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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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vergnügt, auch wenn ihn in der leeren Höhle niemand hören konnte.
    Zuerst nahm er sich den Erste-Hilfe-Kasten vor. Nachdem er die Schulter ausgiebig mit Desinfektionsmittel getränkt hatte, verband er sie sorgfältig, so gut es ging, und zog den zerfetzten Tauchanzug darüber. Da er wußte, daß es sinnlos war, gebrochene Rippen zu bandagieren, kümmerte er sich gar nicht erst darum, sondern biß die Zähne zusammen, richtete sein Handgelenk und legte einen Stützverband an.
    Der Kaffee war noch ziemlich heiß, und er trank die halbe Thermoskanne aus, bevor er über die Brote herfiel. Kein noch so rosiges Porterhouse-Steak, abgeschreckt und mit Cognac flambiert, konnte besser als dieses Bolognasandwich schmecken, befand Pitt. Und er schwor einen heiligen Eid, sich niemals wieder über Bolognasandwiches lustig zu machen.
    Nach einer kurzen Ruhepause fühlte er sich soweit wiederhergestellt, daß er die Ausrüstung verstauen und Duncans Farbbehälter öffnen konnte. Er schüttete das Fluoreszingelb mit Leuchtmittelbeigabe ins Wasser. Im Licht der Taschenlampe sah er zu, wie sich der Farbstoff mit einem kräftigen gelben Leuchten im Fluß ausbreitete und von der Strömung davongetragen wurde.
    »Das sollte ihnen klarmachen, daß ich komme«, dachte er laut.
    Er schob die Überreste des Luftkissenbootes in tieferes Wasser.
    Dann stieg er vorsichtig, damit er sich nicht wieder weh tat, hinein und paddelte einhändig zur Flußmitte.
    Als die arg mit genommene
Wallowing Windbag
von der Strömung erfaßt wurde und flußabwärts trieb, lehnte sich Pitt zurück, machte es sich bequem und fing an, die Melodie von »
Up a Lazy River in the Noonday Sun
« zu summen.
58
    Als der Außenminister von Admiral Sandecker und den Agenten Gaskill und Ragsdale über die neuesten Ereignisse in Kalifornien und El Paso unterrichtet wurde, beschloß er, das diplomatische Protokoll zu umgehen und den Präsidenten von Mexiko persönlich anzurufen.
    Bei diesem Gespräch informierte er ihn über das weit gespannte Diebes- und Schmugglernetz, das die Zolars organisiert und gesteuert hatten.
    »Eine unglaubliche Geschichte«, sagte der mexikanische Präsident.
    »Aber wahr«, versicherte ihm der Außenminister.
    »Ich kann den Vorfall nur bedauern und Ihnen versichern, daß Sie bei den Ermittlungen die volle Unterstützung meiner Regierung haben werden.«
    »Wenn Sie entschuldigen, Señor Präsident, aber ich habe mir bereits ein paar Wünsche an Ihre Regierung notiert.«
    »Lassen Sie hören.«
    Innerhalb von zwei Stunden wurde die Grenze zwischen Mexiko und Kalifornien wieder geöffnet. Die Regierungsvertreter, die sich durch die Aussicht auf unfaßbare Reichtümer und die falschen Versprechungen der Zolars dazu hatten verleiten lassen, ihre Amtsbefugnis schamlos zu mißbrauchen, wurden dingfest gemacht.
    Fernando Matos und Comandante Rafael Cortina waren unter den ersten, die von der mexikanischen Kriminalpolizei festgenommen wurden.
    Gleichzeitig wurden die am Golf von Kalifornien stationierten Schiffe der mexikanischen Marine in Alarmbereitschaft versetzt und bekamen den Befehl zum Auslaufen.
    Teniente Carlos Hidalgo schaute hinauf zu einer kreischenden Möwe, bevor er sich wieder dem Meer zuwandte und die gerade Linie des Horizontes musterte. »Suchen wir irgend etwas Bestimmtes, oder suchen wir einfach nur?« fragte er den Kommandanten seines Schiffes.
    »Wir halten Ausschau nach Leichen«, entgegnete Comandante Miguel Maderas. Er senkte das Fernglas, so daß man sein rundes, freundliches Gesicht unter dem langen, dichten schwarzen Haar sehen konnte. Sein Mund mit den großen, strahlend weißen Zähnen war fast immer zu einem Lächeln verzogen, das Burt Lancaster alle Ehre gemacht hätte. Er war klein, gedrungen und kompakt wie ein Felsblock.
    Hidalgo war das glatte Gegenteil von Maderas. Er war groß und schlank, und mit seinem hageren, braungebrannten Gesicht sah er aus wie eine wandelnde Mumie. »Opfer eines Bootsunfalls?«
    »Nein, Taucher, die in einem unterirdischen Fluß ertrunken sind.«
    Skeptisch kniff Hidalgo die Augen zusammen. »Doch nicht schon wieder so ein Gringomärchen über Fischer und Taucher, die unter der Wüste hindurchgetrieben und im Golf wieder ausgespuckt werden?«
    »Wer kann das schon sagen?« erwiderte Maderas mit einem Achselzucken. »Ich weiß lediglich, daß unser Schiff auf Anweisung des Flottenhauptquartiers in Ensenada Befehl bekommen hat, in den Gewässern zwischen San Felipe und Puerto Penasco an der

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