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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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eine Panne, deshalb müssen Sie so schnell wie möglich herkommen und mich abholen. Ich habe ein paar Brüder dabei, Sie müssten also Platz haben für - warten Sie - sechs Leute, mich eingeschlossen.«
    »Ach je, das wird ganz schön eng«, sagte Barbie, während Hooter die Klettverschlüsse ihrer Astronautenstiefel aufriss und wieder verschloss. Sie war happy über ihr schickes Outfit und malte sich aus, wie sie von der Privatloge des Gouverneurs aus das Rennen beobachten würde.
    Hooter fragte sich, ob wohl auch der große, dreiste Trooper Macovich auftauchen würde, nahm es aber stark an. Schließlich gab er ja immer damit an, wie wichtig sein Job war. An dem Abend, als sie mit ihm aus gewesen war, hatte es ständig Gov' hier und Gov' da geheißen, und Hooter spürte einen Hauch von Reue. Sicherlich, Macovich war frech und dachte immer nur an das eine, auch wenn er ständig vom Gouverneur redete und von der großen Villa am Capitol Square, in der er so wichtige Aufgaben hatte und jeden im Billard besiegte, aber Hooter war einsam.
    »Ich sach dir, Liebste, vielleicht bin ich ja zu streng mit ihm gewesen«, sagte Hooter mit einem Seufzer, während Barbie die nächste Tankstelle ansteuerte und wendete. »Irgendwie hoff ich ja, dass er heute Abend da is. Was meinst du, wie findet er meine Klamotten?«
    »Ich finde, du siehst klasse aus«, versicherte ihr Barbie, die sich im Augenblick allerdings fragte, ob sie rechtzeitig zum Rennen eintreffen würden, wenn überhaupt.
    Der Anruf des Reverend war überraschend und höchst ungewöhnlich, dachte Barbie, während sie tiefer in das heruntergekommene Viertel im Nordwesten der Innenstadt hineinfuhr, wo sie gegenüber dem Stadtgefängnis auf dem Parkplatz hinter dem Jugendgericht parken wollte, wie der Reverend es ihr aufgetragen hatte. Seine Brüder und er wollten sich in einem kleinen Baumbestand verbergen und herauskommen, sobald sie ihren Minivan erblickten. Dann sollte sie losfahren und keine weiteren Fragen stellen.
    »Vielleicht solltest du den Trooper anrufen und ihm sagen, dass wir ein bisschen später kommen«, schlug Barbie mit wachsender Unruhe vor. »Und bitte ihn doch auch, dass er uns die Plätze in der Loge des Gouverneurs freihält.«
    »Wieso später?«, rief Hooter, denn sie hatte nicht auf das Gespräch geachtet, das Barbie vor ein paar Minuten über das Handy geführt hatte. »Meine Liebe, wir könn' nich zu spät kommen! Oje, wir sind spät, wir kriegen nich mit, wie all die Rennfahrer aus ihr'n Wohnwagen kommen und in ihre Autos steigen! Dann gibt's auch kein Bild von dir mit kei'm von den'! Die Chance gibt's nur einmal im Leben, wir könn' nich zu spät komm'!«
    Als Barbie Gas gab, bemerkte Hooter einen großen bunten Hubschrauber, der in der Nähe des Medical College in der Luft schwebte.
    »Oh, guck mal den Hubschrauber!« Hooter beugte sich vor, um ihn besser zu sehen. »Das wäre doch der Knaller, Mädel, was? In ein' Hubschrauber zu fliegen? Das muss irgendein armer Hund sein, den sie zur Notaufnahme bringen, aber ich hab noch nie ein' Rettungshubschrauber in solchen Farben gesehen.«
    »Oh, Herr im Himmel«, rief Barbie aus und wäre dabei fast von der Straße abgekommen. »Das sind Donny Bretts Farben! Und sieh nur, da ist seine Nummer auf der Tür, die 11. O lieber Gott, er muss schon einen Unfall gehabt haben!«
    »Aber das Rennen hat noch nich mal angefangen«, gab Hooter zu bedenken. »Vielleicht hat er ja 'n Herzinfarkt oder so. Weißt du, der muss ja mächtig unter Druck sein, weil er doch das letzte Mal, als er hier war, nur Achtzehnter geworden is.«

EINUNDDREISSIG
    Andy und Hammer standen unter erheblich größerem Druck als Donny Brett. Trotz der Zuversicht, die er zur Schau trug, und der Behauptung, er wisse genau, wie er Smoke zu behandeln habe, hatte Andy in Wirklichkeit keine Ahnung, was ihn erwartete. Außerdem verrutschte seine Perücke ständig unter dem Kopfhörer, den er trug, und bald war es auch zu dunkel, um seine Ray-Ban aufzubehalten. Er hielt den Hubschrauber im Schwebeflug und drehte die Nase der Maschine herum, als er Smoke, eine zierliche Frau mit kurzem, platinblondem Haar und zwei der Straßenpiraten erblickte, die vor dem Zaun um den Landeplatz der Medizinischen Hochschule aus einem schwarzen Land Cruiser kletterten. Die Gangster waren in NASCAR-Farben gekleidet, und der kleinste von ihnen hielt ein kleines Bündel, das anscheinend in eine Art schwarze Flagge eingewickelt war.
    »Das muss Possum sein«, sagte

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