Inmitten der Unendlichkeit
oder fünf Leuten seiner Schwarze-Loch-Bande am Ende des Hangars wartete. Er stand mit verschränkten Armen dort und blickte ihn sauer und treulos an. Aus ihren Gesten erkannte Korie, daß Leen und seine Leute bereits mit einem Fuß wieder aus der Tür waren. Sie würden den Hangar schon verlassen, bevor er die letzten Worte ausgesprochen hatte.
Der Schiffskoch stand ebenfalls ungeduldig da und wischte seine Hände an der Schürze. Die Schiffsärztin blätterte durch medizinische Berichte in ihrem Notizbuch. Tor flüsterte mit Jonesy, und Hodel und Goldberg kicherten über irgend etwas Privates. Eakins und Freeman standen nervös dabei. Nur die Quillas schenkten ihm ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
Die Quillas hatten sich vom Rest der Mannschaft abgesondert. Sie waren blaß, blauhäutig und im allgemeinen kleiner gewachsen als die menschlichen Besatzungsmitglieder. Es gab nur einen männlichen Quilla an Bord, und er war von der gleichen androgynen Schönheit wie die anderen. Quillas bildeten ein Kollektivbewußtsein, einen vernetzten Verstand, eine einzige Persönlichkeit in vielen verschiedenen Körpern.
Die meisten anderen Besatzungsmitglieder traten ihnen nur mit Vorsicht gegenüber.
»Ich will es kurz machen«, begann Korie steif. »Ich habe schlechte Nachrichten, noch schlechtere Nachrichten und ganz furchtbar schreckliche Nachrichten für Sie.
Zum ersten: Sie werden vielleicht inzwischen Gerüchte aufgeschnappt haben, daß man Ihnen die verdienten Prämien nicht gewähren will.« Korie atmete tief durch und fuhr fort. »Die Gerüchte treffen zu. Ich bin darüber genauso wütend wie Sie alle – aber im Augenblick gibt es nichts, das ich dagegen unternehmen könnte. Es wird noch andere Schiffe geben, und auch noch andere Abschußprämien.«
Ein oder zwei Leute in der Versammlung stöhnten. Der Leitende Ingenieur spuckte auf den Boden. Korie hob die Hand und bat um Schweigen. »Aber betrachten Sie die Angelegenheit unter dem richtigen Blickwinkel. Es kommt nämlich noch schlimmer.
Zweitens: Man hat uns nicht nur die Prämie für die Drachenfürst gestrichen, sondern aus den gleichen Gründen auch den Abschuß nicht zugebilligt. Aus rein politischen Gründen wird beides der Burke gewährt. Ich verrate Ihnen diese Angelegenheit, damit Sie darauf vorbereitet sind, wenn Sie Landurlaub erhalten. Offiziell ist die Sternenwolf nicht das Schiff, das die Drachenfürst zerstörte. Die offizielle Geschichte lautet, daß wir nur das Schiff sind, das zu einer routinemäßigen Eskortmission abkommandiert wurde und es zugelassen hat, daß die Morthaner die Burke zerstören.«
Diesmal erfolgte eine hörbare Reaktion. »Ach du Scheiße!« rief jemand von der Schwarze-Loch-Bande aus den hinteren Reihen.
Einige Mannschaftsmitglieder drehten sich neugierig nach dem Zwischenrufer um, aber Korie ignorierte den Ausbruch bewußt. Er hatte gehofft, daß es so kommen würde. Er benötigte ihre Wut förmlich für das, was er der Mannschaft als nächstes erzählen würde.
»Drittens: Man hat uns keinen neuen Kapitän zugewiesen, der Kapitän Hardesty ersetzen wird. Ich werde das Kommando auch nicht erhalten. Tatsache ist, daß meine Rangabzeichen genau in diesem Augenblick auf dem Schreibtisch der Vizeadmiralin liegen, weil ich auf eine Entscheidung warte. Ohne Kapitän werden wir nicht in den Krieg ziehen. Jedenfalls werden wir nicht an der Taalamar- Operation teilnehmen.
Ich werde mich hier nicht über die Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit der Situation auslassen. Ich kann so oder so nichts daran ändern. Unser Schiff hat keinen Kapitän, und es ist nicht sehr wahrscheinlich, daß man uns einen zuweisen wird. Wir sind demzufolge nicht länger operativer Bestandteil der Flotte. Zur Zeit«, endete Korie, »haben wir nicht einmal irgendwelche Befehle.«
Lange Zeit stand er schweigend da und betrachtete ihre Gesichter. Auf einigen zeigte sich Ärger. Einige nickten bitter und wissend. Andere ließen sichtlich die Schultern hängen.
Der Leitende Ingenieur stand regungslos und mit verschränkten Armen da, aber die Falten auf seiner Stirn waren noch tiefer geworden.
»In Ordnung«, fuhr Korie schließlich fort. »Das waren die schlechten Nachrichten. Lassen Sie sie erst mal auf sich einwirken. Sie werden damit leben müssen. Schreiben Sie sich das hinter die Ohren, und lassen Sie es zu einem Teil von sich werden. Es ist unfair, und Sie haben jedes Recht, wütend zu sein. Ich bin wütend. Aber wir haben Arbeit vor uns, und Wut im
Weitere Kostenlose Bücher