Inside Girl

ich ihm ein Liebesgeständnis gemacht habe.“
    „Du willst also nur von Colin leben?“
    „Nein. Ich weiß ja nicht, wie es weitergeht mit ihm. Ich habe mich schon bei einigen Zeitungen beworben. Vielleicht kann ich ein paar Wochen irgendwo ein Praktikum machen und ich versuche dann, eine Anstellung zu bekommen.“
    „Du meinst es wirklich ernst, was?“
    „Ja, das tue ich.“
    Russell nahm ihre Hand. „Dann wünsche ich dir wirklich alles , alles Gute dafür, J. Du weißt, dass ich dich sehr lieb habe, auf meine Art. Und ich werde dich vermissen, in meinem Bett.“ Er schmunzelte. „Ich hoffe aber sehr, dass wir Freunde bleiben und uns ab und zu sehen.“
    „Das wäre auch mein Wunsch, auf jeden Fall.“
    „Gut. Tja, dann wird der Abend heute wohl anders verlaufen, als es in meiner Fantasie vorhanden ist.“ Er zwinkerte.
    „Tut mir leid, ich würde dir ja gerne ein Abschiedsgeschenk geben, aber es funktioniert nicht mehr. Ich kann nicht mehr mit anderen Männern schlafen.“
    „Wow, ich hätte nicht gedacht, dass meine eiserne Jade mal so der Liebe verfällt. Aber es ist schön. Ich hoffe nur, dass es für dich gut ausgeht. Du weißt ja, wie Colin denkt.“
    „Ja. Ich mache mir auch keine großen Hoffnungen. Ich möchte nur Zeit mit ihm verbringen. Ich habe keine Pretty -Woman-Fantasie, in der Richard Gere sein Callgirl Julia Roberts mitnimmt.“
    Russell lachte. „Du bist unbezahlbar , J!“
    Sie verbrachten noch einen netten restlichen Abend, redeten über Russells Geschäfte und auch über Colin. Dann fuhr er Jade nach Hause. Der Abschied von Russell hatte sie ein wenig traurig gemacht, denn es ging eine Zeit in ihrem Leben zu Ende. Eine Zeit, die sie lange genossen hatte.

13
     
    Am nächsten Tag telefonierte sie am Vormittag mit Justin und mit Sean. Die beiden nahmen die Nachricht relativ gefasst auf. Es tat ihnen zwar leid, aber, wie auch mit Russell, würden sie weiterhin in Kontakt bleiben. Alle anderen Kunden, mit denen Jade nicht so oft Termine hatte, wurden von der Agentur informiert.
     
    Dann machte sie sich fertig, um zu Colin zu fahren. Sie hatte zwei Bikinis eingepackt, Sonnencreme und ein paar Strandtücher. Irgendwie war sie aufgeregt, weil sie Colin vielleicht heute ein Liebesgeständnis machen würde. Je nachdem, ob es die Situation ergab. Sie würde das spontan entscheiden. Jade trug ein florales Longdress, dazu pinkfarbene Flipflops und einen Sonnenhut. Ihre Haare hat sie mit einer Klammer nach oben gesteckt. Perfekt für den Pool.
    Colin öffnete die Türe in Shorts mit nacktem Oberkörper und barfuß. Er sah zum Anbeißen aus.
    „Hallo , schöne Frau.“
    „Hallo , schöner Mann.“
    „Kitschig“, lachte er. „Komm rein.“ Er nahm ihr ihre Strandtasche ab und gab ihr einen kleinen Kuss auf den Mund. Jades Herz machte einen Sprung.
    „Der Pool ist bereit für dich. Ich habe ihn heute Morgen wie immer sauber gemacht. Er hat um die 26 Grad, ist also angenehm warm. Wenn du zwischendurch eine Erfrischung brauchst, habe ich die Gartendusche, die ist bitterkalt.“ Sie gingen hinaus auf die Terrasse. In der Loungeecke, welche mit einem Segel überspannt war, standen bereits Getränke in einem Kühler. Vor dem Pool waren zwei Liegen aufgebaut, ein Sonnenschirm sorgte auch dort für notwendigen Schatten.
    „Hier ist es wirklich ein Traum. Danke, dass du mich eingeladen hast. Da rückt mein Gemeinschaftspool in weite Ferne.“
    „Ja, ich genieße es hier wirklich. Komm, wir gehen nach vorne, dort hat man einen tollen Ausblick über LA.“ Colin nahm sie an der Hand und sie gingen an das vordere Ende des Gartens. Das Haus lag in den Hollywood Hills, viele der Villen waren auf Anhöhen gebaut und schauten so über die Stadt. Vorne angelangt, staunte Jade nicht schlecht.
    „Wow. Das ist ja wirklich toll. Man sieht fast die ganze Stadt. Unglaublich. Das muss abends auch wunderschön sein.“
    „Ja. Ich hoffe, du bleibst heute Nacht, dann kannst du es auch später genießen.“
    „Gerne.“ Sie lächelte ihn an.
    Sie gingen zurück und Colin schenkte ihr Limonade ein. Er hatte ein paar Lachshäppchen für später gemacht, was Jade sehr aufmerksam fand. Er war ein perfekter Gastgeber.
    „Wo kann ich mich denn umziehen?“
    „Komm, ich zeige es dir. Du kannst eines der Gästezimmer benutzen.“
    Er führte sie hinauf in den ersten Stock und sie kamen an ihrem Zimmer vorbei. Jade musste lächeln und Colin bemerkte es.
    „Wir können es später benutzen, wenn du