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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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»Ist das etwa Euer Preis für die Rettung der Welt?«
»Ja.«
»Ihr wollt immer noch meine Macht mit der Euren vereinen, um die Balance zu Euren Gunsten zu
verändern?«
»In absehbarer Zeit wäre das dann der Fall, ja.«
Orb sah verzweifelt die anderen an. »Was soll ich nur tun? Wenn ich mich mit ihm zusammentue,
verliert Gott. Und wenn ich es nicht tue, dann...«
»Diese Entscheidung liegt leider ganz allein bei Euch«, erklärte Chronos. »Keiner von uns kann
sie abnehmen.«
»Aber die Welt würde in jedem Fall verlieren!«
»Chronos hat recht«, antwortete Niobe. »Doch vielleicht solltest du dir selbst vorher die Frage
stellen, bevor du die Entscheidung fällst.«
»Was für eine Frage?«
»Du weißt, wer Satan ist und was er für dich empfindet. Könnte es sein, daß du ihn immer noch
liebst?«
Orb fühlte sich wie von einem Keulenschlag getroffen. Die Knie drohten ihr nachzugeben. Sie hielt
sich mit einer Hand fest und bedeckte mit der anderen das Gesicht. Die Wahrheit war in ihr und
ließ sich nicht länger unterdrücken, so sehr Orb auch dagegen ankämpfte.
»Gott steh mir bei!« flüsterte sie. »Ich liebe ihn wirklich immer noch!«
»Und ich liebe Euch«, sagte Satan.
»Aber meine Worte sind die Wahrheit, während man von Euch nur Lügen hört!«
»Das trifft meistens zu«, antwortete Satan gelassen. »Doch ich frage Euch noch einmal: Wollt Ihr
mich heiraten, Gäa?«
Orb rang mit sich selbst. Mochte sie sich tausendmal sagen, daß Natasha die Inkarnation des Bösen
war, sie liebte ihn wirklich und konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als an seiner Seite zu
leben.
Langsam, fast gegen ihren Willen streckte sie die Hand aus. »Ja, ich will«, sagte sie leise. Sie
versuchte, sich mit dem Gedanken zu beruhigen, daß sie nur um das Wohlergehen der untergegangenen
Erde seine Frau wurde.
Der Teufel ergriff ihre Hand und ließ sie einstweilen nicht mehr los. »Hat jemand etwas gegen
diese Verbindung vorzubringen?«
Alle anderen wandten sich ab.
»Dann wollen wir noch in dieser Stunde Hochzeit feiern, und zwar in der Hölle. Ihr alle seid
eingeladen, als Ehrengäste und Trauzeugen. Und Ihr dürft mitbringen, wen Ihr wollt.«
»Einen Moment, dieser Bund wird erst in ein paar Tagen meiner Zeitrechnung geschlossen werden«,
wandte Chronos ein.
»Recht so«, antwortete der Teufel. »Wir kehren zu dem Moment zurück, bevor Gäa mit ihrem Lied das
Chaos heraufbeschworen hat. Dann wird es niemals dazu gekommen sein, und in unserem Gedächtnis
findet sich keine Erinnerung daran. Doch der Bund wird geschlossen, und Ihr alle seid
Zeugen.«
»Ja, wir werden die Zeugen sein«, sagte Chronos. Er hob die Hand, und in ihr erschien sein
Stundenglas. Der Sand verfärbte sich, und...
Orb hockte wieder am Strand der kleinen Insel.
Ihr Zorn und ihre Enttäuschung verleiteten sie immer stärker zu einer Tat, die sie nicht begehen
wollte.
Chronos tauchte neben ihr auf. »Gäa, Ihr dürft das Lied nicht singen«, erklärte er.
»Ja, ich muß Satan heiraten«, sagte sie wie in Trance. »Ich habe eingewilligt, und... ich liebe
ihn.«
»Nein, Ihr habt eingewilligt, weil Ihr die Welt vor einem furchtbaren Schicksal bewahren
wollt.«
»Ja, da war etwas mit der Welt...«
»Die Welt ist heil und in Ordnung.«
Orb fühlte sich sehr erleichtert. »Dann will ich Satan heiraten.«
Chronos nickte und war verschwunden.
An seiner Stelle tauchte der Teufel auf. »Ihr habt Euch entschieden?«
»Ja, ich will Euch zu meinem Mann nehmen.«
»Dann erinnert Ihr Euch also?«
»Ja, aber es ist wie ein Traum, der immer mehr verblaßt. Ihr habt eingewilligt, die Welt zu
retten, und dafür gebe ich Euch mein Ja-Wort.«
»Nur deswegen?«
Sie sah ihn an. Er stand als Natasha vor ihr, als ihr Geliebter. »Wie kommt es, daß Ihr Euch mir
immer noch in dieser Maskerade zeigt?« wollte sie wissen. »Warum habt Ihr weder Hörner noch einen
langen Schwanz?«
»Dies ist meine wahre Gestalt«, antwortete er. »Meine wahre Gestalt als Sterblicher. So habe ich
ausgesehen, bevor ich mein Amt angetreten habe. Meine Amtsgestalt sieht so aus, wie ihr sie
beschrieben habt. Doch in Eurer Gegenwart ziehe ich meine frühere Gestalt vor.«
»Ich kann nicht anders, ich liebe Euch«, sagte sie.
Satan lächelte. »Das höre ich gern. Doch wir waren schon beim Du. Sollten wir das nicht wieder
aufleben lasen? Komm, meine Geliebte, ich möchte dich umarmen.«
»Warum fragst du denn vorher?«
»Ich möchte keinen Zwang gegen dich ausüben. Du sollst dich

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