Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
weißen Quarzschichten durchzogen, in denen winzige Goldadern funkelten. Pitt fing an zu lachen, als ihm aufging, wie unglaublich widersinnig und komisch seine Lage war.
    »Eine Goldmine«, rief er lauthals in die leere Höhle hinein.
    »Ich bin auf eine sagenhaft reiche Goldader gestoßen, und keiner wird’s je erfahren.«
    Er setzte sich zurück und sann über seine Entdeckung nach.
    Irgendwer wollte ihm damit irgendwas sagen, dachte er. Nur weil er keine Angst vor dem alten Knaben mit der Sense hatte, hieß das noch lange nicht, daß er aufgeben und auf ihn warten mußte. Eine trotzige Entschlossenheit erfaßte ihn.
    Lieber bei einem tollkühnen Rettungsversuch in die ewigen Jagdgründe eingehen als das Handtuch werfen und wie ein Waschlappen abtreten, sagte er sich. Andere abenteuerlich veranlagte Forscher hätten möglicherweise alles dafür gegeben, um Zutritt zu dieser mineralogischen Kostbarkeit zu bekommen, doch Pitt wollte jetzt nichts als raus. Er stand auf, blies die Tarierweste mit dem Mund auf und ging ins Wasser, bis ihn die Strömung erfaßte und davontrug.
    Immer hübsch langsam eine Kammer nach der anderen, sagte er sich und ließ ab und zu einen Lichtstrahl nach vorne über das Wasser schweifen. Er konnte nicht darauf bauen, daß er dauernd wachsam blieb. Er war zu schwach, um sich zwischen Stromschnellen und Felsen hindurchzukämpfen. Er konnte nur die Ruhe bewahren und sich einfach von der Strömung mittragen lassen. Bald kam es ihm so vor, als treibe er schon sein Leben lang von einer Grotte in die nächste. Auf den nächsten 10 Kilometern (6,2 Meilen) ging in schöner Regelmäßigkeit eine Höhle in die andere über. Dann hörte er, wie er befürchtet hatte, den lauter werdenden Donner von Stromschnellen. Gottlob war die erste Schnelle, in die Pitt geriet, nicht so heftig.
    Wasser klatschte ihm ins Gesicht, und etliche Male geriet er in die schäumende Gischt, bevor er wieder ruhigere Gefilde erreichte.
    Ihm wurde eine Gnadenfrist gewährt, in der er neue Kräfte sammeln konnte. Der Fluß wurde ruhig und führte durch eine lange Schlucht in einen gewaltigen Höhlendom. Am anderen Ende indessen, etwa eine halbe Stunde später, senkte sich die Decke immer weiter herab und stieß schließlich auf das Wasser.
    Pitt atmete ein, bis auch der letzte Kubikzentimeter seiner Lunge mit Luft gefüllt war, und tauchte. Da er nur einen Arm benutzen konnte und keine Flossen hatte, kam er nur langsam voran. Er rollte sich auf den Rücken und richtete die Taschenlampe auf den zerklüfteten Fels. Seine Lunge verlangte dringend nach frischer Luft, doch er schwamm weiter. Endlich sah er im Schein der Taschenlampe, wie sich der Fels nach oben wölbte.
    Er stieß nach oben und atmete in tiefen Zügen die reine, saubere Luft ein, die seit Millionen Jahren tief unter der Erde eingeschlossen gewesen war.
    Die kleine Höhle erweiterte sich zu einer großen Grotte, deren Decke so hoch war, daß der Strahl der Taschenlampe sie nicht erreichte. Der Fluß führte hier in weitem Bogen um eine Bank aus glattgeschliffenem Schwemmkies. Mühsam kroch Pitt aufs Trockene, um sich auszuruhen. Er schaltete die Lampe aus, damit die Batterien etwas länger hielten.
    Plötzlich knipste er die Lampe wieder an. Kurz bevor das Licht ausgegangen war, war ihm etwas aufgefallen. Da war doch irgend etwas, keine 5 Meter (16 Fuß) entfernt, eine schwarze Masse mit geraden Linien, wie sie in der Natur nicht vorkommt.
    Pitt faßte plötzlich neuen Mut, als er erkannte, daß es sich um die Überreste der
Wallowing Windbag
handelte. Kaum zu glauben, aber das Hovercraft hatte den furchtbaren Sturz über den Wasserfall überstanden und war hier angeschwemmt worden, nachdem es fast vierzig Kilometer weit getrieben war.
    Der letzte Hoffnungsschimmer. Er torkelte über den Kies zu dem Gummiboot und untersuchte es im Schein der Lampe.
    Der Motor samt Propeller war aus der Halbierung gerissen worden und verschwunden. Zwei Luftkammern waren durchlöchert und leer, aber die anderen sechs hatten standgehalten. Ein Teil der Ausrüstung war fortgeschwemmt worden, aber wie durch ein Wunder hatten vier Preßluftflaschen, der Erste-Hilfe-Kasten, Duncans Plastikball mit dem Wasserfärbemittel, eins von Giordinos Paddeln, zwei Reservetaschenlampen und der wasserdichte Behälter mit Admiral Sandeckers Thermoskanne voller Kaffee und den vier Bolognabroten alles heil überstanden.
    »Ich habe das Gefühl, meine Lage ist um einiges besser geworden«, sagte Pitt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher