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Inseln im All -: Roman (German Edition)

Inseln im All -: Roman (German Edition)

Titel: Inseln im All -: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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Entermessern bewaffneten Bande von Piraten den Weg weisen können.«
    Doch dann brachte uns Peter ganz unerwartet neues Beweismaterial, das uns veranlasste, seine Gedanken etwas ernster zu nehmen. Er hatte in der Funkstation erfahren, dass unsere mysteriösen Gäste laufend Botschaften von der Erde empfingen – und zwar mit ihrem eigenen Radio auf einer Wellenlänge, die weder für offizielle noch kommerzielle Benutzung zugeteilt worden war. Sie taten damit nichts Ungesetzliches, da sie auf einem der freien Wellenbänder arbeiteten, aber es war doch wiederum ungewöhnlich. Außerdem aber waren diese Sendungen verschlüsselt – und das war wirklich höchst ungewöhnlich.
    Peter war darüber sehr aufgeregt.
    »Das beweist eindeutig, dass da irgendetwas vor sich geht, was nicht geheuer ist«, sagte er herausfordernd. »Niemand, der ein reines Gewissen hat, würde sich auf diese Weise benehmen. Ich will ja gar nicht behaupten, dass es sich hier um so etwas Altmodisches wie Piratentum handelt. Aber wie wäre es mit Rauschgiftschmuggel?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Schmuggel ein einträgliches Geschäft sein könnte, wenn man dabei auf Rauschgiftsüchtige in den Mars- und Venuskolonien rechnet«, sagte Tim Benton milde.
    »Ich habe eher an einen Schmuggel in umgekehrter Richtung gedacht«, erwiderte Peter geringschätzig. »Angenommen, jemand hat auf einem der Planeten ein neues Rauschgift entdeckt und schmuggelt es jetzt auf die Erde?«
    »Diese Idee hast du aus dem vorletzten Dan-Drummond-Abenteuer«, sagte einer von den anderen. »Du weißt schon – das eine im vorigen Jahr, das in den Tiefebenen der Venus spielt.«
    »Es gibt jedenfalls nur eine Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden«, antwortete Peter starrsinnig. »Ich werde hinübergehen und mir die Sache mal anschauen. Wer kommt mit?«
    Es meldete sich niemand. Ich hätte mich ja ganz gern erboten, ihn zu begleiten, aber ich wusste von vornherein, dass er mich als Partner nicht angenommen hätte.
    »Was – habt ihr alle Angst?«, fragte Peter höhnisch.
    »Nein, aber wir haben einfach kein Interesse«, antwortete ihm Norman. »Ich weiß Besseres mit meiner Zeit anzufangen.«
    In diesem Moment griff zu unserer Überraschung Karl Hasse ein.
    »Ich komme mit«, sagte er. »Mir hängt diese ganze Angelegenheit schon zum Halse heraus, und dies ist die einzige Methode, Peter endlich zum Schweigen zu bringen.«
    Nach den Sicherheitsvorschriften durfte Peter eine Fahrt über eine solche Strecke nicht allein unternehmen. Wenn sich also Karl nicht gemeldet hätte, dann hätte Peter die ganze Idee aufgeben müssen.
    »Wann wollt ihr es machen?«, fragte Tim.
    »Die beiden kommen jeden Nachmittag herüber, um ihre Post zu holen. Wenn sie beide hier an Bord sind, warten wir, bis die nächste Erdschattenperiode beginnt, und dann schlüpfen wir hinaus.«
    Es handelte sich also um die fünfzig Minuten, in denen sich die Station regelmäßig durch den Erdschatten bewegte. Während dieser Zeit war es sehr schwierig, kleinere Objekte aus einiger Entfernung zu sichten; die Chance, dass man Peter und Karl entdecken könnte, war also äußerst gering. Dafür würden sie allerdings auch Schwierigkeiten haben, die »Cygnus« zu finden, da sie ja das Sternenlicht nur sehr schwach reflektieren und wahrscheinlich auf eine Entfernung von mehr als anderthalb Kilometer ganz unsichtbar sein würde. Tim Benton machte die beiden darauf aufmerksam.
    »Ich werde mir einen ›Summer‹ von der Materialverwaltung ausleihen«, entgegnete Peter. »Joe Evans wird mir schon einen geben.«
    Ein Summer war ein sehr kleines Radargerät – nicht viel größer als eine Taschenlampe; er wurde dazu benutzt, irgendwelche Gegenstände wieder aufzufinden, die von der Station abgetrieben waren. Der Apparat hat eine Reichweite von mehreren Kilometern für alle Objekte, die nicht kleiner als etwa ein Raumanzug sind, und ein Raumschiff konnte man damit natürlich auf noch viel größere Entfernung ausfindig machen. Man bewegt ihn hin und her, und wenn sein Radarstrahl auf ein Hindernis trifft, hört man eine Serie von Summtönen in dem Gerät. Je näher man dem Objekt kommt, das den Radarstrahl reflektiert, desto schneller folgen die Summtöne aufeinander, und mit ein wenig Erfahrung kann man auf diese Weise Entfernungen recht gut abschätzen.
    Tim Benton gab schließlich widerstrebend seine Zustimmung zu diesem Abenteuer – unter der Bedingung, dass Peter in dauernder Radioverbindung

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