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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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er.
    »Schnauze!«, brüllte Trader angewidert.
    »Schnauze wer?«, fragte der Reverend, der froh war, ein bisschen Ablenkung zu haben.
    »Der beschissene Pirat. Dem seine Schnauze stecken wir ins Klo und spülen sein verdammtes Gehirn runter!«
    »Genau, was weiß ich, vielleicht hast du ja mein' Hund platt gemacht?«, rief Slim in Traders Richtung.
    »Erstens«, kam Traders Stimme kalt aus der Dunkelheit zurück, »ist es höchst unwahrscheinlich, dass ich mich jemals in dein verkommenes Viertel verirrt hab. Bestimmt bist du in irgendeinem Wohnsilo aufgewachsen, hast kostenlosen Armenfraß gegessen und bist in geklauten Turnschuhen rumgelaufen.«
    »Sach noch einmal so 'n Scheiß über mich«, drohte Slim Jim, »und ich komm rüber und hau dir eins auf die Rübe, bevor ich sie ins Klo steck und deine Seele in die Scheiße spül, wo sie hingehört!«
    »Bitte!«, protestierte der Reverend. »Brüder, wir sollten lieber um Vergebung beten, Frieden suchen und un s bemühen, unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst!«
    »Hab mich nie geliebt«, gab Snitch verdrossen zurück.
    »Ich auch nich«, sagte Slim Jim traurig. »Als sie mein' Hund vor mein' Augen zu Brei gefahren ham, hab ich aufgehört, mich zu lieben, und beschlossen, nie wieder was zu lieben, weil nämlich, wenn du was liebst, denn passiert so was.«
    »Du sachst es«, stimmte ihm Stick zu.
    Possum war allein im Wohnmobil, denn Smoke und der Rest der Straßenpiraten fuhren in der Gegend herum. Possum hatte vorgeschützt, letzte Arbeiten an der Jolly-Goodwrench-Flagge vornehmen zu wollen, um bei Popeye bleiben zu können.
    »Sie haben Post!«, verkündete sein Computer plötzlich.
    Possums Adrenalinspiegel schoss in die Höhe. Meist erhielt er E-Mails von anderen Piraten, doch die waren zu dieser späten Stunde in der Regel betrunken, bekifft oder nicht am Computer. Possum stand auf, setzte sich auf die Holzkiste und öffnete mit einem Mausklick seine Mailbox. Aufgeregt und nervös sah er, dass der Absender Trooper Truth war:
    Lieber Anonymus, Sie müssen ein guter Mensch sein, denn Sie haben mich mit vielen wertvollen Informationen versorgt. Ich hatte gehofft, von Ihnen zu hören, doch da das nicht geschehen ist, nehme ich jetzt selbst Verbindung zu Ihnen auf. Es wird Sie freuen zu hören, dass Captain Bonny (alias Major Trader) verhaftet wurde und sich nun im Gefängnis befindet. Ich habe mein Versprechen gehalten, nun müssen Sie Ihren Teil der Vereinbarung einlösen.
    Was ist mit dem großen Plan, in dem Popeye eine Rolle spielt? Und woher weiß ich, dass Sie mir die Wahrheit sagen?
    Ich würde gerne glauben, dass Sie niemandem Schaden zufügen möchten. Wo können wir uns treffen, um alle diese Fragen zu klären, und wie können wir Popeye retten?
    Trooper Trut h Possum saß für einen Augenblick still da, aufgeregt und verängstigt zugleich. Wenn er Smoke und den Straßenpiraten eine Falle stellte und etwas schief ging, dann wären er und Popeye mit Sicherheit tot. Possum streichelte Popeye, die gerade auf seinen Schoß gesprungen war und Trooper Truths E-Mail zu lesen schien, obwohl Possum wusste, dass das unmöglich war. Kein Hund konnte lesen. Selbst die meisten Menschen, die Possum kannte, konnten nicht lesen, auch die Straßenpiraten nicht. Sogar Smoke und seine gemeingefährliche Freundin hatten Schwierigkeiten mit dem Lesen und bezogen ihre Informationen entweder von Possum oder aus den Fernsehnachrichten.
    »Was mach ich bloß, Popeye?«, flüsterte Possum.
    Popeye schnappte mit ihren Zähnen einen Bleistift und begann auf die Tastatur zu hacken. Possum beobachtete voll ungläubigen Staunens, wie drei Wörter auf dem Bildschirm erschienen: JUST DO IT.
    »Wieso hast du mir nich gezeigt, dass du lesen und schreiben kannst? Und du kennst sogar die NikeWerbung!«, flüsterte Possum und umarmte Popeye.
    Popeye leckte seinen Hals. Oh, bitte rette mich, bat sie stumm.
    »Was soll ich nu tun?«, fragte Possum erneut, währen d die drei Wörter auf dem Bildschirm wie Blaulichter zu pulsieren schienen, die ihm zu Hilfe eilen wollten.
    Popeye sprang von seinem Schoß aufs Bett und begann, an der Jolly-Goodwrerich-Flagge zu kratzen.
    »Glaubst du wirklich, das klappt?«, fragte Possum sie. »Ich mein, das hab ich auch gedacht. Woher weißt du, dass ich die Flagge deshalb gemacht hab? Und was, wenn's nich klappt, Popeye? Was, wenn's damit endet, dass Smoke uns alle umlegt?«
    Popeye rollte sich auf der Flagge zusammen und schlief ein, so als wollte sie

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