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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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nichts an Bord, bevor wir es nicht unbedingt benötigen. Wir werden das Schiff wahrscheinlich vom Kiel an aufwärts renovieren müssen.«
    Korie blickte Leen in die Augen. »Nanu? Sie schreien ja immer noch nicht…?«
    Leen schüttelte den Kopf. »Wollen Sie meinen Rat?«
    Korie zögerte einen Moment. Er war nicht sicher, ob er hören wollte, was er wahrscheinlich zu hören bekommen würde. Aber schließlich stimmte er zu: »Schießen Sie los, Mister Leen. Was sollten wir Ihrer Meinung nach tun?«
    »Reißen Sie das Schiff ab. Lassen Sie die anderen an unserem Pech teilhaben. Und dann renovieren wir es vom Kiel an aufwärts. Und hören Sie nicht auf das Gezeter Ihres Leitenden Ingenieurs.«
    »Ah«, sagte Korie und nickte. »Dieser Plan gefällt mir. Er ist beinahe so gut wie mein eigener.«
    »Nein«, widersprach Leen. »Er ist besser. Nicht so wortreich.«

 
Cookie
     
     
    Stolchak schickte Gatineau in die Kombüse.
    Gatineau konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was ein Schiffskoch mit einem Möbiusschlüssel anfangen mochte, aber Stolchak hatte ihm erklärt, daß sie den Schlüssel an den Koch weitergegeben hatte, damit der den Fokus der Schnellbrenner wieder einstellen konnte.
    Gatineau wanderte langsam in Richtung der Schiffsmesse. Er war müde und frustriert. Sein erster ganzer Tag an Bord eines Raumschiffes, und er hatte nichts zustande gebracht. Er war häufiger vom Bug zum Heck und wieder zurück gerannt, als er sich erinnern konnte. Er hatte ein paar Leute kennengelernt, und er hatte ein wenig über das Wieso und Warum von Diesem und Jenem erfahren, aber… er hatte den Auftrag des Leitenden Ingenieurs Leen noch immer nicht ausgeführt. Er fühlte sich wie ein Versager. Und er hätte den Leitenden Ingenieur so gerne beeindruckt. Was hatte Oberleutnant Brik noch einmal während der Versammlung gesagt? Aufgeben ist keine Alternative? Nun, wenn es keine Alternative war, wo zur Hölle steckte dann dieser gottverdammte Möbiusschlüssel?
    Die Schiffsmesse lag weiter vorn im oberen Teil des Schiffs, soviel wußte Gatineau mittlerweile. Hinter der Brücke befand sich die Offiziersmesse, und dahinter lagen die Offiziersquartiere. Dann kam die Kombüse, und dahinter die Mannschaftsmesse. Hinter der Mannschaftsmesse lagen der Schiffsladen und die oberen Lagerräume und Vorratskammern, und dann folgten die oberen Kabinen und die Mannschaftskojen, und schließlich die Maschinenlager und der Maschinenraum selbst. Also sollte die Schiffsmesse nicht allzu schwer zu finden sein. Sie war ein großer Saal, der sich von der Backbord- bis zur Steuerbordpassage erstreckte.
    Wenn die Passagen wenigstens geradeaus verlaufen wären. Aber das taten sie aus einer Vielzahl von Gründen nicht. Sowohl die Steuerbord- als auch die Backbordpassage zogen sich in zahlreichen Biegungen und Knicken dahin, manchmal nach außen, um einer sperrigen Installation auszuweichen, und manchmal nach innen, aus genau dem gleichen Grund.
    Und obwohl Gatineau überzeugt war, daß er in der Zwischenzeit alle Markierungen an den Wänden kannte, so gab es doch einige Schilder, die ihm rätselhaft geblieben waren. Trotz häufiger Anfragen und Bitten an die Schiffsintelligenz Harlie verlief er sich noch immer. Wenn so etwas überhaupt möglich gewesen wäre, dann hätte er wetten können, daß der Schiffsrechner ihn mit voller Absicht durch so viele verschiedene Bereiche des Schiffes dirigierte, wie nur irgend möglich.
    Aber schließlich erreichte er die Kombüse doch noch. Zerzaust, müde, unglücklich, aber er war angekommen.
    Cookie warf ihm einen langen, nachdenklichen Blick zu und brummte: »Ahhh-ha.« Cookie war ein großgewachsener Mann. Er war breit und besaß die Statur eines Schauermanns, mit Händen so groß wie Schaufeln, und er war so sauber und gepflegt, daß er schimmerte wie eine frisch geschnittene Scheibe rohen Fleisches. Sein Gesicht glänzte rosig wie das eines Engels. Ohne weiter zu fragen, schob er Gatineau zu einem Stuhl und stellte eine Tasse heißer Schokolade vor ihn auf den Tisch. »Hier, fangen Sie damit an«, sagte er. »Es beruhigt den Magen. Sie haben das Mittagessen ausgelassen. Machen Sie das nie wieder. Heute gab es meine Spezialität. Corned beef mit Kohl. Und Sie wissen nicht, wie es im Himmel ist, mein Junge, bevor Sie nicht mein Corned beef mit Kohl probiert haben. Die meisten Köche kennen nicht den Unterschied zwischen würzen und in das Essen pinkeln. Ich schon. Sie werden sehen. Jeden Dienstag. Aber

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