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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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ich hab immer gedacht, das liegt an meiner Hautfarbe.«
    »Viele Leute sind einfach unhöflich und zu sehr mit sich selbst beschäftigt«, sagte Andy.
    »Ja, das is wohl so«, sagte Hooter. Sie schien sich nun völlig beruhigt zu haben und auch ganz wach zu sein. »Aber er hat wirklich mit sein' Geld geprotzt«, fügte sie hinzu, wieder auf Macovich kommend. »Sie müssen wissen, es war nämlich ganz schön verraucht in dem Schuppen, aber er hat ständig mit sein' Geld rumgewedelt, und ich könnt 'ne Menge Zwanziger sehn und tät sogar schwörn, dass ein Hunderter dabei war. So was hab ich in meine Spur am Mauthäuschen noch nie gesehen, und ich hab auch mein ganzes Leben noch kein' gehabt.«
    Also gab Macovich diesem Cat tatsächlich Flugstunden und erhielt dafür wahrscheinlich hundert Dollar auf die Hand. Es war anzunehmen, dass Macovich den Unterricht nachts erteilte oder zu Zeiten, wo sich niemand im Hangar der State Police aufhielt. Andy ging in die Küche und blickte auf die Uhr. Kurz nach ein Uhr nachts. Er zog sich Zivilkleidung an, nahm seine Pistole und ein Funksprechgerät und ging zu seinem Auto.
    Als er am Flughafen ankam, war es genauso, wie er erwartet hatte. Der Bell 430 war nicht im Hangar, und überall auf dem Hallenvorfeld lagen Salem-Light-Kippen, sogar in der Nähe des Tankwagens. Andy stellte sein Funkgerät auf die Funkfrequenz der State Police ein.
    »Vier-drei-zero-Sierra-Papa«, sprach Andy ins Gerät.
    Macovich war überrascht und verunsichert, als Andys Stimme in seinem Kopfhörer ertönte, während Cat, komplett in NASCAR-Farben gekleidet, versuchte, den Hubschrauber horizontal und ruhig in einem bestimmten Muster um den nahe gelegenen Chesterfield-Flughafen zu fliegen.
    »Dreißig-Sierra-Papa«, antwortete Macovich und versuchte, unbekümmert und beschäftigt zu klingen.
    »Wer ruft uns?«, wollte Cat wissen.
    »Bleib dran«, sagte Macovich zu Andy. »Es ist der Tower«, informierte Macovich seinen Flugschüler über Bordfunk, denn er wollte unbedingt vermeiden, dass ihre Privatunterhaltung wieder über den allgemeinen Funkverkehr ausgestrahlt wurde.
    »Lass mich mit ihn' reden«, sagte Cat und verpasste den Anflug. »Ich muss das mit'n Funk auch üben.«
    »Nicht jetzt«, sagte Macovich in sein Mikrofon. »Du musst durchstarten, denn du bist viel zu hoch für die Position, und ich kann mir gut vorstellen, dass der Tower eine Beschwerde über dich und deine Flugkünste gekricht hat, also lässt du mich jetzt besser mit den' reden und nimmst deine Kopfhörer 'ne Minute ab, denn was immer die im Tower loswerden wollen, es wird bestimmt nich nett sein, das kann ich dir flüstern! Komm nicht zu nahe an den verdammten Zaun! Zieh die Kiste hoch auf 800 Fuß und dann flieg sie einfach gradeaus, während ich mich um diese Sache hier kümmer!«
    Cat nahm seine Kopfhörer ab und blinzelte durch seine Oakley-Sonnenbrille, die es ihm erschwerte, die dunklen Umrisse einer vor ihnen liegenden Baumgruppe zu erkennen.
    »Dreißig-Sierra-Papa«, wandte sich Macovich an Andy. »Ich bin gerade beschäftigt.«
    »Roger. Das ist mir schon klar«, kam Andys Stimme zurück, und sein Ton ließ erkennen, dass er genau wusste, was Macovich tat. »Dein Schüler ist Gefahrengut«, Andy benutzte den Jargon der Luftfahrt.
    »Was meinst du?« Macovich war äußerst beunruhigt und riss am Steuerknüppel, um den Baumkronen auszuweichen, ein Reflex, der ihm nicht mehr bewusst wurde, denn er musste ständig um den Knüppel kämpfen, wenn er diesem NASCAR-Idioten Stunden gab. Denn obwohl Macovich sich geschworen hatte, nicht mehr den Fluglehrer für diesen Volltrottel zu geben, hatten ihn seine Kontoauszüge davon überzeugt, sich weiterhin dieser Tortur auszusetzen.
    »Sag deinem Schüler einfach, dass der Tower von dir verlangt, sofort zurückzukommen«, befahl Andy.
    »Roger«, erwiderte Macovich widerstrebend, tippte auf Cats Kopfhörer und gab ihm zu verstehen, er solle ihn wieder aufsetzen.
    »Wir haben ein Problem«, sagte Macovich. »Das is meine Kiste.
    Also nimm gefälligst Hände und Füße von der Steuerung. Wir ham Riesenärger mit der Luftfahrtbehörde. Ich muss mich jetzt drum kümmern, sonst kriegen wir Schwierigkeiten und Flugverbot.«
    »Scheiße!«, rief Cat. »Das Rennen! Da gibt's besser keine Probleme! Der Rennfahrer, für den ich arbeiten tu, is dann stinksauer, und er is mit dem Gouv'nör befreunde t und mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, und er sorch dafür, dass sie dich

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