in hohem Bogen darüber hinwegschoß, teils aber auch wie drohende Monolithen aus den Strudeln ragten. Mehrmals schrammte das kleine Boot über Felsen hinweg, und dann raste es auf einen zu, an dem es scheinbar unweigerlich mitsamt seinen Insassen zerschmettert werden mußte. Doch die Gummihaut fing den Stoß ab, ohne durchlöchert zu werden, und das Boot boxte sich hindurch.
    Die Tortur nahm kein Ende. Ein Wirbel erfaßte das Boot und schleuderte es herum wie einen Korken. Pitt stemmte sich mit dem Rücken an eine Luftkammer, sonst hätte er den Halt verloren, und drehte das Gas bis zum Anschlag auf. Das Aufheulen des Motors ging im Donnern der Stromschnellen unter. Er mußte seine ganze Willenskraft aufbieten, damit das Hovercraft nicht mit der Breitseite in die rasende Strömung gerissen wurde, während Giordino sich mit aller Macht in die Ruder legte und ihn so gut wie möglich unterstützte.
    Mittlerweile hatten sie die Landescheinwerfer verloren. Sie waren in der Gischt verschwunden, als Giordino zu den Rudern gegriffen hatte. Jetzt hatten sie nur mehr die Lampen an ihren Helmen. Eine halbe Ewigkeit schien vergangen zu sein, ehe sie aus dem Strudel herauskamen. Sofort wurden sie in die nächsten Stromschnellen hineingerissen.
    Pitt nahm das Gas zurück und lockerte den Griff an der Ruderpinne. Sinnlos, jetzt gegen den Fluß ankämpfen zu wollen.
    Die
Wallowing Windbag
würde in jedem Fall von der Strömung mitgerissen werden.
    Giordino, der auf ruhigeres Fahrwasser hoffte, spähte in die undurchdringliche Dunkelheit vor ihnen. Statt dessen sah er, daß sich der Fluß gabelte und in zwei verschiedenen Höhlen verschwand. »Wir kommen zu einer Abzweigung!« schrie er über den Lärm

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