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Inside Aldi & Co.

Inside Aldi & Co.

Titel: Inside Aldi & Co. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Straub
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muss die Aldi-Pressestelle kräftig rudern. Denn die Anschuldigungen von ehemaligen Mitarbeitern sind nicht ohne. Die Wörter ‹Überstunden›, ‹Entlassungen› und ‹Überwachung› fallen am laufenden Band.»

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    Aldi äußert sich
    oder «Seien wir ehrlich»
    Der Discounter wurde mit zahlreichen wütenden Kunden-Mails bedacht – von manchen erhielt ich Kopien. Das Personal wurde wochenlang mit Fragen gelöchert und bedauert. Der Discounter reagierte mit ausführlichen Stellungnahmen gegenüber der Presse, seinen Kunden und den Mitarbeitern. Auszug aus einer Presseinformation:
    «Grundsätzlich möchten wir auf unsere mehr als 31 700 zufriedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (darunter allein 4300  Auszubildende) hinweisen. Als Beleg dafür kann unsere anonym durchgeführte Mitarbeiterbefragung dienen, mit der wir regelmäßig ein unabhängiges Marktforschungsinstitut beauftragen und die wiederholt eine überdurchschnittliche Zufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigt. In unserer jüngsten Befragung im Februar 2012 gaben 84 , 8  Prozent der Mitarbeiter an, dass ihr direkter Vorgesetzter sie mit Respekt behandelt. 83 , 1  Prozent der ALDI-SÜD -Mitarbeiter würden sich erneut für das Unternehmen entscheiden, wenn sie noch einmal die Wahl hätten. Alle Mitarbeiter sind dazu angehalten, die Vorschriften des Arbeitszeitgesetzes unbedingt einzuhalten. Nicht vergütete Mehrarbeit wird weder erwartet noch geduldet. Dies wird durch den jeweiligen Vorgesetzten streng kontrolliert. Wir haben zu allen Anfragen, die in diesem Zusammenhang an uns gestellt wurden, gegenüber dem jeweiligen Absender Stellung genommen. Grundsätzlich ist es nicht Teil unserer Unternehmenskultur, in jedem Fall eine gerichtliche Auseinandersetzung mit Dritten zu suchen. Dies lässt jedoch keinen Rückschluss auf die Richtigkeit der in dem Buch ‹Aldi. Einfach billig› beschriebenen Vorgänge zu.»
     
    Auszug aus einer Kundeninformation:
    «Wir sind stolz, dass viele unserer Mitarbeiter bereits sehr lange für unser Unternehmen tätig sind: Aktuell sind rund 39  Prozent unserer mehr als 31 700  Mitarbeiter mehr als zehn Jahre bei ALDI SÜD beschäftigt. Dies zeugt von einer hohen Zufriedenheit, die durch die Ergebnisse unserer regelmäßig anonym durchgeführten Mitarbeiterbefragung bestätigt wird. Darin gab im Februar 2012 eine deutliche Mehrheit an, stolz darauf zu sein, für ALDI SÜD zu arbeiten. Ein Großteil würde uns Freunden oder Bekannten als Arbeitgeber weiterempfehlen.»
     
    Auszug aus einer Mitarbeiterinformation:
    «Anders als in den Medien beschrieben, legen wir größten Wert auf die korrekte Erfassung der Arbeitszeiten. Unbezahlte Mehrarbeit von Ihnen wird weder erwartet noch geduldet. Die erfassten Arbeitszeiten können von Ihnen jederzeit eingesehen und überprüft werden.
    Wie Sie anhand vieler Ihrer dienstälteren Kolleginnen und Kollegen sehen, streben wir eine langjährige Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an. Dass wir dieses Ziel erfolgreich seit vielen Jahren verfolgen, belegt die Statistik: Rund 39  Prozent unserer mehr als 31 700  Mitarbeiter sind länger als zehn Jahre bei ALDI SÜD beschäftigt.
    Zu einem fairen Umgang miteinander gehört auch ein klarer Meinungsaustausch. Regelmäßige Gespräche zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten sind uns daher sehr wichtig. Wir sind stolz auf unsere Unternehmenskultur und wollen auch weiter auf diese Weise mit Ihnen arbeiten. (…)
    In den letzten Tagen haben wir gegenüber sehr vielen Medien schriftlich ausführlich Stellung bezogen. Diese Stellungnahmen wurden leider nicht immer in dem von uns gewünschten Umfang berücksichtigt. Wir werden dennoch auch in Zukunft falschen Behauptungen entgegentreten und unsere Darstellung der Vorgänge vertreten.»
     
    Zur Entkräftung der Vorwürfe verweist Aldi wiederholt auf das Ergebnis einer Mitarbeiterbefragung, die angeblich so gut ausgefallen sei. Ich kenne die Fragen und die zu bewertenden Aussagen. Der Discounter verschweigt, dass viele dieser Statements, die die Mitarbeiter mit Kästchenkreuzen von «stimme voll zu» bis «stimme überhaupt nicht zu» bewerten sollten, wenig Raum ließen für Kritik. Oder, um es mit den Worten von Aldis eigenen Anwälten in einem Schreiben vom Herbst 2012 auszudrücken: «Die Umfrage ist – wie dies von Statistikern in der Regel gemacht wird – so aufgebaut, dass nur bei gravierenden Problemen, die es mit

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