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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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letzten Artikel überflog.
    »O nein, Sir. Sie sollten hier noch nich mal vorbeifahren und ganz bestimmt nich reingehn. Und dann wünsch ich wirklich mit ganzem Herzen, Gouv'nör, dass Sie nie ins Krankenhaus müssen. Ich bete täglich, dass Sie Gesundheit und Segen ham.«
    »Was?« Der Gouverneur, war gerade bei den Ratschlägen angelangt, die Trooper Truth an ihn persönlich gerichtet hatte. »Was für ein Regen?«
    »Ich weiß nich genau«, sagte Moses verunsichert. Crimm nahm an, der arme Mann stehe noch unter schweren Beruhigungsmitteln.
    »Hören Sie.« Crimm kam zum Grund seines Anrufs. »Man hat mich von diesem schrecklichen Anschlag auf Sie unterrichtet, und ich wollte mich persönlich davon überzeugen, wie es Ihnen geht. Sie sollen wissen, dass ich großes Interesse an Ihrem Zustand habe und dass für Ihre Sicherheit auch gesorgt sein wird, wenn Sie das Krankenhaus verlassen.«
    »Das wolln Sie für mich tun?« Moses' Stimme wurde noch etwas lauter, als im Hintergrund ein Tablett auf den Boden fiel.
    »Natürlich will ich! Sie sind ein Bürger Virginias, und ich habe einen Eid geschworen, dass ich mich um jeden Bürger in diesem unserem Commonwealth kümmern werde, der so gar nicht common, sondern ganz außergewöhnlich und großartig ist. Wann also werden Si e entlassen?«
    Der Gouverneur beobachtete, wie der gut erzogene Trooper Brazil durch das Eingangstor fuhr und seinen zivilen Caprice vor der Villa parkte. Crimm wusste nicht mehr genau, ob er den jungen Mann an diesem Morgen bestellt hatte, meinte sich aber vage zu erinnern, es habe etwas mit Regina zu tun, und das war eine große Erleichterung für ihn. Regina brauchte etwas, was sie beschäftigte, und der Gouverneur brauchte jemanden, um Moses Custer zu beschützen.
    »Ich glaube, ich kann gehen, bevor der Tach rum is, wenn die Schwester hier mir nich den Hals bricht oder die falsche Medizin gibt«, sagte Moses. »Ich bin echt platt, dass ich mit den Gouv'nör selbst sprechen kann! Eben werd ich noch verprügelt, und all meine Kürbisse sind wech, und dann is der Gouv'nör persönlich an Telefon und sacht, ich werd beschützt. Und der Gouv'nör persönlich sacht, es tut ihm Leid, was passiert is, obwohl's nich seine Schuld is, und dass ich kein' Ärger krich, weil doch all meine Kürbisse den Fluß verstopft ham.«
    »Natürlich bekommen Sie keinen Ärger«, sagte der Gouverneur, während er beobachtete, wie Andy aus dem Auto stieg und Regina in Safarikleidung die Vordertreppe herunterkam.
    »Übrigens«, sagte der Gouverneur, der das Gespräch möglichst schnell beenden und Punkte bei der Presse sammeln wollte, »am Samstag werden Sie von mir im Hubschrauber abgeholt und beim Rennen der Winston Series in meiner Zuschauerloge sitzen. Und ein State Trooper namens Andy Brazil wird Sie vom Krankenhaus abholen und sicher nach Hause bringen.«
    »Lieber Gott im Himmel!« Moses war überrascht und überglücklich. »Ich war noch nie beim echten NASCAR-
    Rennen, nich einmal in meinem Leben. Haben Sie eine Ahnung, wie schwer es is, Karten zu bekommen oder einen Parkplatz zu finden? Ich muss in Wunderland aufgewacht sein!«
    Auf dem Weg in sein Büro dachte Crimm über Miniaturpferde nach und wie es wohl sein würde, ständig von ihnen geführt zu werden. Er gelangte zu dem Schluss, dass er sich wohl damit abfinden müsse. Sein Augenlicht wurde von Tag zu Tag schwächer. Heute Morgen hatte er sich beispielsweise mit beiden Händen am Geländer festhalten müssen, als er die Wendeltreppe hinabstieg. Dann hatte er sich wieder in den Windsorstuhl im Empfangsraum für Damen gesetzt und zwei Spiegeleier mit einem Streifen Frühstücksspeck verlangt. Als niemand antwortete, war er aufgestanden und durch die Eingangshalle ins Herrenzimmer gegangen und hatte es erneut versucht. Schließlich war er im Fahrstuhl gelandet, wo Pony ihn kurze Zeit später gefunden hatte, als er frische Bettwäsche in den zweiten Stock bringen wollte.
    »Wo bin ich?«, hatte der Gouverneur verwirrt gefragt, während Pony ihn ins Frühstückszimmer der Familie führte.
    »Setzen Sie sich, Gouverneur«, hatte Pony gesagt, einen Stuhl herbeigezogen und dem Gouverneur eine Serviette in den Schoß gelegt. »Haben Sie gut geschlafen, Sir?«
    »Ich nicht«, hatte Regina geantwortet und noch mehr Butter auf ihren Berg Haferbrei gehäuft. »Ich habe immer wieder denselben Alptraum.«
    Da niemand am Tisch auch nur ein Fünkchen Interesse an ihrem Traum zu haben schien, hatte sie beschlossen, ihn

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