Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
ausgerüstet, der es auf ebener Strecke bis zu 64 Kilometern (40 Meilen) pro Stunde brachte.
    »Unsere Techniker haben ganze Arbeit geleistet, als sie die Höhe verringerten«, sagte Giordino.
    »Motor und Propeller horizontal anzubringen war ein Geniestreich«, stimmte Pitt ihm zu.
    »Erstaunlich, wie viel Ausrüstung sie in den Behälter gepackt haben.«
    Bevor sie ablegten, verstauten sie zehn Preßluftflaschen, weitere Druckluftbehälter zum Aufpumpen des Hovercrafts, diverse Lampen – darunter zwei Flugzeuglandescheinwerfer in wasserdichtem Gehäuse –, Ersatzbatterien, Erste-Hilfe-Ausrüstung und drei zusätzliche Lungenautomaten und schnallten alles im Boot fest.
    Dann holte Pitt seinen abgewetzten alten Colt .45 und zwei Ersatzmagazine aus dem wasserdichten Behälter. Er lächelte, als er auf eine Thermoskanne mit Kaffee und vier Bolognasandwiches stieß. Admiral Sandecker vergaß niemals, daß es oft Kleinigkeiten sind, die über Erfolg oder Mißlingen eines Unternehmens entscheiden. Pitt packte die Kaffeekanne und die Brote wieder in den Behälter. Sie hatten keine Zeit für ein Picknick. Wenn sie die Schatzkammer rechtzeitig erreichen wollten, um Loren und Rudi zu retten, mußten sie sich sputen.
    Pitt steckte die Pistole und die Reservemagazine in einen Plastikbeutel und versiegelte ihn. Dann zog er den Reißverschluß an der Vorderseite seines Tauchanzuges herunter und verstaute den Beutel an seinem Bauch.
    Einen Augenblick lang musterte er das zusammenfaltbare schwarze Luftkissenboot. »Circe, wer sollte auf diesem Wege zum Führer uns werden?« zitierte er. »Hat doch noch niemand mit schwarzen Schiffen den Hades gefunden!«
    Giordino, der gerade zwei Ruder in den Dollen befestigte, blickte auf. »Wo hast du denn das her?«
    »Stammt aus der
Odyssee
von Homer.«
    »Wahrlich, auch unter den Trojanern gibt es Männer, welche sich aufs Tauchen verstehen«, zitierte Giordino flugs. »Aus der
Ilias.
Auch ich kann Homer zitieren.«
    »Du erstaunst mich doch immer wieder.«
    »Ist doch gar nichts.«
    Pitt stieg in das Boot. »Ausrüstung verstaut?«
    »Alles fest vertäut.«
    »Bereit zum Ablegen?«
    »Laß den Motor an.«
    Pitt kauerte vor dem Propeller am Heck. Er betätigte den Anlasser, und stotternd sprang der kleine luftgekühlte Motor an.
    Er war so gut gedämpft, daß nur ein leises Tuckern zu vernehmen war.
    Giordino ging im Bug des Bootes in Stellung und schaltete einen Landescheinwerfer ein, so daß die Höhle taghell erleuchtet wurde. Lachend schaute er zurück zu Pitt. »Ich hoffe, niemand zeigt uns wegen Verschmutzung unberührter Umwelt an.«
    Auch Pitt lachte. »Vergebliche Liebesmüh für den einheimischen Sheriff. Ich habe nämlich meine Brieftasche vergessen.«
    Das Hovercraft, das ein 20 Zentimeter (8 Inch) hohes Luftkissen erzeugte, auf dem es sich fortbewegte, entfernte sich vom Ufer und stieß in den Strom hinein. Pitt hatte beide Hände an den Drehgriffen der Ruderpinne und steuerte das Boot schnurgerade über die reißende Strömung.
    Es war ein komisches Gefühl, ohne jeden Kontakt mit dem Wasser dahinzugleiten. Giordino blickte vom Bug aus in das erstaunlich klare Wasser, das jetzt nicht mehr kobaltblau war wie in der Doline, sondern tiefgrün. Zwischen runden Felsbrocken, die den Grund des Flusses wie Säulen und Statuen bedeckten, sah er aufgeschreckte Albinosalamander und kleine Schwärme blinder Höhlenfische davonschießen. Vor allem aber achtete er auf den Verlauf des Flusses und machte ab und zu ein Foto, während Pitt steuerte und für Peter Duncan Daten in seinen Computer eingab.
    Trotz der Geschwindigkeit, mit der sie sich durch die weiten Felskorridore fortbewegten, hing aufgrund ihres Schweißes und der extremen Luftfeuchtigkeit der Dunst wie ein Heiligenschein über ihren Köpfen. Ohne auf dieses Phänomen oder die hinter ihnen liegende Dunkelheit zu achten, stießen sie tiefer in den vom Fluß ausgewaschenen Tunnel vor.
    Auf den ersten 8 Kilometern (5 Meilen) hatten sie freie Fahrt und kamen gut voran. Sie glitten über bodenlos tiefe Becken hinweg und kamen an furchterregenden Galerien vorbei, die tief in den Fels hineinführten. Mal waren die Grotten, durch die sie fuhren, bis zu 30 Meter (98 Fuß) hoch, ein andermal hing die Decke so tief herab, daß das Luftkissenboot gerade noch hindurchpaßte. Mühelos bewältigten sie etliche kleinere Wasserfälle und drangen dann in einen engen Kanal vor, in dem sie ihre ganze Konzentration aufbieten mußten, um den

Weitere Kostenlose Bücher