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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold
Autoren: Clive Cussler
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Nordspitze des Golfes zu patrouillieren und Ausschau nach Leichen zu halten.«
    »Ein großes Gebiet für ein einziges Schiff.«
    »Zwei Patrouillenboote der P-Klasse aus Santa Rosalia werden sich unserer Suche anschließen. Außerdem wurden sämtliche Fischerboote in dem Gebiet angewiesen, jeden Leichenfund zu melden.«
    »Wenn die Haie sie erwischen«, murmelte Hidalgo pessimistisch, »wird nicht mehr viel von ihnen übrigbleiben.«
    Maderas lehnte sich an die Reling der Brückennock, zündete sich eine Zigarette an und wandte den Blick zum Heck seines Patrouillenschiffes. Es war ein 67 Meter (220 Fuß) langes, umgebautes Minensuchboot der US-amerikanischen Marine, auf dessen Bug nur das Kennzeichen G-21 prangte. Einen offiziellen Namen besaß das Schiff jedoch nicht. Doch die Besatzung nannte es lieblos
Porqueria
(»Schweinerei«), weil es einmal auf See kaputtgegangen war und von einem Fischerboot in den Hafen geschleppt werden mußte – eine Blamage, die ihm die Besatzung nie verzieh.
    Aber es war ein unverwüstliches Schiff, das gut aufs Ruder ansprach und auch bei schwerer See noch einsatztüchtig war.
    Die Besatzungen etlicher Fischerboote und Privatjachten verdankten Maderas und der
Porqueria,
ihr Leben.
    Als Erster Offizier des Schiffes hatte Hidalgo die Aufgabe, eine Route abzustecken, auf der die
Porqueria
ihre Suche durchführen sollte. Nachdem er sich eine Weile in eine große Seekarte der nördlichen Golfregion vertieft hatte, gab er dem Rudergänger die Koordinaten.
    Jetzt begann der eintönige Teil der Fahrt. Ein ums andere Mal fuhren sie eine Strecke ab, gingen dann auf Gegenkurs und nahmen sich das nächste Stück vor – wie beim Rasenmähen.
    Das erste Stück nahmen sie um acht Uhr morgens in Angriff.
    Um zwei Uhr nachmittags rief der Ausguck am Bug: »Objekt im Wasser!«
    »Welche Richtung?« schrie Hidalgo.
    »Hundertfünfzig Meter backbord voraus.«
    Maderas hob das Fernglas und spähte über das blaugrüne Meer. Er sah die Leiche sofort. Sie trieb mit dem Gesicht nach unten im Wasser und wurde gerade von einer Welle erfaßt. »Ich hab’ sie.« Er trat an die Tür des Steuerhauses und nickte dem Rudergänger zu. »Bringen Sie uns längsseits und sorgen Sie dafür, daß die Leiche geborgen wird.« Dann wandte er sich an Hidalgo. »Drosseln Sie die Motoren, wenn wir bis auf fünfzig Meter herangekommen sind.«
    Das mächtige Dröhnen der beiden Dieselmotoren erstarb zu einem gedämpften Tuckern, und die schäumende Bugwelle lief in einer sanften Dünung aus, als das Patrouillenboot längsseits neben den in den Wogen auf und ab schaukelnden Leichnam ging. Von seinem Standort an der Brückennock aus konnte Maderas die aufgedunsene und zu Brei zerschlagene Gestalt erkennen. Kein Wunder, daß ihn die Haie nicht mochten, dachte er.
    Lächelnd schaute er Hidalgo an. »Es hat also doch keine Woche gedauert.«
    »Wir hatten Glück«, murmelte Hidalgo.
    Ohne jede Achtung vor dem Toten stießen zwei Matrosen einen Bootshaken in die Leiche und zogen sie auf eine aus Maschendraht gebaute Bahre zu, die ins Wasser hinuntergelassen worden war. Dann wurde der Tote auf die Bahre gewälzt und an Deck gehievt. Das grausig zerfetzte Fleisch hatte kaum mehr Ähnlichkeiten mit einer menschlichen Gestalt. Maderas hörte, wie sich mehr als nur ein Mitglied seiner Besatzung ins Meer übergab, bevor ihr Fund in einem Leichensack verpackt war.
    »Nun, einen Gefallen hat er uns zumindest getan«, sagte Hidalgo.
    Maderas schaute ihn an. »Oh, und welchen?«
    Hidalgo grinste gefühllos. »Er war nicht lange genug im Wasser, um zu stinken.«
    Drei Stunden später lief das Patrouillenboot in den Hafen von San Felipe ein und wurde längsseits der
Alhambra
vertäut.
    Wie Pitt vermutet hatte, waren Gordo Padilla und seine Männer, sobald sie mit dem Rettungsfloß die Küste erreicht hatten, gleich nach Hause zu ihren Frauen und Freundinnen gegangen und hatten ihre Rettung mit einer dreitägigen Siesta gebührend gefeiert. Dann hatte Padilla unter den aufmerksamen Augen von Cortinas Polizei wieder alle versammelt, ein Fischerboot organisiert und war hinaus zur Fähre gefahren.
    Kaum an Bord, hatten sie die Kessel unter Dampf gesetzt und das Wasser abgepumpt, das durch die von Amaru geöffneten Seeventile eingeströmt war. Sobald der Kiel sich aus dem Schlick gelöst hatte und die Maschinen angeworfen waren, fuhren Padilla und seine Männer mit der
Alhambra
zurück nach San Felipe und vertäuten sie am Kai.
    Maderas und Hidalgo,
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