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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Wahrscheinlich müssen wir die gesamte verdammte Einheit ersetzen. Normalerweise erledigen das die Roboter für uns, aber Korie benötigt sie alle draußen auf der Schiffshülle. Gott weiß, wonach er Ausschau hält, aber Sie müssen wissen, daß wir einen Morthan-Assassinen an Bord hatten. Ach ja, richtig, Sie haben seine Arbeit ja aus erster Hand miterlebt, nicht wahr? Die ganze Geschichte hat unsere Systemzuverlässigkeit ziemlich in den Keller sinken lassen. Nein, nicht so – Candleman, zeig ihm doch mal, wie er die Werkzeugklammer halten muß, ja?«
    »Genau so«, erklärte der andere Mann und drehte das Werkzeug in Gatineaus Händen herum. »Der grüne Schalter verbindet die Kabel, und der rote trennt die Verbindung wieder. Sie wollen alle Kabel unterbrechen, die blau-weiß markiert sind. Sehen Sie? So ist es richtig.«
    »Äh, es tut mir leid, aber ich kann nicht… ich meine, ich habe keine Zeit für das hier… ich muß den Möbiusschlüssel finden. Je früher, desto besser. Der Leitende Ingenieur benötigt ihn ganz dringend.«
    »Nun, helfen Sie uns ein wenig, mein Sohn«, sagte Reynolds stirnrunzelnd. »Sie wollen, daß wir Ihnen einen Gefallen erweisen? Erweisen Sie uns einen als Gegenleistung. Sie helfen Candleman, während ich Korie Bericht erstatte. Und ich werde versuchen herauszufinden, was mit Ihrem – was war das noch? Ach ja – mit Ihrem Möbiusschlüssel geschehen ist. Mit dem linkshändigen. Ich habe keine Ahnung, wer ihn genommen hat, aber ich werde es herausfinden. Verlassen Sie sich darauf.«
    Gatineau setzte zu einem gestotterten Einwand an, aber Candleman warf ihm erwartungsvolle Blicke zu, und… und… und er seufzte und nahm das Werkzeug wieder auf.
    »Sie arbeiten weiter«, befahl Reynolds Gatineau. »Ich bin bald wieder zurück. Danke.«
    »Keine Ursache«, entgegnete Gatineau. »Es macht mir nichts aus«, murmelte er ohne rechte Freude. Langsam begann er, sich übervorteilt zu fühlen. Warum wollte ihm bloß keiner helfen?

 
Die Mannschaft
     
     
    Mit Ausnahme der drei Offiziere, die die Vorgänge von der Brücke aus beobachteten, hatte sich die gesamte Schiffsbesatzung im Frachthangar versammelt. Die meisten der hereingekommenen Vorräte waren inzwischen verstaut worden, und die meisten der zum Tausch bestimmten Ersatzteile waren unter den begleitenden schrillen Tönen von ›Look away, look away, look away, Dixieland‹ auf der gerade ablegenden Frachtfähre der Houston verschwunden. Der Schirrmeister war immer noch mit den Formularen auf dem Schirm seines elektronischen Notizbuches beschäftigt. Er würde es erst im letzten Augenblick abschalten.
    Die beiden letzten Besatzungsmitglieder trafen genau in dem Augenblick ein, als Harlie zwanzig null null meldete. Der eine war Candleman, der andere Gatineau. Gatineau schwamm in Candlemans Kielwasser wie ein verirrter Welpe.
    »Aber… ich muß diesen Möbiusschlüssel einfach finden, oder der Leitende Ingenieur wird mich umbringen…«
    Candleman wandte sich verärgert um, aber als er den verzweifelten Ausdruck in Gatineaus Gesicht bemerkte, erbarmte er sich und sagte: »In Ordnung. Ich verrate Ihnen was…« Er blickte sich vorsichtig um und fing einen warnenden Blick von MacHeath auf, der hinter Gatineau stand. Schnell sah er wieder zu Gatineau und fuhr nach kurzem Zögern fort: »… Stolchak hat ihn.«
    Das Gesicht des jungen Burschen hellte sich beträchtlich auf. »Danke. Vielen Dank!«
    »Schon gut, keine Ursache«, erwiderte Candleman und wandte sich ab, wobei er die Augen zur Decke verdrehte.
    Gatineau blickte sich stirnrunzelnd um und bemerkte MacHeath, der mit breitem Grinsen hinter ihm stand. »Und? Haben Sie schon Sternenkobolde gesehen?« fragte der Riese unschuldig.
    Bevor Gatineau eine Antwort geben konnte, richtete sich MacHeaths Aufmerksamkeit an Gatineaus Schulter vorbei nach vorn. Auch der Rest der Mannschaft blickte hoch. Korie war soeben durch die Schleuse getreten und stand nun oben auf dem Steuerbordlaufsteg. Gatineau vergaß Sternenkobolde und Funkentänzer und wartete gespannt.
    Der kommandierende Offizier der Sternenwolf legte seine Hände auf die Reling und blickte auf die versammelte Mannschaft seines Schiffes hinab. Sie sahen ihn erwartungsvoll an. Korie bemerkte, daß Brik sich ein wenig abseits vom Rest der Besatzung hielt. Nur Leutnant Helen Bach hatte sich in der Nähe des morthanischen Sicherheitsoffiziers postiert. Aber nicht zu nahe.
    Und der Leitende Ingenieur. Korie sah, daß Leen mit vier

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