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Innswich Horror (German Edition)

Innswich Horror (German Edition)

Titel: Innswich Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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letzten Fotografie weiter.
    Ich starrte runter, ohne zu blinzeln. Viele Sekunden verstrichen auf die Weise. Dann klappte ich den Ordner zu, stand auf und reichte Zalen eine Einhundertdollarnote. »Guten Tag, Mr. Zalen.«
    »Dann morgen um vier?«
    »Seien Sie versichert, dass ich hier sein werde.«
    »Mit weiteren hundert Dollar für das Lovecraft-Foto.«
    »Mit weiteren fünfundneunzig. « Ich näherte mich der Tür. »Bitte enttäuschen Sie mich nicht, Mr. Zalen.«
    Er lachte. »Die einzige Möglichkeit, das zu tun, ist, wenn ich mir den goldenen Schuss verpasse mit dem Zeug, das ich mir von dem Geld kaufe, das sie mir gegeben haben. Die Haupttodesursache bei Junkies, wissen Sie.«
    »Wenn Sie vorhaben, an einer Überdosis zu sterben, Mr. Zalen, tun Sie es bitte nicht bis morgen.« Meine Hand schloss sich um den schmutzigen Türknauf. »Aber übermorgen wäre ganz nett.«
    »Das ist die richtige Einstellung.«
    Ich trat hinaus aus dem stinkenden, nach Chemikalien riechenden Zimmer in das überaus warme Tageslicht. Zalens verwahrloste Wohnung war ebenso finster gewesen wie sein Herz.
    Seine nahezu ausgemergelte Gestalt blieb im Türrahmen stehen. »Sie gehen jetzt zurück auf Ihr Zimmer, was? Um Ihrem Hobby nachzugehen?«
    Selbst angesichts dessen, was ich gerade erworben hatte, fand ich seine Andeutung außerordentlich beleidigend. »Mr. Zalen, mein Hobby, wie Sie wissen, ist das Werk von H. P. Lovecraft.«
    »Richtig. Dann werden Sie jetzt also in der Stadt herumlaufen … um zu sehen, was Lovecraft gesehen hat.«
    »Das ist genau das, was ich vorhabe, nicht, dass es Sie das Geringste angeht. Ich werde Innswich Point aufsuchen.«
    »Da ist es jetzt verdammt langweilig, Mr. Morley. Nichts als Blockhäuser und ein Pier aus Zement.« Hatte er soeben gekichert? »Aber gehen Sie lieber nicht des Nachts dorthin.«
    Mit gerunzelter Stirn blieb ich an seiner von Moos überwucherten Eingangsstufe stehen. »Wirklich, Mr. Zalen? Werden mich sonst die Tiefen Wesen holen? Oder werden mich die Akolythen von Barnabas Marsh Dagon als Opfer darbringen?«
    »Nee, aber die Säufer und Flüchtlinge würden mit einem Kerl wie Ihnen sicher großen Spaß haben. Drogenschmuggler verkriechen sich da.«
    »Gute Freunde von Ihnen, kein Zweifel.«
    »Sie bringen es mit einem Boot hierher.« Der unansehnliche Mann kratzte sich in der Armbeuge. »Und mein Großvater hat nicht gelogen, als er Lovecraft erzählt hat, dass es unter dem alten Hafen ein Netzwerk aus Tunneln gibt. Die stammen aus dem 17. Jahrhundert. Freibeuter und Schmuggler haben sie als Unterschlupf benutzt.«
    Dies war interessant, aber das ließ ich mir nicht anmerken.
    »Und wenn Sie einen richtigen Leckerbissen wollen, gehen Sie die Hauptstraße in Richtung Norden weiter und sehen sich Marys Haus an«, fuhr er höhnisch fort. »Das ist ein echtes Stück aus dem Leben. Es ist bloß einen Wurf von dem der Onderdonks entfernt.«
    Unwillkürlich zuckte ich zusammen und ließ ihn so mein Unbehagen spüren, aber auf einmal war ich neugierig darauf, wie Mary ihr anstrengendes Leben mit so vielen Kindern bestritt, die sie ohne Hilfe eines Mannes großzog. »Die Onderdonks«, wiederholte ich. »Oh, der Stand am Straßenrand, den ich gesehen habe?«
    »Ja. Und kosten Sie das Barbecue.« Dieses Mal war ich mir nicht sicher, wie ich seinen streitlustigen Tonfall zu deuten hatte.
    Ich war fest entschlossen zu gehen; ich würde keine weitere Belästigung zulassen, aber als ich losging, fügte er hinzu: »Und Sie sollten das Buch ein wenig genauer lesen.«
    Ich drehte mich auf dem aufgerissenen Gehweg um. »Sie meinen doch gewiss nicht Schatten über Innsmouth ?«
    »Was denken Sie denn?«
    »Ich habe es Dutzende von Malen gelesen, Mr. Zalen, sehr aufmerksam. Ich kann wahrscheinlich die meisten der 25 000 Wörter auswendig wiedergeben. Worauf wollen Sie also hinaus?«
    Die Sonne beleuchtete die rauen Gesichtszüge dieses durch und durch verdorbenen Mannes. »In der Geschichte, was passiert da mit Außenseitern, die zu viel herumschnüffeln, Mr. Morley?«
    Ich ging weiter und war beinahe amüsiert über diesen letzten billigen Versuch, melodramatisch zu wirken.
    »Und heute Abend«, rief er mir nach, »wenn Sie Mary für ein paar Dollar ficken, richten Sie ihr aus, dass sie der Vater ihres dritten oder vierten Kindes grüßen lässt …«
    Damit war meine Belustigung dahin. Dieser Mann war unausstehlich, und vermutlich wirkte er effektiver auf meine Psyche ein, als ich es mir selbst

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