Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
Vom Netzwerk:
Parkplatz raste und einen Streifenwagen mit Blaulicht bemerkte, der auf den tristen Backsteinbau zuhielt, in dem sich das Gefängnis befand.
    »Fahr ganz normal«, sagte Hooter, denn jemand musste ja kühles Blut bewahren und die Übersicht behalten. »Wenn du so heizt, halten uns die Cops unter Garantie an. Dann kassieren sie uns, weil wir Gefangenen zur Flucht verholfen ham.«
    »Was?« fragte Barbie entsetzt und umklammerte das Steuerrad. »Gefangenen?«
    »Wir wurden zu Unrecht verhaftet, Barbie«, sagte der Reverend vom Fußboden aus. »Es war Gottes Wille, dass wir entkamen und Sie uns helfen. Und ich hatte keine Wahl, denn diese anderen Häftlinge hier haben mich gezwungen, so zu tun, als wäre was in meinem Bauch geplatzt. Als der Wachmann in die Zelle kam, um mir zu helfen, habe ich ihm das Tablett auf den Kopf gehauen, genau wie es Pinn passiert ist, als er im Strafvollzug tätig war.
    Daher hatte ich die Idee aus meinem Interview bei Unte r vier Augen mit Pinn. Sind die Wege des Herrn nicht wirklich unergründlich?«, predigte Reverend Justice weiter. »Wäre ich nicht Gast in der Talkshow gewesen, um über Moses Custer und die Nachbarschaftshilfe zu sprechen, die ich in der Nähe des Obst- und Gemüsemarktes ins Leben gerufen habe, dann wäre ich wohl nie auf den Gedanken verfallen, jemanden mit einem Tablett zu schlagen. Andererseits hätte ich wohl auch nicht versucht, die alte Frau anzusprechen, damit sie mir Erleichterung verschaffe, wenn ich nicht so überreizt und gestresst gewesen wäre von all der Publicity, die so plötzlich kam, und dann hätte ich wohl auch niemanden mit einem Tablett schlagen müssen.«
    Vielleicht war es nur Aberglaube, aber Moses Custer war überzeugt, dass über ihn geredet wurde, wenn ihn das Ohr juckte. Als er in der Autokolonne des Gouverneurs fuhr, juckte sein rechtes Ohr ganz fürchterlich unter dem Verband. Wussten die vielen Menschen da draußen also, dass er als VIP-Gast in einer Limousine saß und bald in der Loge des Gouverneurs das Rennen verfolgen würde? Durch das getönte Glas starrte er hinaus auf den Stau, während im Auto der Gouverneur schnarchte, seine merkwürdige Tochter mit dem pechschwarzen Helmhaarschnitt ihr wogendes Dekollete beäugte und das winzige fuchsfarbene Pferd in den Sägespänen stand und ab und zu auf Moses' Fuß trat.
    Macovich versuchte in der Zwischenzeit, sich durch den Verkehr zu kämpfen, während er Funkkontakt mit Andy hielt, der den Sprechfunk des Hubschraubers auf Crew Only geschaltete hatte, damit die Straßenpiraten nicht hören konnten, was er sagte.
    »Zu allem Überfluss«, erzählte ihm Macovich über Funk, »sind gerade sechs Häftlinge aus dem Gefängni s getürmt. Jetzt toben hier überall die Streifenwagen rum, ich kann dir sagen, hier unten is das totale Chaos. Ich weiß nich, wann wir auf der Rennstrecke sind, aber auf jeden Fall wird's zu spät sein.«
    »Hör zu, ich muss mich jetzt auf Plan B konzentrieren«, gab Andy zurück, als er die Strecke, die schwarz von Menschen war, 300 Meter unter sich auftauchen sah.
    »Sind wir inzwischen nich schon längst bei Plan G oder H angekommen?«
    »Ich bleib so lange im Schwebeflug über der Rennstrecke, bis du eine Hand voll uniformierte Polizisten zum Landeplatz beordert hast, damit Smoke seine Meinung ändert und stattdessen nach Tangier Island geflogen werden will«, erklärte Andy.
    »Aber wir ham da keine Zivil-Trooper, Mann!«, gab Macovich zu bedenken.
    Andy schaute auf die vielen tausend Fans, die dem Hubschrauber begeistert zuwinkten und den Landeplatz umdrängten.
    »Das hätte ich wirklich bedenken müssen«, sagte er, »Bretts Fans haben natürlich seinen Hubschrauber erkannt und werden uns am Boden über den Haufen rennen. Da könnte es Verletzte und Tote geben, oder Smoke entwischt uns. Ich lande da auf keinen Fall.«
    »Zehn-vier«, meldete sich Macovich. »Ich meine, Roger.«
    Die Tribüne begann sich zu füllen, als Andy die blinkenden Landelichter anstellte und die Geschwindigkeit drosselte. Er stellte den Sprechfunk auf Alle, sodass man ihn nun auch wieder im hinteren Teil durch die Kopfhörer hören konnte.
    »Wir landen in ein paar Minuten«, verkündete Andy. »Aus Sicherheitsgründen ist es erforderlich, dass ihr alle Anweisungen beachtet. Wenn wir aufsetzen, bleibt ihr auf euren Sitzen, und die Bodenmannschaft holt euch raus.«
    Smoke blickte aus seinem Fenster. Als der Landeplatz in Sicht kam, bemerkte er Dutzende von Polizisten, die sich ihren Weg

Weitere Kostenlose Bücher