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Inseln im All -: Roman (German Edition)

Inseln im All -: Roman (German Edition)

Titel: Inseln im All -: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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damit man sehen kann, was für ein neues Schiff da angekommen ist.«
    Daran hätten wir natürlich eigentlich schon früher denken müssen, aber in der allgemeinen Aufregung war uns der Gedanke nicht gekommen.
    »Jetzt sind sie in der Kontrollkabine«, berichtete Peter. »Ich kann sie sehen. Sie tragen keine Raumanzüge und haben auch keine Waffen. Das ist für uns ein Vorteil.«
    Ich hatte Peter im Verdacht, dass er jetzt allmählich wieder zu hoffen anfing, doch noch den Helden spielen zu können.
    »Ich gehe ihnen jetzt entgegen«, kündigte er plötzlich an. »Das ist besser, als hier drinnen zu warten, wo sie uns schließlich ja doch finden müssen. Komm, Karl.«
    Wir lauschten in atemloser Spannung. Alles Mögliche erwarteten wir: eine Salve von peitschenden Schüssen oder das Zischen oder Knattern aus jenen geheimnisvollen Waffen, die unsere Kameraden trugen. Aber was dann wirklich geschah – damit hatten wir nicht gerechnet.
    Wir hörten Peter sagen – und ich muss es ihm hoch anrechnen, dass seine Stimme dabei ganz ruhig klang:
    »Was tun Sie hier – und wer sind Sie?«
    Eine Stille trat ein, die eine Ewigkeit zu dauern schien. Ich konnte mir die Szene so gut vorstellen, als wäre ich selbst dabei: Peter und Karl hatten ihre Waffen in Anschlag gebracht, und ihnen gegenüber standen diese Männer, die sich sicherlich fragten, ob sie sich ergeben oder kämpfen sollten.
    Und dann – es war unglaublich – lachte plötzlich jemand auf. Aus unserem Lautsprecher drangen ein paar Worte, die wir nicht verstehen konnten, aber sie gingen in schallendem Gelächter unter. Es klang so, als ob drei oder vier Leute alle gleichzeitig aus Leibeskräften loslachten.
    Wir konnten nichts tun, als zu warten, bis sich der Tumult gelegt hatte. Dann erklang aus dem Lautsprecher eine unbekannte Stimme – freundlich und immer noch belustigt.
    »Schon gut, Jungens – ihr könnt die Dinger ruhig weglegen. Damit könntet ihr nicht einmal einer Maus etwas zuleide tun – es sei denn, ihr schlagt sie damit auf den Kopf. Ich nehme an, ihr seid von der Station. Nun, ich will euch sagen, wer wir sind: Wir gehören zur Panterra-Filmgesellschaft, meine Herren. Ich bin Lee Thompson, der Produktionsleiter. Und diese schreckenerregenden Waffen, die Sie da in den Händen halten, hat uns unser Requisiteur für unser neues interstellares Epos geliefert. Ich freue mich, dass sie immerhin doch jemanden von ihrer Echtheit überzeugt haben; mir sind sie bis jetzt immer ziemlich phantastisch vorgekommen.«
    Offenbar war diese harmlose Lösung des Rätsels zu viel für unsere Nerven; denn plötzlich brachen wir alle in hemmungsloses Gelächter aus. Als der Kommandant schließlich bei uns ankam, dauerte es eine ganze Weile, bis einer von uns imstande war, vernünftig zu berichten, was sich ereignet hatte.
    Peter und Karl aber kamen, obwohl sie sich so blamiert hatten, bei der Angelegenheit doch am besten weg. Die Filmleute nahmen sie mit hinüber auf ihr Schiff und gaben ihnen eine Menge Sachen zu essen, die normalerweise nicht auf dem Speisezettel der Station zu finden waren.
    Als wir dann die genaueren Einzelheiten ergründeten, stellte sich heraus, dass das ganze Geheimnis verblüffend einfach zu erklären war. Die Panterra war im Begriff, einen wirklichen Schlager zu drehen – den ersten interstellaren und nicht nur interplanetarischen Film. Und es sollte der erste Spielfilm werden, der ausschließlich im Weltraum und ohne jegliche Ateliertricks aufgenommen wurde.
    Daraus erklärte sich die verdächtige Geheimniskrämerei. Sobald die anderen Filmgesellschaften von der Sache Wind bekämen, würden sie natürlich alle sofort dasselbe versuchen; die Panterra wollte deshalb verständlicherweise vorher nichts von ihrer Absicht durchsickern lassen. Die Leute hatten eine Schiffsladung von Requisiten heraufgeschickt, und jetzt wartete man auf die Ankunft der eigentlichen Expedition mit den Kameras und der übrigen Ausrüstung. Neben den »Strahlengewehren«, die Peter und Karl entdeckt hatten, enthielten die Kisten im Laderaum der »Cygnus« noch ein paar gespenstische vierbeinige Raumanzüge für Wesen, die auf den Planeten von Alpha Centauri leben sollten – jenem nächsten Fixstern unserer Galaxis, der von der Erde weniger als viereinhalb Lichtjahre entfernt ist. Die Panterra wollte alles in ganz großem Stil durchführen, und wir erfuhren, dass noch eine zweite Gruppe ein paar Szenen auf dem Mond drehen sollte.
    Die tatsächliche Aufnahmearbeit

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