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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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irgendwelche Beweise?« fragte Giordino.
    »Eher zufälliger Art. Uralte Keramiken, die man in Ecuador fand, weisen die gleichen Muster auf, wie sie die Ainu im Norden Japans verwenden. Die Spanier, unter anderem auch Kolumbus, berichteten von weißen Männern in großen Segelschiffen, die sie vor der Küste von Venezuela gesehen haben wollen. In Bolivien stießen die Portugiesen auf einen Stamm, dessen Bärte großartiger als die der meisten Europäer waren, obwohl die Gesichtsbehaarung bei Indianerin normalerweise eher spärlich ist. Außerdem hört man regelmäßig Berichte von Tauchern, die vor der brasilianischen Küste römische oder griechische Amphoren entdeckt haben wollen.«
    »Die riesigen Steinköpfe der olmekischen Kultur in Mexiko weisen eindeutig schwarzafrikanische Züge auf«, sagte Pitt, »während sich in fast allen mittelamerikanischen Kulturen Steinskulpturen mit asiatisch anmutenden Merkmalen finden.«
    Ortiz nickte zustimmend. »Die Schlangenköpfe, die viele Pyramiden und Tempel der Mayas zierten, wirken wie Ebenbilder der in Japan und China geschaffenen Drachenköpfe.«
    »Aber gibt es auch hieb- und stichfeste Beweise?« fragte Gunn.
    »Nein. Bislang wurde noch kein Gegenstand gefunden, der eindeutig europäischer Herkunft ist.«
    »Die Skeptiker verweisen immer wieder zu Recht darauf, daß man in Amerika weder das Rad noch die Töpferscheibe kannte«, fügte Gunn hinzu.
    »Stimmt«, pflichtete Ortiz bei. »Die Mayas kannten zwar das Rad, aber es diente nur als Kinderspielzeug und wurde nie praktisch genutzt. Was nicht weiter überrascht, wenn man bedenkt, daß sie keine Zugtiere hatten, bevor die Spanier Pferde und Ochsen einführten.«
    »Aber man sollte doch meinen, daß sie durchaus Verwendung für das Rad hätten finden können, zum Beispiel beim Transport von Baumaterial«, beharrte Gunn.
    »Die Geschichte lehrt uns, daß die Chinesen die Schubkarre schon sechshundert Jahre kannten, bevor sie nach Europa gelangte«, entgegnete Ortiz.
    Pitt kippte den letzten Schluck Brandy. »Kommt mir unwahrscheinlich vor, daß es ohne irgendwelche äußeren Einflüsse in einer derart abgelegenen Gegend eine Hochkultur gegeben haben soll.«
    »Die Menschen, die heutzutage in den Bergen leben, Nachfahren der Chachapoyas übrigens, bei denen man häufig helle Haut und blaue oder grüne Augen findet, sprechen von einem göttlichen Mann, der vor Jahrhunderten von Osten über das Meer zu ihren Vorfahren kam. Er brachte ihnen die Baukunst, die Wissenschaft der Sterndeutung und die Religion.«
    »Anscheinend hat er vergessen, ihnen auch das Schreiben beizubringen«, scherzte Giordino.
    »Ein weiteres Argument gegen Kontakte in präkolumbianischer Zeit«, sagte Gunn.
    »Dieser heilige Mann hatte dichtes weißes Haar und einen wehenden Bart«, fuhr Ortiz fort.
    »Er war extrem groß, trug einen langen, weißen Umhang und predigte Güte und Barmherzigkeit. Der Rest der Geschichte erinnert zu sehr an Jesus, als daß man es wortwörtlich nehmen könnte – offenbar haben die Ureinwohner die alte Legende nach ihrer Bekehrung zum Christentum mit Ereignissen aus dem Leben Jesu ausgeschmückt. Er zog durch das Land, heilte die Kranken, schenkte Blinden das Augenlicht und wirkte allerlei Wunder. Er konnte sogar auf dem Wasser gehen. Die Menschen errichteten ihm Tempel und schufen sein Ebenbild aus Stein und Holz. Keine dieser Abbildungen, möchte ich hinzufügen, wurde jemals gefunden. Die gleiche Legende ist übrigens, beinahe Wort für Wort, von den alten mexikanischen Kulturen her bekannt. Dort wurde dieser uralte Gott in der Gestalt Quetzalcoatls verehrt.«
    »Glauben Sie, daß an dieser Legende etwas Wahres dran ist?« fragte Pitt.
    Ortiz schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht, solange ich keinen zwingenden Beweis dafür ausgegraben habe. Wir könnten allerdings schon bald ein paar Antworten erhalten. An einer Ihrer Universitäten in den Vereinigten Staaten wird derzeit die DNA von Chachapoya-Überresten aus alten Gräbern untersucht.
    Wenn alles gutgeht, wird man feststellen können, ob die Chachapoyas aus Europa kamen oder ob ihre Kultur ohne fremde Einflüsse entstand.«
    »Was ist mit Huascars Schatz?« sagte Pitt, der sie wieder zum Thema zurückführen wollte.
    »Eine Entdeckung, die die Welt in Erstaunen versetzen würde«, antwortete Ortiz. »Mir gefällt die Vorstellung, daß der Hort noch immer in irgendeiner vergessenen Höhle in Mexiko ruht.«
    Dann stieß er eine Wolke Zigarrenrauch aus und blickte zum

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