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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Küste nichts sieht außer unüberwindlichen Klippen, erkennt man den Ur sprung all der Legenden, die sich um das kämpferische Königreich ranken.«
    »Aber Akora ist nicht nur eine große Insel«, wandte Brianna ein. »Zumindest nicht mehr, seit vor einigen tausend Jahren der Vulkan ausgebrochen ist.«
    »Ja, darin liegt die Überraschung, die mich damals so fasziniert hat.« Royces Finger glitt über die Karte zum angeblichen »Meeresarm« an der Südseite. »Auf meiner ersten Reise näherte ich mich Akora aus dieser Richtung, in einem heftigen Sturm, in den ich beim Golf von Cadiz geraten war. Als mein Schiff auseinander zu bersten drohte, erblickte ich ein Gewässer, das ich für einen Meeresarm hielt – meine einzige Chance, am Leben zu bleiben. Ich dachte, ich könnte ihm bis zum Ende folgen und dann landen. Stattdessen wurde ich eine Meeresstraße entlanggeschleudert, in ein Binnenmeer, von dessen Existenz ich nichts geahnt hatte.«
    »Das ertrunkene Herz von Akora«, sagte Elena leise, brach ein knuspriges Brötchen entzwei und tauchte es in die Sauce des duftenden Fischgerichts namens marinos , das zu Royces Lieblingsspeisen zählte. »Beim Ausbruch des Vul kans wurde die ursprüngliche Insel in zwei Hälften gerissen, und das Meer strömte dazwischen hindurch.«
    »Erstaunlich, dass irgendjemand am Leben blieb«, meinte Royce.
    »Sicher wäre die gesamte Bevölkerung gestorben, hätten sich nicht einige Menschen in den heiligen unterirdischen Höhlen verschanzt, die sie vor der gewaltigen Feuersbrunst schützten, die die ausströmende Lava entzündet hatte«, erläuterte Kassandra. »Und trotzdem – hätten die Eindringlinge nicht wenig später unser Land erreicht, wären alle Überlebenden verhungert.«
    Sorgfältig rollte Royce die Karte zusammen und legte sie beiseite. Er fand, Elena sah ziemlich blass aus, und er fragte sich, warum. Freute sie sich nicht auf die Heimkehr? »Sicher fiel es den Akoranern nicht leicht, die Fremden als Retter zu akzeptieren.«
    »Sie wurden nicht akzeptiert«, erklärte sie, »zumindest nicht in den nächsten Generationen. Es dauerte sehr lange, bis unser Volk Mittel und Wege fand, um die alte Lebensart mit der neuen zu verbinden.«
    »Sogar unter günstigen Umständen fällt es den Menschen schwer, Veränderungen hinzunehmen«, bemerkte Royce.
    »Auch jetzt wird sich einiges auf Akora ändern.« Joanna blickte von ihrem Baby auf, das fröhlich gluckste. »Hoffentlich wird die Prozedur diesmal friedlicher verlaufen.«
    »Ja, die Reformen sind notwendig«, meinte Kassandra.
    »Akora darf nicht hinter dem Fortschritt der restlichen Welt zurückfallen. Sonst wären wir verwundbar.«
    »Gewiss wird uns der Vanax in seiner Weisheit beschützen und der Zukunft entgegenführen, was uns auch erwarten mag«, sagte Elena zuversichtlich. »Immerhin ist er der Erwählte.«
    »Mittels eines alten Rituals erwählt«, ergänzte Brianna. »Es ist alt und geheimnisvoll. Und es wird in den heiligen Höhlen zelebriert, die Prinzessin Kassandra soeben erwähnt hat. Was da vorgeht, wissen nur wenige Akoraner. Wenn die Zeremonie beendet ist, erfahren wir nur, dass ein neuer Vanax die Herrschaft übernehmen wird.«
    »Wäre es nicht interessant, die diversen gekrönten Häupter Europas in diese Höhlen zu schicken?«, überlegte Royce, nur halb im Scherz. »Ich wette, nur wenige würden wieder herauskommen, geschweige denn ›erwählt‹ werden.«
    Mit seinen freimütigen, ironischen Äußerungen, die seine bittere Enttäuschung über die englische Monarchie verrieten, verblüffte er sich selbst. Offenbar blickte er den beklagenswerten Tatsachen gelassener ins Auge, als er es angenommen hatte. Und das musste ihn auch bewogen haben, von seiner ersten Reise nach Akora zu sprechen.
    Seither waren fast zwei Jahre vergangen. Seine Erlebnisse in dem kriegerischen Königreich hatte er niemandem geschildert. Was dort geschehen war, wussten sogar Joanna und Alex, die ihn aus einer Hölle gerettet hatten, nur in groben Zügen. Dabei wollte er es bewenden lassen, obwohl er eine hohen Preis für seine Zurückhaltung zahlte. Die Albträume suchten ihn immer noch heim, allerdings etwas seltener. Und er hatte erst vor kurzer Zeit begonnen, wieder im Haus zu schlafen.
    Körperlich war er genesen, nachdem er neun Monate in einer feuchtkalten Zelle gehungert und darauf gewartet hatte, als Köder benutzt zu werden. Mit seiner Hilfe sollte der britische Angriff auf Akora heraufbeschworen werden, von dem der

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