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Ins offene Messer

Ins offene Messer

Titel: Ins offene Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Baker
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dienen.»
    «Gut», sagte er. «Ich hatte deswegen so was wie einen Alptraum.»
    «Hast du von mir geträumt?»
    «Ich möchte nicht, daß du dir was einbildest.»
    «Aber du willst doch mit mir schlafen?»
    «Mein Gott», sagte er. «Sie hat auch noch ein schmutziges Mundwerk.»
    Geordie kehrte in die Wohnung zurück und öffnete eine Dose Hundefutter.
    «Ich hab nichts dagegen, eine Rolle zu spielen», sagte sie.
    «Ich muß jetzt Schluß machen», sagte Sam. «Wir können später noch über die Rollenverteilung reden.» Er legte auf.
    «Wer war das?» fragte Geordie.
    «Hör zu», sagte Sam. «Es ist etwas dazwischengekommen. Wegen heute abend. Willst du den Abend frei haben?»
    «Wär nicht schlecht», sagte Geordie. «Wer war das gerade am Telefon?»
    «Ich dachte nur, du weißt schon, wenn du morgen abend allein arbeitest, dann könntest du heute abend vielleicht frei nehmen und dich ein bißchen entspannen. Mit deiner neuen Anlage herumspielen.»
    «Es war die Blondine», sagte Geordie. «Hast du das gehört, Barney?»
    «Du meinst am Telefon?» sagte Sam. «Ja, das war Jane Deacon. Nichts weiter Wichtiges.»
    «Werden Sie mit ihr schlafen?» fragte Geordie.
    «Verdammt, Geordie, ja. Ich werde mit ihr schlafen. Ist das in Ordnung? Von dir aus okay? Du hast keine Einwände?»
    «Von mir aus», sagte Geordie und schaute zu ihm auf. «Was dagegen, wenn ich zusehe?»
    «Himmel», sagte Sam. «Der Junge ist lüstern.»
    «Lüstan?» wiederholte Geordie, ging zur Tür und wieder nach oben. «Wie schreibt man das?»
     



Kapitel 55
     
    «Eine Gebrauchsanweisung gibt’s nicht?» fragte Bob Blackburn. «Weisungen?»
    «Ja, wo drinsteht, wie man das Ding zusammenbaut, was wohin gehört?»
    «Nee. Das ist alles, was wir haben. Sie hat nichts von irgendwelchen Weisungen gesagt.»
    «Okay, wir können’s ja versuchen», sagte Blackburn. Sie stellten die einzelnen Komponenten auf den Boden von Geordies Wohnung.
    Boxen richtig angeschlossen, aber das Kabel zwischen Tapedeck und Verstärker schien zu fehlen.
    «Heißt das, es funktioniert nicht?» fragte Geordie.
    «Du brauchst einen DIN-Stecker, um die Geräte zu verbinden», erklärte Blackburn. «Wahrscheinlich kriegst du einen in der Stadt.»
    «Okay», sagte Geordie. «Ich gehe und besorge einen.» Er nahm Barney mit, ging in die Stadt und kaufte, was er brauchte. Als er zurückkam, hatte Blackburn die Anlage bis auf das fehlende Kabel aufgebaut. Das holte er jetzt nach, und Geordie schob Sams Kopie von Blonde on Blonde in den Recorder. Es funktionierte bestens, und Geordie drehte die Lautstärke ordentlich hoch.
    «Es gibt da ein Stück, das ich für Sam aufschreiben möchte», sagte Geordie. «Es heißt Jus’ Like a Woman, ein paar Zeilen davon. Soll so was wie ein Geschenk für ihn sein.»
    Blackburn zeigte ihm, wie man den schnellen Vorlauf und Rückspulen bediente, und dann setzte Geordie sich mit Bleistift und Papier hin und spielte das Ende des Stücks wieder und wieder ab, kratzte sich gelegentlich am Kopf, während er an der Schreibweise eines Wortes arbeitete. Als er fertig war, unterschrieb er mit «Geordie» und brachte es nach unten, legte es auf Sams Kopfkissen.
     
    «Kennen Sie sich mit Sex aus?» fragte er Blackburn.
    «Wie meinst du das?»
    «Zum Beispiel», sagte Geordie, «wenn zwei Typen die gleiche Frau lieben, dann kann sie doch nur einer haben, stimmt’s?»
    «Ja. Normalerweise», sagte Blackburn. «So machen wir’s im Westen. Manche Kulturen handhaben das jedoch anders.»
    «Was denn? So was wie teilen?»
    «Ja. Es gibt polygame Stämme und Kulturen.»
    «Polyworte verstehe ich nicht», sagte Geordie. «Also, wenn es um Sie und mich ging, und da wäre diese Frau, in die wir beide verliebt sind, aber sie würde mich mögen, was würden Sie dann denken?»
    «Sind wir Freunde, ich meine, in dieser hypothetischen Situation?»
    «Hypo was?»
    «Hypothetisch. Ich und du und diese Frau, diese Situation existiert nicht, du erfindest sie nur. Das ist nicht wirklich, es ist hypothetisch.»
    «Ja», sagte Geordie ein wenig unsicher. «Wir sind Freunde.»
    «Dann würde ich mit dir drüber reden», sagte Blackburn. «Sagen, was ich denke, mal sehen, ob ich dich dazu bringen kann zurückzutreten. Normalerweise hält eine Freundschaft so eine Situation nicht aus. Wahrscheinlich würden wir uns am Ende schlagen.»
    «Und wer gewinnt, der kriegt die Frau?»
    «Nicht unbedingt. Vielleicht hat am Ende keiner von beiden die Frau. Es würde an ihr

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