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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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sich schon nicht beschweren. Aber ich wünschte, wir könnten eine anständige Kaffeebohne anbauen. Ich habe gehört, die Valdez hat einen Weg gefunden, wie man ein anständiges Bergland simulieren kann. Ich frage mich, ob sie uns ihren Trick verraten…Was ist?« unterbrach sie sich unvermittelt.
    »Äh… ich bin nicht deswegen hier. Ich bin hier, weil ich nach dem Möbiusschlüssel suche…«
    »Dem was?«
    »Dem Möbiusschlüssel. Dem linkshändigen Möbiusschlüssel, um genau zu sein. Candleman hat mir gesagt, daß Sie ihn haben.«
    »Candleman hat behauptet, ich besäße einen linkshändigen Möbiusschlüssel?«
    »Jawohl, Ma’am.«
    »So was sieht ihm wieder ähnlich. Wer sind Sie eigentlich?«
    »Decksmann Dritter Klasse Robert Gatineau, Ma’am. Ingenieursanwärter.«
    »Ach ja. Ich habe bereits von Ihnen gehört. Hier, nehmen Sie diesen Schieber. Sie können mir dabei helfen, die Klärröhren zu reinigen. Los, nehmen Sie schon! Wollen Sie den verdammten Schlüssel oder nicht?«
    »Bitte seien Sie mir nicht böse, Ma’am, aber – jeder erteilt mir Befehle, und keiner gibt mir den Schlüssel…«
    »Sie haben doch Korie gehört, oder nicht? Sie wissen also, was los ist. Ich will Ihnen was sagen, Gatineau: Jeder muß jedem helfen, oder alles bricht zusammen. Ja, ich weiß, daß das hier eine Scheißarbeit ist. Aber wir haben keine Roboter mehr, und das Korn muß auch noch eingebracht werden. Es war reines Glück, daß ich diese beiden hier für die Farm behalten konnte. Wir hatten einen Morthan-Assassinen an Bord. Ich kann Ihnen sagen, das war vielleicht eine verdammte Situation. Unsere Zuverlässigkeitsbewertung ist richtig tief in den Keller gegangen. Und nun haben wir eine ganze Schiffsladung voller Erdbeeren und Kartoffeln und Mais und können sie nicht verkaufen oder tauschen, bis man uns wieder die grüne Flagge zeigt. Nein, nicht so! Warten Sie, ich zeige Ihnen, wie Sie den Schieber halten müssen.«
    »Äh, es tut mir leid, Ma’am. Aber ich kann wirklich nicht… ich meine, ich habe keine Zeit, um Ihnen… ich muß diesen Möbiusschlüssel finden. Je früher, desto besser. Warum sagen Sie mir nicht einfach, wem Sie den Schlüssel gegeben haben, und ich – hei! So geht es wirklich besser, nicht wahr? Aber… der Leitende Ingenieur benötigt den Möbiusschlüssel wirklich dringend,Ma’am. Bitte!«
    »Sie wollen, daß ich Ihnen einen Gefallen tue? Erweisen Sie mir auch einen. Bedienen Sie diesen Schieber, während ich nach dem Wieauchimmerschlüssel suche. Ich habe noch ein paar Probleme im Getreidesilo zu erledigen. Wir haben einen Überschuß an Reis und Gerste und einen ganzen Haufen anderes Zeug, das auf Kories Befehl während der Heimreise angebaut wurde. All diese Nahrungsmittel sind jeden Augenblick reif zur Ernte. Gott weiß, was wir dann damit anfangen sollen. Ich habe nur diese beiden Roboter übrig, und wenn ich sie nicht jede Minute beaufsichtige, wird irgend jemand vorbeikommen und sie requirieren, und ich kann dann dem Mais zusehen, wie er auf den Stielen zu verfaulen beginnt. Also helfen Sie mir«, sagte sie zu Gatineau. »Lassen Sie niemanden mit diesen Robotern verschwinden, es sei denn, Sie möchten ihren Platz einnehmen. Wenn Sie mit den Klärrohren fertig sind, dann machen Sie mit denen auf der anderen Seite weiter. Ich werde bald wieder hier sein.«
    Gatineau sah ihr hinterher, und sein Mut sank. Er erwartete nicht, daß sie so bald zurück sein würde, wie sie gesagt hatte. Das war die Art und Weise, wie die Dinge an Bord sich bisher immer entwickelt hatten. Warum sollte es auf der Farm anders sein? Allein stand er da, umgeben von üppigem Grünzeug, von dem er das meiste noch nie im Leben gesehen hatte. Die Pflanzen raschelten wie in einer leichten Brise.
    »Warum habe ich nur ständig das Gefühl, daß mich irgend jemand beobachtet?« murmelte Gatineau halblaut vor sich hin. Er wandte sich wieder den Klärschlammrohren zu. »Puh! Pfui Teufel! Dieses Zeug riecht wie Scheiße!« Er schüttelte angewidert den Kopf und begann zu arbeiten, während er vor sich hinbrummte: »Kommt zur Flotte, hieß es. Besucht die Sterne, hieß es. Erlebt ein Abenteuer nach dem andern, hieß es. O ja! Wie wahr!«

 
Die Schwarze-Loch-Bande
     
     
    Nur die unteren Körperhälften von Korie und dem Leitenden Ingenieur waren sichtbar. Sie lagen beide auf dem Rücken zur Hälfte unter der Alpha-Fluktuatorapparatur, starrten hinauf in die stygischen Mysterien der Maschine und stritten lebhaft

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