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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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in der Hölle.«
»Das mag schon sein, doch nun besitzen wir ein Faustpfand, mit dem wir dem Teufel einige
Zugeständnisse abringen können.«
Einige Stunden vergingen, dann näherte sich auf der Hauptstraße eine Dämonin. »Lila!« entfuhr es
Mym, als er sie erkannte.
»Der Höllenfürst will verhandeln«, erklärte die Dämonin.
»Einverstanden«, antwortete Mym. »Wir verlangen neue Verfahren für die Seelen, die ihre Strafe
schon längst abgebüßt haben oder zu Unrecht hier festgehalten werden. Das betrifft vor allem
Ligeia.«
»Ligeia erhält ihren neuen Prozeß«, erklärte Lila. »Im Gegenzug verlaßt Ihr die Hölle.«
»Ich bin noch nicht fertig«, widersprach der Prinz.
»Pro Tag sollen tausend Seelen ein neues Verfahren bewilligt bekommen.«
»Zehn Seelen pro Tag.«
»Hundert Seelen.«
»Gut, einhundert. Satan wird einen entsprechenden Gerichtshof einberufen.«
»Nein, Personen aus dem Fegefeuer bilden das Gericht. Ohne Satan.«
Sie seufzte. »Gut, aber dafür kehren jetzt alle Arbeiter an ihre Plätze zurück und melden sich
bei den dortigen Wachen.«
»Und es darf niemand wegen der Teilnahme an der Revolte bestraft werden.«
»Keine Bestrafung.«
Für Myms Geschmack ging die Unterhändlerin etwas zu bereitwillig auf seine Forderungen ein.
»Außerdem verlange ich zu jeder Zeit freien Zugang zur Hölle, um mich davon zu überzeugen, daß
alle Bedingungen korrekt erfüllt werden.«
»Einverstanden, aber Ihr dürft Euch darüber hinaus nie wieder in die internen Angelegenheiten der
Hölle einmischen.«
Der Prinz gab sich damit zufrieden und teilte den Verdammten das Ergebnis mit.
Ligeia näherte sich ihm. »Du mußt jetzt gehen, nicht wahr?« sagte sie leise.
Mym umarmte sie. »Ich habe dir einen fairen Prozeß verschafft. Du gelangst ins
Himmelsreich.«
»Ich würde lieber an deiner Seite bleiben.«
»Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen«, sagte der Prinz. »Doch ich kann dich nicht in der
Hölle lassen, und im Himmel kann ich dich nicht besuchen.«
»Und wenn ich ins Fegefeuer ginge...« Er küßte sie. »Du hast dir den Himmel verdient.« Mym
lächelte den Siegern zum Abschied zu, doch in seinem Innern herrschte nur noch Leere. Tausend
Gedanken gingen ihm durch den Kopf, die einen möglichen Ausweg offenhielten; doch alle diese
Überlegungen waren müßig. Er wußte, daß Ligeia die richtige für ihn war, aber er wußte noch mehr,
daß er ihr das Himmelreich nicht verwehren durfte.
»Ich fahre nicht hinauf«, murmelte Lila ihm zu.
»Bleibt Ihr schön in der Hölle!« giftete er sie an.
Dann fragte er sich traurig, ob die Dämonin alles war, was ihm bleiben sollte. Der Sieg über den
Teufel bekam für ihn einen bitteren Beigeschmack.
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17. Kapitel
Krieg
    Der Teufel unternahm alles, um Mars möglichst rasch aus der Hölle zu schaffen. Die Eiskuppel,
in der Ligeia so lange gefangen gehalten war, senkte sich vom Höllendach, und Mym wurde nach oben
befördert. Er stieg im Eispalast aus und warf noch einen Blick zurück. Sofort fiel ihm Ligeia
wieder ein. Plötzlich war ihm kalt, und er fühlte sich elend und allein. Er zwang sich dazu, den
Blick abzuwenden, nahm sein Schwert auf und flüchtete geradezu aus dem Palast.
Das Schwert beförderte ihn in sein Reich zurück.
Dort machte sich der Prinz unverzüglich wieder an die Arbeit. Er ahnte, daß der Teufel ihn von
der Erde hatte fernhalten wollen, um dort seine schändlichen Pläne zu verfolgen. Mym setzte sich
vor seine Bildschirme und ließ sich die jüngsten Nachrichten übermitteln.
»Auf der Erde gerät alles aus den Fugen«, begann der Sprecher. »Nie zuvor hat es eine
kriegerischere Periode gegeben, und es sieht so aus, als befänden sich drei Viertel aller
Nationen miteinander im bewaffneten Konflikt. Noch immer herrscht Unklarheit darüber, wer für
diesen Sturm der Gewalt verantwortlich zeichnet. Und das nun seit einigen Tagen andauernde
Verschwinden des Mars trägt zur allgemeinen Verwirrung bei.«
Natürlich steckte Satan hinter diesem Aufruhr, sagte sich der Prinz. Doch wenn er mehrere Kriege
gleichzeitig ausbrechen ließ, spielte er damit doch auch Mars in die Hände. Ging es ihm nur
darum, durch ein vermehrtes Töten einen größeren Zugang an Seelen zu erhalten? Was für ein
kurzsichtiges Unterfangen. Sicher würde der Höllenfürst mehr Seelen erhalten, aber mindestens
genauso viele verlor er doch durch die neuen Prozesse. Je länger Mym darüber nachdachte, desto
weniger Sinn machte das Ganze. Er

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