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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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schon kennt, wie kann dann der momentane Holocaust damit in
Einklang gebracht werden?«
»Das kann er ja nicht.«
»Ihr sprecht in Rätseln! Ich weiß nur, daß man nicht irgendwann eine Frau kennenlernen und lieben
kann, die schon in ihrer Kindheit den Tod gefunden hat!«
»Doch, es gibt immer einen Weg. Und dies zu akzeptieren, ist eine der Gaben meines Amtes.«
»Euer Leben verläuft rückwärts. Ihr wißt also, wie alles kommen wird. Deshalb müßt Ihr mir jetzt
sagen, wie man das Chaos beendet!«
»Als Inkarnation der Zeit kann ich das Chaos ungeschehen machen, wann ich will. Ich kann
jederzeit in die Vergangenheit reisen und den Zeitstrang löschen, in dem das Chaos
heraufbeschworen wird. Doch ich muß mich mit den anderen Inkarnationen darüber beraten, denn wir
alle sind davon betroffen.«
»Ihr wißt also nicht mehr, ob Ihr es getan habt oder nicht?«
»Es hat doch mit meiner Vergangenheit zu tun. Da gibt es nämlich einen Unsicherheitsfaktor, eine
Region, in der die Zeitströme wie lose Fäden herumliegen und darauf warten, verknotet zu werden.
Jeder dieser Fäden hält eine mögliche Lösung Ihres Problems bereit. Von der Errettung der Welt
über alle Varianten und Abweichungen bis zum völligen Untergang.«
»Ihr habt demnach nicht die geringste Ahnung, was geschehen wird?«
»Ich weiß nur, daß Ihr die letztendliche Entscheidung getroffen habt. Ich habe das getan, was die
Inkarnationen beschlossen haben. Und zu diesem Beschluß gelangten sie erst nach Eurer
Entscheidung. Wenn mich nicht alles täuscht, war es die einzige richtige Entscheidung.«
»Das heißt, ich kann die Welt retten.«
»Ja.«
Orb begriff, daß sie nicht mehr von Chronos als Antwort erhalten würde. »Wenn ich sie retten
kann, werde ich es tun!« rief sie grimmig. »Ganz gleich, was dafür von mir verlangt wird.«
»Da bin ich mir nicht so sicher!«
»Wieso?« fragte sie noch, glaubte dann aber, es sei besser, diesen Mann nicht weiter zu
bedrängen.
Sie kehrte zu Jonas zurück.
Wie üblich wurde sie von Jezebel erwartet. »Du siehst so müde aus. Ich mach' dir rasch etwas zu
essen, und dann mußt du dich hinlegen.«
»Ich weiß nicht mehr, wie es mir geht«, antwortete Orb. »Nach dem Gespräch mit Chronos dreht sich
alles in meinen Gedanken.«
»Wird Chronos dir helfen?«
»Er wird nichts in die Wege leiten, jedenfalls nicht von sich aus. Er erklärte, ich sei
diejenige, die die Entscheidung fällen würde.«
»Jetzt iß erst einmal was!« Jezebel stellte ein paar Scheiben Toast vor sie auf den Tisch.
Orb warf dabei eher zufällig einen Blick auf die Armbanduhr der Dämonin. Verwirrt betrachtete sie
dann die Zeitangabe auf ihrer Uhr. »Ich glaube, deine Uhr ist stehengeblieben«, sagte sie. »Sie
ist zwei Stunden hinter meiner zurück.«
Jezebel überzeugte sich selbst, schüttelte den Kopf und schaute dann nach anderen Uhren. Doch
alle stimmten mit der Zeit auf der Uhr der Dämonin überein. »Du, ich fürchte, deine geht vor«,
erklärte sie.
»Wie sollte das denn möglich sein?«
Jezebel zuckte die Achseln. »Du reist ständig kreuz und quer über die ganze Welt. Wer weiß, was
da unterwegs passiert sein mag.«
»Ja, so muß es gewesen sein.« Orb stellte ihre Uhr nach und verspeiste rasch den Toast.
Dann begab sie sich zur Residenz von Schicksal.
»Oh, wo kommt Ihr denn her?« wurde sie von einem der drei Aspekte des Schicksals empfangen.
»Wie bitte?«
»Ihr wart doch hier, als Ihr zu Chronos wolltet... Ah, ich verstehe. Mit der Residenz von Zeit
hat es seine eigene Bewandtnis. Jedem, der sich dort aufhält, ergeht es so wie ihm, wie Chronos.
Er durchläuft den Zeitstrom rückwärts...«
Während die Inkarnation noch weitersprach, erinnerte sich Orb an Jezebels Worte. Sie hatte Orb
gefragt, wie es mit Chronos gegangen sei, bevor Orb die Inkarnation überhaupt aufgesucht hatte.
Und eben war sie zwei Stunden früher von Chronos zurückgekehrt. Daher auch die Verwirrung mit den
unterschiedlichen Uhrzeiten.
»Ich werde mich in Zukunft in acht nehmen, wenn ich mit Chronos zusammen bin.«
Niobe erschien und küßte ihre Tochter.
Sie lächelte freundlich, als sie von der Verwirrung Orbs erfuhr.
Orb verabschiedete sich und reiste auf die Insel, auf der sie mit Natasha gesprochen hatte. Sie
setzte sich an den Strand und versuchte, in Ruhe über alles nachzudenken.
Nummer eins: Sie hatte das Chaos heraufbeschworen und war damit für die Folgen verantwortlich.
Nummer zwei: Chronos hatte gesagt, er könne helfen,

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