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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch]. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Watson
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Haifischschnauze der Flugmaschine in die Höhlenöffnung und in die
Brust des Symbiontenpatriarchen. Der Aufprall schleuderte das schwere Ungeheuer
rückwärts in den Tunnel, zusammen mit der Flugmaschine und ihrem
Kamikazepiloten.
    Dann
explodierte das Jetbike, und reinigende Flammen schossen aus der Höhlenöffnung.
    »Yald! Yald!«
Jaqs Gruppe hatte das Gebiet der Felssäulen beinahe hinter sich, als sich ein
Hybride auf die jüngere der beiden Frauen aus Shandabar stürzte und sie aus dem
Sattel riss. Er warf sich über sie, als sie krei schend und zappelnd am Boden
lag. Auch der Hybride stieß wieherndes Geschrei aus. Er machte keine Anstalten,
dem Reittier nachzusetzen, das mit den anderen weitergaloppierte.
    »Nicht
anhalten!«, brüllte Lex, der über die Schulter zurückblickte, denn Rakel hatte
ihr Reittier zügeln wollen — was die ältere Begleiterin der Flüchtlingsfrau
bereits tat. »Tempo halten! Yald, Yald!« Die ältere Frau wendete ihr Reittier
und kehrte um.
    »Helft uns!«,
kam ihr flehentlicher Ruf.
    Keine Hilfe
war möglich, außer auf Kosten einer Verzögerung.
    Aber eine
Verzögerung ihres Abmarschs aus dem Bereich der Einsiedelei konnte sie leicht
um den Vorteil der Tarnung bringen, den die beiden Frauen ihnen verschafft
hatten. Man musste beten, dass genug Kämpfer einander zwischen den Steinsäulen
töteten oder kampfunfähig machten, damit es zu keiner wirkungsvollen Verfolgung
kommen würde.
    Der Hybride
schrie weiter unverständliches Zeug, als ob er es wäre, der zu Boden geworfen
worden war. Der Tod des Patriarchen musste wie ein psychotischer Wirbelsturm
durch die Köpfe der Brut toben und jedes verständliche Verhalten auflösen.
    Vielleicht
gelang es der stämmigen Frau, den Hybriden zu erstechen und ihre Freundin zu
befreien.

 
    14
    KUMMER
     
     
    O bwohl die
große Sonne den Zenit längst überschritten hatte, nahmen Hitze und Strahlung
weiter zu — wie eine weitere Kurbelumdrehung an einer Streckbank schließlich
die Knochen aus den Gelenkpfannen riss und den Gefolterten durch unerträgliche
Qual in den Wahnsinn trieb.
    Der steinige
Boden in diesem Teil der Wüste glich einer riesigen heißen Herdplatte,
schmerzhaft sogar für die dreizehigen schwieligen Füße der Kameloparden. Sie hatten
keine andere Wahl, als weiterzugehen. Um den Schmerz für kurze Zeit zu lindern,
durfte kein Fuß länger als unbedingt nötig den Boden berühren.
    Der Geruch von
versengtem Fell begleitete die Kameloparden.
    Ihre Reiter
kauerten zusammengesunken und wie tot in den Sätteln.
    Nur noch
wenige Flüchtlinge waren zu sehen, auch sie alle beritten. Wenn man in die Glut
blinzelte, waren weit und breit keine Fahrzeuge zu sehen, nicht einmal als Luftspiegelungen.
In der von Hitzewellen zitternden Luft konnte man sogar Spiegelungen von sich
selbst ausmachen. Die Realität schien zu schmelzen.
    Wie viele
Flüchtlinge waren inzwischen umgekommen? Es musste eine erschreckend hohe Zahl
sein. Jaq und seine Gefährten hatten inzwischen zur Vorhut aufgeschlossen.
Niemand unter den weit verstreut über die steinige Ebene ziehenden Reisenden
schenkte ihnen Beachteng; niemand vermutete in ihnen Bewahrer besonderer
Kenntnisse.
    Diese
ungezählten toten Flüchtlinge aus Shandabar würden bald nur ein Bruchteil der
globalen Opferzahl ausmachen — obwohl niemand am Leben bleiben würde, um ihre
Zahl festzustellen.
    Aus den im
Hitzeflimmern verschwimmenden Formen weiter voraus lösten sich die Umrisse
einer verlassenen Stadt. Schattige Ecken und Winkel ließen sich von den im
grellen Licht liegenden Dächern unterscheiden.
    Die
Kameloparden trotteten lebhafter.
    Die
vermeintliche Stadt erwies sich als ein niedriges Plateau, das in große Blöcke
zerklüftet war, durchschnitten von breiten Felstälern und langen, schmalen
Rissen und Schluchten. Seit Jahrmillionen hatte sandbeladener Wind die Felsen
bearbeitet, hatte Höhlen, Spalten und Gassen ausgehöhlt und steinerne Brücken
herausgearbeitet. Hier endlich war das Labyrinth. Es erstreckte sich über
Dutzende Quadratkilometer.
    Knochentrocken
war es. Steintrocken. Trocken wie der Tod.
    In einer
schattigen Höhle, deren Größe ihrer ganzen früheren Villa kaum nachstand,
fanden sie vorübergehend Zuflucht vor der direkten Sonneneinstrahlung. Im Innern
der Höhle musste es zehn Grad kühler sein als draußen. Oder wenigstens zehn
Grad unter der Röstschwelle. Unter gewöhnlichen Umständen hätte man die Höhle
als Backofen bezeichnet. Sie mussten etwas trinken

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