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Insel der Haie

Insel der Haie

Titel: Insel der Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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langsam und vorsichtig wie Justus. Vor ihnen im Meer ragte die Unterwasserküste der Insel steil in die Tiefe. Im schwachen Mondschein schien sie glatt wie ein riesiger Felsen. Dieser Felsen war etwa zwanzig Meter lang und über und über mit Muscheln bewachsen, zwischen denen sich Seegräser und einige Korallen angesiedelt hatten. Die drei ??? schwammen ihn einmal der Länge nach ab. Doch obwohl Justus genau hinsah, ließ sich nicht die geringste Spur einer Höhlenöffnung erkennen. Dunkel und abweisend lag das Riff im Wasser, wie eine Wand. Es war auch keine Strömung zu spüren.

    Das Seil ruckte einmal. Justus sah auf. Peter deutete mit dem Finger nach oben. Er wollte offensichtlich an die Oberfläche, um seinen Freunden etwas zu sagen. Die drei ??? tauchten auf.
    »Das geht um einiges tiefer runter, als ich gedacht hätte«, flüsterte Bob, kaum dass sie die Wasseroberfläche durchbrochen hatten.
    »Ja«, nickte Justus. »Es ist wirklich merkwürdig, dass die Insel auf der einen Seite so flach ist und auf der anderen Seite wie ein steiler Felsen ins Meer ragt.«
    »Genau, Freunde, darum geht es«, sagte Peter. »Es geht da verdammt tief runter. Tiefer, als wir alle drei es zusammen schaffen werden. Deswegen schlage ich vor, dass ich es erst einmal alleine versuche. Ich bin der beste Schwimmer von uns. Einer alleine ist schneller und wendiger. Außerdem nehme ich das Seil mit, sodass ihr mich hochziehen könnt, wenn es eng wird.«
    Justus wollte gerade antworten, als sein Blick von etwas abgelenkt wurde. Verwirrt drehte er den Kopf. Was war das? Irgendetwas an seinem Wahrnehmungshorizont hatte sich verändert. Aber was? Hinter ihm lag das Meer, ruhig und glatt und vom Mond beschienen. Vor ihm lag die Insel. Er sah genauer hin. War da etwas? Im selben Moment geschah es wieder. Justus zuckte zusammen. Hinter den Muschelklippen blitzte ein Licht auf. Kurz und hell, als hätte jemand eine Lampe angemacht. Und fast genau im selben Moment hörte er ein dunkles Dröhnen, das aus der Tiefe unter ihnen zu kommen schien. Ein leises Grollen, das sich wie ein einzelner Donnerschlag unter ihnen im Meer ausbreitete, um dann leise in der Ferne zu verschwinden. Auch Bob und Petern hatte das Grollen wahrgenommen.
    »Was war das?«, keuchte Bob ängstlich.
    Justus zog ihn am Arm. »Das war zu tief, als dass wir ohne Sauerstoffgeräte bis dort tauchen könnten«, sagte er leise. »Aber das ist auch gar nicht nötig. Freunde, ich fürchte, wir haben bei unserer Suche auf der Insel etwas Entscheidendes übersehen.«

Felsentor
    »Dort hat eben ein Licht geblitzt! Und zwar ganz eindeutig!« Justus deutete zum Steinkreis in der Mitte des winzigen Eilands. »Da! Und zwar unmittelbar, bevor es gedonnert hat.«
    »Dort hat eben was?« Bob trat langsam Wasser und sah Justus erstaunt an.
    »Aber auf der Insel ist niemand«, sagte Peter. »Und wir haben auch kein Boot gehört oder gesehen. Wir hätten bemerkt, wenn sich jemand genähert hätte.«
    Justus schwamm schon wieder zurück zum Sandstrand. »Ja, wenn jemand von außerhalb der Insel gekommen wäre. Aber das war eben nicht der Fall.«
    »Moment!« Peter kraulte seinem Freund hinterher. »Dann müsste sich jemand auf der Insel versteckt gehalten haben. Aber genau das haben wir doch ausgeschlossen.«
    Justus biss sich betrübt auf die Unterlippe. »Ich weiß, aber es sieht so aus, als hätten wir uns geirrt.«
    Die drei ??? erreichten das flache Sandufer. »Aber wo soll sich denn jemand versteckt haben?« Bob streifte seine Schwimmflossen ab.
    »So wie es aussieht, kommt dazu nur ein Ort in Frage.« Justus trocknete sich schnell ab und schlüpfte in Hose und Socken. »Im Übrigen scheint das Unterwassergrollen ja auch zu belegen, dass es hier irgendetwas Unterirdisches geben muss.«

    »Ist dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass du immer ich sagst, wenn du eine deiner genialen Ideen verkündest – und immer wir , wenn es darum geht, einen Irrtum einzugestehen?« Peter sah seinen Freund mit blitzenden Augen an. »Ich mache mir sehr große Sorgen um meinen Vater. Ich wollte gerade tauchen, um nach dieser Höhle zu suchen, da holst du uns alle wieder an Land. Das kommt mir ein bisschen wie Zeitverschwendung vor!«
    »Unter Wasser wärst du auf dich alleine gestellt gewesen«, antwortete Justus ruhig. »Hier an Land sind wir zu dritt und viel beweglicher. Ich glaube, das wiegt den möglichen Zeitverlust wieder auf.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, schulterte der Anführer der drei ???

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