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Insel meines Herzens

Insel meines Herzens

Titel: Insel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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wirklich und wahrhaftig – an der Zeit, das Zimmer zu verlassen, das sie nie mehr bewohnen würde. Von ihrer Mutter und der künftigen Schwiegermutter begleitet, stieg sie die breite Treppe hinab. Als sie aus dem Tor trat, jubelte ihr eine unübersehbare Menschenmenge zu.
    Nicht nur im Hof drängten sich unzählige Leute, auch auf dem Dach und den Stufen, wo sie nur den Platz frei ließen, den die Braut und ihre Eskorte brauchten, um hinunterzugehen. Sogar in den Wipfeln der Bäume an den Außenmauern saßen mehrere Hochzeitsgäste.
    Die schrankenlose Liebe, mit der die Braut des Vanax aufgenommen wurde, rührte sie zutiefst. Von dieser Zuneigung ermutigt, stieg sie die Stufen zu dem Podest hinauf, wo Atreus wartete.
    So großartig sah er aus – stark und stolz und lebensfroh. Viel jünger, als er stets erschienen war, erweckte er den Eindruck, er hätte alle Sorgen aus seinen Gedanken verbannt. Andererseits wirkte er auch ernst und feierlich, wie es dem Anlass geziemte.
    Er umfasste ihre Hand, zog sie an die Lippen, und neuer Jubel erhob sich zum Himmel.
    Dann wurden die traditionellen Worte gesprochen, die Gelübde abgelegt. Aber Brianna wusste, dass sie beide das wahre, echte Versprechen schon längst in ihren Herzen hüteten. Darin würde es bis zum Ende ihres Daseins fortbestehen und darüber hinaus.
    Hand in Hand mischten sie sich unter ihr Volk, nahmen Glückwünsche entgegen und teilten die Heiterkeit der Menschen. Lachend ließ sich Brianna von einer freudestrahlenden alten Frau mit Honigkuchen beschenken, den sie sofort verspeiste. Und sie lachte auch, bevor sie zusammen mit Atreus an einem Becher Wein nippte, den der Spender, ein bekannter Winzer, seinen besten Tropfen seit vierzig Jahren nannte. Genauso fröhlich lachte sie, als Atreus sie zum Tanz aufforderte. Umringt von jungen und alten Paaren drehten sie sich übermütig im Kreis.
    Während ihnen unaufhörlicher Jubel folgte, zogen sie sich in den Palast und den liebevollen Familienkreis zurück. Alle hatten sich versammelt – Joanna und Alex mit der kleinen Amelia, Kassandra und Royce, Leoni und Marcus, Phaedra und ihr Ehemann Andrew, Elena und sogar Polonus, den die Heilkundige für hinreichend genesen erklärt hatte, sodass er am Hochzeitsfest teilnehmen durfte. Etwas unbehaglich zögerte er, vor allem angesichts des Vanax. Aber sein Schwager half ihm prompt aus der Verlegenheit.
    »Ich weiß es zu schätzen, wie großzügig du mir die Reise nach England erlaubt hast, Atreus«, beteuerte Polonus. Dankbar zu Lady Constance und Lord William gewandt, fügte er hinzu: »Es ist sehr freundlich von Ihnen, mir Ihre Gastfreundschaft anzubieten.«
    »Oh, wir nehmen Sie sehr gern in Holyhood auf«, betonte William.
    Wie Brianna wusste, hatte er mit Atreus ein Gespräch unter vier Augen geführt und von den Verfehlungen ihres Bruders erfahren. Wegen seiner Bereitschaft, dem jungen Mann die dringend benötigte Gelegenheit zur Wiedergutmachung seiner Fehler zu geben, schloss sie ihren Onkel noch inniger ins Herz.
    Der Wein floss in Strömen, eine erlesene Mahlzeit wurde serviert.
    Als alle gesättigt waren, lehnte sich Kassandra an ihren Mann und blickte leicht verwundert in die Runde. »Kaum zu glauben, dass es erst knapp zwei Jahre her ist, seit Joanna nach Akora kam... So viel geschah in der Zwischenzeit, so viele Herausforderungen wurden gemeistert, welch ein großes Glück durften wir genießen.« Zufrieden streichelte sie ihren runden Bauch. »Und ein neues Glück erwartet uns. Wahrlich, wir sind eine gesegnete Familie.«
    An der festlichen Tafel entstand ein langes Schweigen, erfüllt von Gedanken an die Generationen kühner Männer und tapferer Frauen, die Akora voller Mut und Kraft gestaltet hatten.
    Dann hob Atreus seinen Weinkelch. Lächelnd prostete er seiner Frau zu. »Auf alles, was gewesen ist – und ganz besonders auf alles, was kommen wird.«
    Die Nacht sank herab. Im Palasthof und in der ganzen Stadt feierten die Akoraner und Akoranerinnen immer noch unermüdlich. Fröhliches Stimmengewirr hallte auf das Binnenmeer hinaus, über die hohen Klippen hinweg. Von schäumenden Wellen umbrandet, würden die Felsen das befestigte Königreich jetzt und für alle Zeiten schützen.
    Und jenseits einer unsichtbaren Grenze wartete die Zukunft.

Copyright dieser Ausgabe © 2013 by Edel eBooks,
einem Verlag der Edel Germany GmbH, Hamburg.
    Copyright © 2002 by Josie Litton
    Published by Arrangement with SEGER INC.
    Dieses Werk wurde vermittelt durch die

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